Umhängetasche nähen

Umhängetasche nähen: Schultertasche in 7 Schritten

von Sabine Schmidt

Umhängetasche nähen: Eine schöne Näh-Idee um Stoffreste zu verarbeiten! Mit der unkomplizierten Bilderanleitung mit Schnittmuster nähen auch Anfänger eine traumschöne Schultertasche, wetten?

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Eine Umhängetasche ist ein super Projekt für Anfänger, weil du nicht viel Stoff brauchst und das Projekt in kurzer Zeit umsetzen kannst
  • Du lernst den Umgang mit dem Endlos-Reißverschluss
  • Das Prinzip einer einfachen Innentasche und wie man sie auf der Innenseite anbringt
  • Die Verarbeitung von Gurtband und den passenden Karabinern oder D-Ringen
  • Das Verstärken deiner Stoffe mit Vlieseinlage
  • Näh-Level: Anfänger
  • Nähzeit: ca. 1 Stunde

“Wow, sieht die toll aus! Die ist aber nicht selbst genäht, oder?!” – hast du vielleicht auch schon mal solche Komplimente bekommen, wenn du deine selbst genähten Taschen ausgeführt hast? Gerade bei Schultertaschen passiert mir das immer wieder, weil sie so unglaublich auffällig und dekorativ sind. Dabei sind sie wirklich kinderleicht zu nähen.

Aber nicht nur das: Du kannst für einfache Umhängetaschen sogar großartig deine Stoffreste verwerten. Zum Beispiel, um damit eine Schultertasche für ein bestimmtes Outfit zu zaubern. Eine farblich passende Tasche zur Jacke oder zur neu genähten Bluse. Wie großartig ist das denn, bitte?! 🙂

Können auch Anfänger eine Schultertasche nähen?

Ja, klar! Auch Anfänger können problemlos eine Umhängetasche nähen. Vorab kannst du dir zum Beispiel schon mal anschauen, wie man einen Reißverschluss einfassen und einnähen kann. Meistens wird aber auch das in den Anleitungen ganz detailliert beschrieben. Lass dir Zeit und gehe Schritt für Schritt vor. Aber Vorsicht: Es besteht akute Suchtgefahr!

Was muss ich können, wenn ich eine Schultertasche nähen will?

Wenn du schon ein paar Näh-Vorkenntnisse hast, kannst du dich ohne große Vorbereitung an dieses Projekt heranwagen. Du solltest schon ein wenig Erfahrungen mit dem Nähen von Webware und geraden Nähten gemacht haben. Das kannst du aber an Stoffresten oder alter Kleidung üben.

Hilfe, Reißverschluss?”, denkst du? Da du auch Schultertaschen ohne Reißverschluss nähen kannst, ist das als Grundvoraussetzung gar nicht unbedingt nötig. Wenn du aber einen Reißverschluss an deiner Tasche möchtest, dann auch das für Anfänger absolut machbar.

Und: Nein, du brauchst keine Angst vor Reißverschlüssen zu haben. Versprochen!

Du kannst dich natürlich vorab ein wenig schlau machen. Du findest hier auf dem Blog jede Menge Infos, die dir helfen können. Somit bist du gut vorbereitet und kannst loslegen.

Hier ein paar Lese-Tipps für dich:

Welche Stoffe eignen sich?

Für Taschen eignen sich alle gewebten Baumwollstoffe. Der Begriff Webware wird auch oft benutzt. Diese bekommst du in verschiedenen Stärken. Ein Canvas zum Beispiel, der auch aus Baumwolle bestehen kann, ist schwerer als ein herkömmlicher Patchworkstoff. Wenn dir dein Baumwollstoff zu dünn erscheint, kannst du ihn wunderbar mit Vlies verstärken.

Du kannst natürlich auch feste Stoffe nutzen, die nicht aus Baumwolle bestehen, wie zum Beipiel Metallic-Stoff, Kunstleder oder gewachste Stoffe. Denk aber daran, dass du bei einigen Materialien auf das Bügeln verzichten musst. Das Kunstleder oder der Metallic-Stoff schmurgelt dir sonst unter dem Bügeleisen weg.

–> Hier kannst du mehr darüber erfahren, welcher Stoff für was genutzt werden kann.

Stoffempfehlungen für die Umhängetasche

Diese nicht-elastischen Stoffe sind sehr gut geeignet:

Schöne Stoffe und Materialien für dieses Taschenprojekt findest du in Simones hochgelobtem Etsy-Shop, den ich hier auf dem Blog ja schon mehrfach empfohlen habe. Dort findest du auch wunderschöne Nähpakete mit allem Zubehör.

Solche Näh-Komplett-Pakete machen es dir gerade am Anfang viel einfacher, alles direkt beisammen zu haben, was du für dein Taschenprojekt brauchst.

Welche Materialien brauche ich sonst noch?

Mein Tipp: Solltest du noch wenig Reißverschluss-Erfahrung haben, dann empfehle ich dir einen nicht zu schmalen Reißverschluss auszuwählen. Dann hast du weniger Schwierigkeiten gerade zu nähen, weil du dich an der breiten Reißverschluss-Raupe orientieren kannst. Der Reißverschluss-Fuß kann dann ganz entspannt an den Zähnchen des Reißverschlusses entlang gleiten.

Abgesehen davon sind die breiteren Reißverschlüsse sowieso oft viel schicker und machen mehr her. Aber das ist und bleibt natürlich Geschmacksache…

Welche Nähmaschine brauche ich und was muss sie können?

Du kannst für diese Tasche deine Haushaltsnähmaschine nutzen. Diese reicht völlig aus.

Natürlich kommt es darauf an, welchen Stoff du für deine Umhängetasche auswählst. Wenn es ein dickes Kunstleder ist oder sehr schwere Canvas-Stoffe, solltest du ausprobieren, wie sich deine Nähmaschine verhält. Mache ein paar Nähproben mit diesen Stoffen. Und denk daran, dann auch die passende Nähmaschinennadel einzusetzen.

Deine Nähmaschine sollte auch mit einem Reißverschluss-Nähfuß ausgestattet sein. Den haben praktisch alle Nähmaschinen serienmäßig dabei. Falls nicht, kannst du dir ganz einfach online oder beim Fachhandel einen bestellen.

Welches Zubehör brauche ich sonst noch?

Hier geht’s zum Schnittmuster für die Umhängetasche.

Tipp: Solltest du Kunstleder oder gewachste Stoffe vernähen wollen, nutze unbedingt Stoffclips. Denn diese können deinen Stoff nicht durchlöchern. Auf Kunstleder zum Beispiel sind diese Löcher dann unwiederbringlich da und verschwinden nicht mehr. Und eine perforierte Tasche wollen wir ja nicht, stimmt’s?

Ich habe dir in der Materialliste ein Set aus unterschieldlich großen Stoffclips verlinkt: Für dünne Stoffe oder wenige Stofflagen sind die kleinen perfekt, für dicke Materialien oder Steppen, an denen sich viele Stofflagen oder Nähte treffen, sind die großen richtig toll. Sowas solltest du echt am Start haben!

Bilderanleitung: Schultertasche nähen in 7 Schritten

In dieser Anleitung zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du eine Schultertasche nähen kannst. I

m Verlauf der einzelnen Arbeitsschritte versorge ich dich immer wieder auch mit Tipps und Hinweisen, die dir helfen, sauber zu arbeiten und ein richtig tolles Näh-Ergebnis zu bekommen.

Aber hey: Nachdem wir uns jetzt so viel über Materialien und Zubehör unterhalten haben, ist es Zeit, endlich loszulegen. Lege dir alle Materialien griffbereit zurecht und lass uns starten. Ich wünsche dir viel Spaß!

Schritt 1: Der Stoffzuschnitt

Wir bereiten alle Teile vor und schneiden die Stoffe nach dem Schnittmuster zu. Leg dir am besten auch alle anderen Zubehör-Teile zurecht, so wird das Zusammennähen der Tasche eine ganz entspannte Sache.


Im Beispiel zeige ich dir die Umhängetasche mit senkrechter Teilung und mit Innentasche. Ich verstärke den Innenstoff mit Vlieseline H630 und die Aufsatztasche gar nicht. Der Feincord ist recht fest und benötigt keine Verstärkung. Das Schnittmuster, das ich verwende, die DizzyBag, hat aber auch noch andere Teilungsvarianten im Gepäck. Das Prinzip beim Nähen ist aber immer gleich oder ähnlich. Also keine Sorge. 🙂

Wenn alles vorbereitet und zugeschnitten ist, sieht es so aus:
Ich verstärke den Innenstoff, also das Futter der Tasche, mit Vlieseline, weil ich als Oberstoff einen wunderschönen Wachsstoff verwende. Und den möchte ich natürlich nicht mit dem Bügeleisen bearbeiten. 😉

  • 1 Endlos-Reißverschluss
  • 2 D-Ringe
  • 2 Karabiner
  • 1 Gurtschieber
  • 1 Reißverschluss-Zipper
  • Gurtband
  • 2 Stück Stoff zum Einfassen des Reißverschlusses
  • 2 Futterzuschnitte, verstärkt
  • 4 Seitenteile für die Außentasche
  • 2 Mittelteile für die Außentasche

Zusätzlich habe ich mir noch zwei Schnittteile für die aufgesetzte Innentasche aus Futterstoff bereit gelegt.

Schritt 2: Innentasche nähen

Wir beginnen mit der Aufsatztasche. Sie wird rechts auf rechts zusammengenäht, verstürzt und dann auf einen Futterzuschnitt aufgesteppt.

So wird’s gemacht:

  • Lege die beiden Stücke rechts auf rechts aufeinander und stecke sie fest.
  • Tipp: Weil du eine Wendeöffnung von ungefähr 3 – 4 cm benötigst, kannst du dir diese Öffnung direkt markieren. So kannst du sie nicht vergessen.

  • Mit einem Geradstich und unter Einhaltung der Nahtzugabe schließt du nun die offenen Seiten und lässt eine Wendeöffnung (Markierung) von ca. 3 bis 4 cm frei
  • Kürze mit deiner Schere anschließend die Nahtzugaben ein
  • An den Rundungen machst du einige Knipse bis kurz vor der Naht
  • Tipp: Hier musst du aufpassen, dass du die Naht nicht beschädigst
  • Durch das Einkürzen, also das Zurückschneiden der Nahtzugabe, können die Rundungen der Tasche nach dem Umstülpen richtig schön ausgearbeitet werden
  • Drehe jetzt die vorbereitete Tasche durch die Wendeöffnung auf die rechte (schöne) Stoffseite um. Das nennt man auch Verstürzen
  • Nach dem Verstürzen arbeitest du die oberen Ecken der Tasche aus, indem du die Nähte schön nach außen drückst
  • Tipp: Hierfür gibt es ein nettes Helferlein, dass wirklich hilfreich ist: den Ecken- und Kantenformer. Diesen schafft man sich nur einmal an und er kostet wirklich nicht die Welt. Nimm keine Stifte oder scharfkantigen Gegenstände, weil du damit die Ecke durchstechen oder die Nähte beschädigen könntest
  • Nach dem Wenden stülpst du die Wendeöffnung einen Zentimeter nach innen um und bügelst die Aufsatztasche.
  • Achtung: Bitte lass die Wendeöffnung offen und nähe sie nicht zu. Das erledigen wir später in einem Arbeitsgang wenn du die Innentasche auf das Innenfutter nähst, okay? 🙂

So sieht die Innentasche nun aus:

  • Als nächstes nimmst du dir einen der beiden Futterzuschnitte und markierst eine waagerechte Linie im Abstand von 8 cm (die Maßangabe gilt für die große DizzyBag!) zur oberen Kante
  • Stecke die Aufsatztasche mittig auf das Innenfutter
  • Tipp: Du kannst gern vorab die Abnäher des Innenfutters nähen. Dann siehst du ganz genau, wo die Innentasche sitzen soll. Bedenke aber, dass sich nach dem Nähen der Abnäher das Stoffstück ein wenig wölbt. Wenn du dir nicht sicher bist, ob dir das Schwierigkeiten bereitet, dann nähe die Abnäher erst nach dem Aufsteppen der Innentasche
  • Steppe die Innentasche einmal rings herum knappkantig ab
  • Dabei wird nun auch die Wendeöffnung automatisch geschlossen

Noch ein kleiner Tipp und dann bist du mit der Innentasche fertig: Die Ecken der Innentasche könnte stärker beansprucht werden. Das ist bei Taschen ja oft der Fall. Oftmals reißen die oberen Ecken ein bzw. die Naht löst sich, obwohl du gut vernäht hast. Wenn du das umgehen möchtest, kannst du folgendes machen:

Stelle an deiner Nähmaschine den ganz normalen Zick-Zack-Stich ein. Dieser Stich besteht aus der Stichlänge und aus einer Stichbreite. Die Stichlänge stellst du auf “0” und die Stichbreite auf höchste Stufe. Da du die Stichlänge auf Null gestellt hast, näht deine Nähmaschine nun einen breiten Stich immer hin und her ohne nach vorne zu wandern.

So kannst du an den Ecken eine Sicherheitsnaht nähen, die robuster ist und mehr aushält. Du kannst für diese Sicherheitsnaht auch ein Kontrastgarn oder ein auffälliges, robustes Jeansgarn verwenden.

So sieht das jetzt aus:

An den oberen Ecken siehst du meine Sicherheitsnähte in knalligem Gelb. 🙂

Schritt 2: Die Außenseite vorbereiten

Nun bereitest du die Außenseite vor. In diesem Beispiel habe ich mich für die Variante „senkrechte Teilung“ entschieden.

  • Pro Seite brauchst du zwei Seitenteile und ein Mittelteil
  • Du legst die Seitenteile rechts auf rechts an die Kante des Mittelteils
  • Stecke alles gut fest, damit nichts verrutschen kann
  • Das machst du mit beiden Seitenteilen
  • Nähe die Taschenteile mit einem Geradstich und der angegebenen Nahtzugabe zusammen
  • Die Teile müssen bündig liegen und die Abnäher liegen zur Mitte
  • Das zweite Außenteil nähst du ganz genauso

So sehen die Außenteile der Tasche jetzt aus:

  • Die Nahtzugaben faltest du Richtung Mittelteil und steppst sie mit einem Geradstich von der rechten Stoffseite fest
  • Tipp: Den Geradstich kannst du auch wenig größer einstellen (3,5 mm). Dadurch sieht die Naht schön gerade und professionell aus! 🙂

Schritt 3: Die Abnäher nähen

  • Falte die Kanten der Abnäher bündig rechts auf rechts und nähe sie mit einem Geradstich ab
  • Das machst du mit allen beiden Außenteilen und auch mit dem Innenfutter

Kleiner Exkurs: Weißt du warum Abnäher eine tolle Sache sind?

Abnäher sind Falten, die für Passform sorgen.

Sie machen aus einem zwei-dimensionalen Stoffstück einen drei-dimensionalen Gegenstand. Damit schaffen sie Raum für Rundungen (zum Beispiel bei Kleidung) oder für Inhalt (zum Beispiel bei Taschen).

Deshalb begegnen dir Abnäher in vielen Schnittmustern. Abnäher können Schnittteile übrigens sowohl nach außen als auch nach innen formen. Die Rundungen der Taille oder im Brustbereich werden so besser tragbar und sitzen perfekt.

Und auch deine Umhängetasche bekommt mit einem Abnäher mehr Tiefe. Und seien wir mal ehrlich: Es macht auch mehr her und sieht super aus, oder?

So müsste es jetzt aussehen:

Schritt 4: Den Reißverschluss vorbereiten

Als nächstes bereitest du den Reißverschluss vor.

Für diese Tasche benutzt du einen Endlos-Reißverschluss. Bei diesem Reißverschluss musst du noch den Zipper auffädeln. Wie das genau geht, kannst du in meinem Beitrag Endlosreißverschluss verarbeiten nachlesen.

Wenn du noch nie einen Reißverschluss eingefädelt hast, hab ein wenig Geduld mit dir. Es kann ein wenig Übung erfordern und mehrmalige Anläufe. Aber wie so vieles in der wunderbaren Nähwelt kannst du auch das nach einiger Zeit im Schlaf, versprochen. 🙂

  • Schneide die Zähnchen des Reißverschlusses an einer Seite ca. 1 cm weg
  • Fädele den Zipper jetzt zuerst auf der langen und dann auf der kurzen Seite auf
  • Wenn du den Zipper aufgefädelt hast, kürzt du den Reißverschluss ein
  • die Enden sollen ca. 5 cm über die Stoffkante des Taschenteils ragen.
  • Um jede Seite des Reißverschlusses zu sichern bzw. auch zu verschönern, benötigst du die schon zugeschnittenen Stoffstücke (10 x 5 cm)

    Ein Tipp bevor du die Blenden auf die Reißverschluss-Enden setzt: Du erinnerst dich an unseren “Sicherungs-Zick-Zack-Stich? Dein vorbereiteter Reißverschluss ist an einer Seite offen. Die Seitenränder klaffen ein wenig auseinander. Wenn du später die Blenden darauf setzt, könnte dir eine geschlossene Seite helfen. Das ist aber kein “Muss”.

    Grundsätzlich kannst du diese Technik aber oft anwenden um deine Endlos-Reißverschlüsse zu sichern. Ein immer wieder versehentlich abgefädelter Zipper ist ja sowas von nervig. Mit der Sicherungsnaht ersparst du dir also eine Menge Nerverei… 😉
  • Als nächstes faltest du die kurzen Kanten rechts auf rechts und legst den Reißverschluss auf den Stoff.
  • Zeichne im Abstand von 1 mm zum Reißverschluss an beiden Seiten eine Linie.
  • Auf dieser Linie wird nun genäht
  • Schneide die Nahtzugaben etwas zurück. Verstürze die Blende und bügle sie.
  • Falte anschließend die offenen Kanten 1 cm nach innen um.

    So sieht das jetzt aus:
  • Du kannst jetzt beide Reißverschluss-Enden in die Blende schieben. Damit nichts verrutschen kann, sichere diese mit Nadeln oder Clips und steppe rundherum ab.

    Jetzt hast du es geschafft. Dein Reißverschluss ist vorbereitet.

Schritt 5: Den Reißverschluss und das Gurtband mit D-Ringen annähen

  • Zeichne an der oberen Kante der Außentaschen an jeder Seite eine Markierung von 7 cm.
  • Schneide zwei 8 cm-Stücke Gurtband zu und fädele die D-Ringe auf.
  • Befestige je ein Gurtbandstück mit der offenen Kante an die obere Kante der Taschenteile.
  • Auf jedem Außentaschenteil ist also je ein Gurtband auf der gleichen Seite mit D-Ring befestigt.
  • Nähe die Gurtbandteile mit D-Ring mit einer Hilfsnaht fest. Du nähst knappkantig um ein Verrutschen zu verhindern. Diese Naht ist später nicht mehr zu sehen, wenn der Reißverschluss komplett angenäht wurde.

Auf dem Bild kannst du es gut erkennen. So muss es jetzt aussehen:

  • Befestige den Reißverschluss rechts auf rechts in der Mitte eines Taschenteils.
  • Führe den Reißverschluss an den Seiten ab der Markierung nach unten und fixiere ihn.
  • Stecke nun ein Futterteil rechts auf links an den Reißverschluss.
  • Die rechte Seite des Futterteils liegt so auf der rechten Seite des Außenteils.
  • Nähe den Reißverschluss mit dem Reißverschluss-Fuß und einer Nahtzugabe von 0,7 – 1 cm an.
  • Verwende einen Geradstich und nähe die obere Kante komplett ab.
  • Wenn Du über das Gurtband nähst, werde ein bisschen langsamer, dann kommt deine Nähmaschine und auch deine Nähmaschinennadel mit dem Huckel besser zurecht. Es kommt natürlich darauf an, wie dick dein Gurtband ist. Vielleicht ist es notwendig, dass du eine stärkere Nadel einsetzen musst.

So sollte es jetzt aussehen:

  • Auf einer Seite deines Reißverschlusses ist jetzt ein Außen- und ein Innentaschenteil festgenäht.
  • Nähe die zweite Reißverschluss-Seite genauso wie die erste.
  • Achte darauf, dass alle Seiten schön bündig aufeinanderliegen.

So sollte es jetzt aussehen:

Schritt 6: Tasche zusammennähen

  • Beginne mit dem Fixieren der Reißverschluss-Enden. Du kannst sie mit Sicherheitsnadeln am Oberstoff befestigen.

Tipp: Wenn du Kunstleder oder Wachsstoffe verwendest, kannst du auch punktuell ein doppelseitiges Klebeband verwenden. Warum das besser ist? Eine Sicherheitsnadel könnte Löcher in den Stoff stechen, die sichtbar bleiben und die Clips sind hierfür zu kurz. Das Klebeband kannst du nach dem Nähen wieder entfernen. Es ist sehr schmal und ein tolles Hilfsmittel zum Fixieren. Das ca. 9 mm breite doppelseitige Tape fixiert Säume, Reißverschlüsse und alles, was zum Nähen vorläufig befestigt werden muss.

  • Öffne den Reißverschluss bis zur Mitte. Das ist notwendig, damit du später deine Tasche wenden kannst.
  • Du wirst zwar eine Wendeöffnung im Innenfutter lassen, trotzdem ist es wichtig den Reißverschluss auch zu öffnen.
  • Stecke die beiden Innenteile rechts auf rechts aufeinander.
  • Die Teilungsnähte und Abnäher sollten genau aufeinander treffen.
  • Das gleiche machst du auch mit den beiden Außenteilen.

So sollte es jetzt aussehen:

  • Falte am Übergang neben dem Reißverschluss die Nahtzugaben auseinander, dann lassen sie sich nach dem Wenden schöner ausformen.
  • Nähe jetzt mit einer Nahtzugabe von 0,7 cm und einem Geradstich die Kanten ab.
  • Denk daran, im Boden des Futters eine Wendeöffnung von ca. 7 cm frei zu lassen.
  • Vernähe den Anfang und das Ende der Wendeöffnung damit beim Umstülpen der Tasche die Naht nicht so schnell einreißen kann.
  • Knipse die Nahtzugaben an den Rundungen keilförmig ein ohne die Naht zu beschädigen.
  • Du kannst deine Tasche jetzt durch die Wendeöffnung wenden. Arbeite alle Ecken und Nähte gut aus.
  • Stecke die Nahtzugaben der Wendeöffnung im Innenbeutel bündig zusammen. Schließe die Wendeöffnung mit einem knappkantigen Geradstich mit der Maschine oder mit einem Matratzenstich per Hand.

Schritt 7: Tragegurt fertigstellen

  • Schiebe die Leiterschnalle und den Karabiner auf das Gurtband.
  • Nähe den zweiten Karabiner am zweiten Gurtende fest.

Tipp: Viele Gurtbänder sind aus Kunstfaser hergestellt. Die Enden dieser Bänder kannst du mit einer Flamme (Feuerzeug) zum Schmelzen bringen. So kann es nicht mehr ausfransen. Das geht mit Baumwollbändern aber nicht. Versäubere dieses Gurtband oder schlage es vor dem Annähen ein.

Fertig ist deine grandiose neue Umhängetasche! 🙂

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Fazit

FERTIG! Na, das war doch echt nicht schwer, oder? Nun kannst du deine Stoffreste prima verwerten oder ganz spezielle Kombis zusammenstellen und hast immer eine passende Tasche zu deinem aktuellen Outfit. Diese Umhängetasche lässt das Herz aller Taschen-Fans höher schlagen, wetten?! 😉

Übrigens: Das Nähpaket für die süße Schultertasche, Gurtbänder und vieles mehr findet ihr natürlich wie immer auch bei Simone im Nähcafe am Wasserturm. 🙂

Happy simple sewing

deine Sabine

Häufige Fragen

Was brauche ich um eine Umhängetasche zu nähen?

Umhängetasche nähen

Du brauchst natürlich Stoff, zum Verstärken Vlies und wenn deine Tasche einen Reißverschluss haben soll, dann auch einen Endlos-Reißverschluss. Karabinerhaken sind nicht nicht zwingend nötig, aber D-Ringe für das Gurtband wären schon gut. Außerdem Nähmaschine und Basis-Nähzubehör und schon kann’s losgehen.

Wie fange ich jetzt am besten an?

Entscheide dich für ein Schultertaschen-Schnittmuster und einen Stoff, der dazu passt. Wasche und bügle den Stoff. Drucke das Schnittmuster auf DIN A4 aus, klebe es zusammen und schneide die Schnittteile aus. Diese kannst du dann verwenden um den Stoff zuzuschneiden.

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14 Antworten zu „Umhängetasche nähen: Schultertasche in 7 Schritten“

  1. Katharina

    Hallo Sabine, ersteinmal vielen Dank für die vielen tollen Anleitungen, habe schon vieles nachgenäht. Eine Frage zu dieser Tasche: wieso wird in Schritt 5 der RV nicht bis zum Ende angenäht, sondern heruntergeklappt? Dann ist er ja teilweise “lose”, oder nicht? Ich kann es mir nicht so recht vorstellen. Viele Grüße, Katharina

    1. Stimmt, Katharina, dadurch sind die Enden frei und dienen gleichzeitig zum Festhalten beim Öffnen und Schließen des RV!

  2. Andrea

    Liebe Sabine, vielen Dank für das Schnittmuster und die super bebilderte Anleitung – hätte ich noch aufmerksamer gelesen, wären mir ein paar kleine Fehler nicht passiert :-). Beim nächsten Mal wird die Tasche perfekt. Ich habe schöne Stoffe in türkis und orange gefunden, so macht das Ganze Lust auf den Frühling, herzliche Grüße
    Andrea

    1. Das hört sich doch super an, liebe Andrea!
      Hadt recht, ich packe in meine Anleitungen oft noch ein paar Extra-Tipps. Also gerne mal vorab die Anleitung durchlesen, dann bleibt dir die ein oder andere Panne womöglich erspart. 😁👍🏻

  3. Thilly Meester

    Vielen Dank, liebe Sabine, für diese tolle Anleitung! Da hab ich gleich Lust mich an die Maschine zu setzen 😊

    Liebe Grüße Thilly

    1. Das ist großartig, liebe Thilly, lass die Nadeln rauchen! 🙂

  4. Rosemarie

    Bin auch begeistert und mache mich sofort an die Nähmaschine…danke für die ausführliche Anleitung😊

    1. Groooßartig! Dann ganz viel Spaß beim Nähen, liebe Rosemarie!

  5. Anneliese Wurm

    Hallo Sabine,
    Habe die Tasche DizzyBag schon ein paar mal, mit verschiedenen Teilungen, genäht. Die sind alle super geworden. Schnitt, Anleitung perfekt. Habe die Schulterriemen aber anders angebracht, da sich bei geöffnetem Reißverschluss die Tasche etwas “verzieht”. Finde die Größe für mich einfach ideal. Schön zum Umhängen.

    1. Freut mich sehr, liebe Anneliese!

  6. Jaana Katriina Marin

    Die Umhängetasche ist so WUNDERBAR. Ich muss sie unbedingt nähen…muss unbedingt SOFORT gucken ,ob ich passende Stoffe vorrätig habe (; ! Vielen Dank für die gute Anleitung!

    1. Wie cool, freut mich sehr, liebe Jaana!
      Bestimmt hast du noch ein tolles Restchen.
      Du kannst für diese Tasche übrigens auch sehr gut ausgemusterte Jeans verwerten. 🙂

    2. Liebe Sabine,
      vielen Dank für diese tolle Anleitung!
      Ich bezeichne mich immer noch als Anfängerin, habe schon einige diverse kleinere Projekte ausprobiert und so manches Taschendesign dann doch wieder verworfen weil es irgendwie nicht weiter gehen wollte. Aber was soll ich sagen: ich hab’s geschafft! Meine erste Tasche ist dieses Wochenende fertig geworden. Und meinen Männern gefällt sie auch ;-).
      Vielen Dank nochmal für die schöne Inspiration und die super verständliche Anleitung.
      Liebe Grüße!

      1. Klingt super, vielen Dank für die tolle Rückmeldung. 🙂

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