Plotten & Plotter: Grundausstattung, Modelle, Materialien & Tipps
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Was ist Plotten?
Im Nähbereich spricht man von “Plotten”, wenn man mit einem speziellen Plotter, einem elektronischen Schneidegerät, Motive aus speziellen Folien und Materialien schneidet. Motive können aber auch auf ein geeignetes Material aufgemalt werden.
Was ist ein Plotter?
Der Plotter ist ein elektronisches Gerät, das aussieht wie ein Drucker. Er wird mit einem Endgerät verbunden und erhält darüber die Info, welches Motiv ausgeschnitten oder aufgezeichnet werden soll.
Eine vorweg: Plotten ist nicht das günstigste Hobby, das man sich aussuchen kann. Das wurde mir schnell klar, als ich mich intensiver mit der Materie beschäftigt und das notwendige Zubehör bestellt habe.
Und dann kann ich auch direkt zugeben: Bislang habe ich die Notwendigkeit, mir selbst einen Plotter anzuschaffen, gar nicht so richtig eingesehen. Bis ich verstanden habe, was man mit so einem Gerät alles machen kann. Denn eins muss ich ja zugeben: Taschen oder Shirts mit coolen Plots finde ich schon ziemlich klasse. Aber man kann mit einem Plotter noch viel mehr machen. Und das ist viel einfacher als ich bis dahin gedacht hatte. So kann zum Beispiel ein ganz einfacher Plot aussehen, schau mal:
Sticken mit der Hand – diese Materialien brauchst du dafür.
Mit dem Stickmotiv in diesem eBook kannst du ganz einfach mit dem Sticken starten. Alles was du brauchst ist ein wenig Stickgarn, eine Nadel, eine kleine Schere und ein stabiler Stoff in einem Stickrahmen.
Leinen und Baumwolle sind ideal für den Einstieg. Mit der Zeit, wenn du sicherer wirst, kannst du auch mal ausprobieren, wie es ist, auf weichen, elastischen Stoffen zu sticken. Sie verhalten sich anders. Trotzdem ist es auch möglich auf Jersey oder Strickstoff zu sticken. Damit sich die Stiche nicht verziehen, solltest du den Stoff stabilisieren. Man kann den Stoff zusammen mit abreißbarer oder auswaschbarer Stickfolie in den Stickrahmen spannen. Ich empfehle dir aber für den Anfang, dir eine dünne Gewebeeinlage zu besorgen, die sich auf die Stoffrückseite aufbügeln lässt. Das ist ganz einfach in der Handhabung, verrutscht nicht und stabilisiert deinen Stoff gut, ohne ihn zu steif zu machen.
Wie sieht ein Plotter aus?
Was kann man mit einem Plotter machen?
Ein Plotter eignet sich für unglaublich viele Projekte und DIY-Ideen. In meinem Podcast-Gespräch mit Julia von Funkelfaden habe ich gestaunt, wie vielseitig Plotten sein kann. Ich glaube, sie hat so ziemlich alles, was man machen kann, schon ausprobiert. Hier ein paar Beispiele, wie du mit deinem Plotter kreativ werden kannst:
- Plotten mit Papier, z. B. Origami-Techniken, Grußkarten, Kuchen-Deko, Mobiles, Zeichnen mit einsetzbarem Stift, Falzen von Karton
- Plotten mit Bügelfolie, z. B. um T-Shirts, Taschen und vieles mehr aus Stoff zu verschönern
- Plotten mit Vinyl, z. B. um Materialien zu dekorieren oder zu beschriften, die sich nicht bügeln lassen; perfekt für Beschriftungen auf Vorratsdosen, Autos, Holzelementen und vielem mehr
- Plotten mit Schablonierfolie: Du kannst mit dem Plotter Motive aus der speziellen Schablonenfolie ausschneiden, mit der du dann Möbel, Wände & Co. verschönern kannst
- Plotten mit Stoff, z. B. für ganz exakte Patchwork-Zuschnitte
- Plotten mit Holz, z. B. für selbstgemachte Bilderrahmen oder Deko
- Plotten mit Klebefolien, z. B. um Sticker selbst zu machen
- Plotten mit Acrylglas, z. B. um Teelichte selbst zu machen
- Gravuren selber herstellen, z. B. auf Metallgegenständen
Wie funktioniert ein Plotter?
Da ich bislang nur mit einem Modell gearbeitet habe, kann ich dir nur beschreiben, wie mein Plotter funktioniert. Der Plotter, für den das umfangreichste Zubehör erhältlich ist, ist der Cricut. Den gibt’s in verschiedenen Größen, ganz nach deinem persönlichen Bedarf. Über die Software “Cricut Design Space” wird der Plotter bedient. Um ein Design zu erstellen arbeitest du also immer am PC (oder Tablet, Laptop etc.). Da erstellst du dir das Design, das du Plotten willst (oder suchst es dir in der Cricut Bibliothek aus). Anschließend teilst du dem vorbereiteten Plotter mit, was er plotten soll. Außerdem bekommst du Schritt für Schritt Infos, was du als nächstes zu tun hast, z. B. Folie einlegen, Messer einsetzen usw. Und ab geht die Post.
Schauen wir uns als erstes an, wie der Cricut Maker angeschlossen wird.
Du brauchst den Plotter selbst und außerdem ein Tablet oder deinen Computer (das ist meine bevorzugte Variante, weil man da alles wunderbar im Überblick hat).
- Verbinde den Plotter mit deinem Computer (per Kabel, das beim Plotter dabei ist)
- Falls du keinen PC hast, kannst du den Cricut Maker auch per Bluetooth mit Handy oder Tablet verbinden
- Lade dir die Software “Cricut Design Space” auf dein Endgerät
Sabines Tipps für perfekte Plot-Ergebnisse
Es gibt ein paar Tipps, die beim Plotten für wirklich schöne Ergebnisse und saubere Schnitte sorgen. Hier stelle ich dir die wichtigsten Tipps für den Start vor:
- Stelle den Plotter auf eine stabile Unterlage
- Richte den Plotter so aus, dass er perfekt waagerecht steht
- Achte darauf, dass die Schneidematte sauber und frei von tiefen Schnitten ist
- Prüfe an einer Ecke der Folie, welches die Trägerfolie ist, damit du deine Folie mit der richtigen Seite nach unten auf die Matte klebst
- Verwende die passende Schneidematte für dein Projekt
- Klebe das Material blasenfrei auf die saubere Schneidemette
- Stelle die Plotter-Geschwindigkeit ruhig etwas langsamer ein, das sorgt für schönere Ergebnisse
Mit welchen Dateiformaten arbeitet ein Plotter?
Der Plotter kann mit zwei verschiedenen Dateiformaten arbeiten. Da sind einmal die Vektorgrafiken und die Rastergrafiken. Schauen wir uns das mal kurz genauer an.
Vektorgrafiken
Vektorgrafiken können beliebig vergrößert und verkleinert werden. Dadurch hast du die Möglichkeit, z. B. den Aufdruck auf deinem T-Shirt so groß oder klein zu machen, wie du willst. Und zwar ohne Qualitätsverlust. Die Dateiformate für Vektorgrafiken heißen zum Beispiel .pdf, .svg oder .dxf
Rastergrafiken
Rastergrafiken kannst du ebenfalls plotten, allerdings solltest du wissen, dass sie sich nicht beliebig verändern lassen, weil sie aus Bildpunkten bestehen. Verkleinern ist unproblematischer als Vergrößern. Dann sieht dein Plot nämlich unter Umständen so pixelig aus wie ein zu stark vergrößertes Foto. Die Dateiformate für Rastergrafiken heißen zum Beispiel .jpg, .gif, .tiff, .bmp, .png
Ich persönlich finde es viel einfacher mit Vektorgrafiken zu arbeiten. Da kann ich sicher sein, dass mein Plot auch wirklich die richtige Größe hat und die Schnittkanten des Plots schön glatt sind. Aber auch Rastergrafiken haben ihre Daseinsberechtigung: Zum Beispiel um Lieblingsfotos per Plotter neues Leben einzuhauchen.
Woher bekomme ich Plotter-Motive?
Natürlich möchte man sich direkt ein Bild davon machen, welche Motive und Bilder man mit dem Plotter ausschneiden kann. In der Bibliothek des Cricut Design Space gibt es viele kostenlose Motive, die perfekt für den Start sind. Du kannst aber auch spezielle Plotter-Motive bei Etsy kaufen. Oder du machst dir die Motive im Design-Space selbst.
Dasselbe gilt für Schriftzüge. Viele Schriftarten kannst du kostenlos verwenden, andere sind kostenpflichtig.
Mein Tipp: Melde dich bei Canva an. Das ist eine Website, bei der du unfassbar viele kostenlose Motive in den gebräuchlichsten Dateiformaten finden kannst. Einfach herunterladen, speichern und dann im Design-Space einfügen. Dann brauchst du nur noch das Motiv auf die richtige Größe zu ziehen und ab geht die Plotter-Post.
Welche Plotter-Modelle gibt es und was können sie?
Auf dem Markt gibt es inzwischen viele Plotter-Modelle. Die Auswahl ist ja immer Teil des Spiels, hier solltest du darauf achten, dass möglichst schon das passende Zubehör mit im Gesamtpaket ist, das erleichtert dir den Start erheblich (war zumindest bei mir so). Wie beim Nähmaschinenkauf solltest du auch hier etwas längerfristig denken, indem du dir einen nicht zu kleinen Plotter kaufst. Denn je besser du plotten kannst, desto mehr Lust hast du, dich an größere Projekte zu wagen. Und wenn man das System einmal verstanden hat, ist es wirklich ganz easy und macht einen Riesenspaß, weil die Ergebnisse so unglaublich professionell aussehen. Du wirst sehen: Hier deinen selbstbeplotteten T-Shirts kann sich manches gekaufte Teil verstecken. Hier kommt also ein kurzer Überblick über die gebräuchlichsten Plotter-Modelle.
Brother ScanNCut: Brother war eines der ersten Unternehmen, die Plotter für den Hobbybereich auf den Markt gebracht haben. Entsprechend viel Erfahrung steckt in diesen Teilen. Wie auch mit Mitbewerber hat Brother Plotter in mehreren Preisklassen und mit unterschiedlichen Funktionen im Sortiment. Mit dem SDXCE zum Beispiel kannst du Motive direkt im Plotter einscannen, am eingebauten Bildschirm bearbeiten und dann ausschneiden lassen. Das Gerät erkennt dabei selbstständig, wie dick das Material ist und stellt die Klinge entsprechend ein.
Silhouette Cameo Plotter: Ebenso wie Brother war der Silhouette Plotter einer der ersten, den kreative Menschen für den Hobbybereich erstehen konnten. Inzwischen gibt es auch hier diverse Modelle für jeden Geschmack und Bedarf. Es gibt eine kostenlose Software, in der du deine Projekte bearbeiten und speichern kannst (vielleicht möchtest du sie ja noch einmal nutzen) und ein Abo-Modell, bei dem du jeden Monat eine bestimmte Anzahl an Designs laden kannst. In unserem Blogbeitrag Alles übers Plotten kannst du mehr über die Silhouette-Geräte erfahren.
Cricut: Meiner Erfahrung nach die anwenderfreundlichsten Modelle, weil du nicht an einem kleinen Bildschirm direkt am Plotter sondern am Bildschirm deines PCs oder Laptops arbeiten kannst. Denn manchmal kommt es auf die Details an. Und die will man schließlich ganz genau sehen. Auch von Cricut gibt’s mehrere Plotter-Modelle in verschiedenen Größen.
Cricut Joy: Sowas wie der Plotter für die Handtasche; ein kleines, leichtes Gerät, mit dem du schnell und easy süße Aufkleber, Etiketten, Karten und vieles mehr gestalten kannst. Mit einem Starterpaket, in dem Folien, Schneidematte und Werkzeuge enthalten sind, kannst du direkt loslegen.
Cricut Explore/Explore3: ist das nächst größere Modell mit einer größeren Schneidefläche. Er bietet dir mehr Möglichkeiten was die Auswahl an Materialien und auch die Materialstärke angeht. Auch hier gibt es tolle Anfängerpakete. Mein Tipp: Such dir das Starterpaket aus, das perfekt auf deine ersten Projekt-Ideen abgestimmt ist. Etwas länger suchen lohnt sich manchmal richtig!
Cricut Maker/Maker 3: Das größte Modell von Cricut und auch das, mit dem du am flexibelsten bist, was Schneidefläche und Materialien angeht. Julia von Funkelfaden gab mir den Tipp, auch hier mal nach Materialpaketen Ausschau zu halten. Und für meinen Maker hat sich das echt gelohnt. Es waren sehr schöne Folien und Werkzeuge dabei, die ich mir sonst mühevoll hätte zusammensuchen müssen.
Bei Cricut finde ich besonders gut, dass du problemlos Zubehör in Bundles oder als Einzelteile findest – und zwar überall. Einfach online bestellen oder im Bastelgeschäft oder im Baumarkt das benötigte Werkzeug kaufen. Das ist bei den Mitbewerbern leider noch nicht so. Kommt vielleicht noch. 😉
Plotter aufstellen
Wichtig ist, dass dein Plotter auf einer stabilen Unterlage steht. Und zwar richtig fest. Achte darauf, dass er wirklich waagerecht steht. Sonst kann es passieren, dass die Schneideleistung nicht so ist, wie sie sein sollte. Wenn der Plotter in Betrieb ist, sollte er genügend Abstand zur Wand haben.
Welche Werkzeuge und Plotterzubehör braucht man?
Natürlich kommt es immer ein wenig darauf an, was du mit deinem Plotter machen möchtest. Weil ich mit dem Cricut arbeite, findest du in der Zubehörliste meine erprobten und bevorzugten Werkzeuge. Für den Start brauchst du für fast alle Plotter-Projekte folgendes Zubehör:
- einen Plotter
- eine Schneidematte
- ein Schneidemesser (für den Start am besten für Folien und Papier, ist aber in den meisten Plottern direkt enthalten)
- Werkzeuge wie Pinzette, Entgitterhaken, Spatel, Pinzette (gibt’s als günstiges und gutes Materialpaket)
- Papier (es gibt von Cricut fertige Sets), Folien (zum Beispiel Klebefolie oder Bügelfolie, so genannte Everyday Iron On Folie)
- Transferfolie: die brauchst du, um deinen Plot aus Vinyl vom Untergrund zu lösen und ihn auf ein Shirt oder eine Tasse zu kleben
- Bügeleisen oder Transferpresse: für den Anfang genügt ein Bügeleisen, wenn du häufiger Kleidung beplottest, lohnt sich eine Transferpresse (gibts in verschiedenen Größen und sogar für Tassen, nennt sich dann Mug Press
Welche Schneidematte für welches Material?
Meistens sind beim Cricut zwei Schneidematten mit dabei. Du kannst die Matten an den Farben unterscheiden und dem jeweiligen Material zuordnen
- GRÜN ist eine Art Mädchen für alles, eine Schneidmatte mit mittlerer Haftung, die du für Bügelfolien, Stoff, Papier, Karton und Vinyl einsetzen kannst (ist bei mir am häufigsten im Einsatz)
- HELLBLAU für Papier, Karton und Pergamentpapier
- ROSA für dünnere Stoffe wie Baumwollwebware
- LILA für Materialien, die besonders fest haften müssen um sauber geschnitten zu werden; dazu gehören Acrylblas, Holz, fester Karton und dicke Stoffe wie Canvas
Nach dem Plotten ist die Schneidematte oft mit Stoffresten, Folienschnipsel, Fusseln etc. verschmutzt. Vermeide es nach Möglichkeit, auf der Schneidematte zu kratzen um Verschmutzungen zu entfernen – das würde nur die Klebeschicht beschädigen. Und die soll ja möglichst lange halten. Besser ist es, die Schnipsel mit der Pinzette anzuklauben und dann die Schneidematte unter lauwarmem Wasser zu reinigen. Bevor du das nächste Mal plottest, sollte die Matte dann komplett trocken sein.
Welches Material nehme ich zum Plotten?
Plotter sind kleine Wunderwerke der Technik und können mit den verschiedensten Materialien arbeiten. In diesem Abschnitt sprechen wir darüber, welche Materialien für welche Projekte geeignet sind und worauf du achten solltest.
Mit Papier und Karton plotten
Das ist das für den Einstieg vielleicht am besten geeignete Material, weil es so gut zu verarbeiten ist. Wichtig ist, dass du weißt (steht meistens auf der Verpackung), welche Stärke dein Papier hat, damit du deinen Plotter auf die Materialstärke einstellen kannst. Du kannst sowohl mit ganz normalem Kopierpapier als auch mit Karton oder Tonpapier arbeiten
Was kann der Plotter mit Papier und Karton machen?
Je nachdem, welches Werkzeug du in deinen Plotter einsetzt, kannst du unterschiedliche Projekte damit realisieren:
- mit einem Falzrad kannst du Falzlinien ins Papier bringen, an denen sich Karton zum Beispiel einfach knicken lässt; auch toll für Origami-Tiere
- mit den passenden Stiften, die sich statt Messer einsetzen lassen, kannst du auf Papier vorgegebene Motive aufmalen
- mit der Klinge kannst du Motive aus dem Papier ausschneiden
Mit Bügelfolie plotten
Bügelfolie ist ein vielseitiges Material, das du mit Transferpresse oder Bügeleisen auf Stoffe (sie müssen bügelfähig sein) aufbringen kannst. Es gibt unterschiedliche Bügelfolien. Schauen wir sie uns ein bisschen genauer an, ja?
Flexfolie: Das ist die am häufigsten verwendete Bügelfolie, sie kann ein- oder mehrfarbig sein und sie hat eine glatte Oberfläche. Manchmal wird sie auch HTV (= Heat Transfer Vinyl), Thermotranfer, Flexvolie oder Everyday Iron-On genannt. Gemeint ist aber immer dasselbe: Eine Folie, aus der ein Motiv geplottet wird. Dann wird das Motiv mittels Transferfolie von der Schneidematte abgenommen und anschließen mit Hitze auf den Stoff übertragen. Es gibt die Bügelfolie in den coolsten Farben, da ist wirklich für jeden Geschmack was dabei.
Flockfolie hat eine weiche, samtig beflockte Oberfläche und ein mattes Finish, sie wird genauso wie Flexfolie ausgeschnitten und aufgebügelt.
Infusible Ink Folie oder Stifte: Das ist eine Sonderform der Bügelfolie; zuerst wird hierbei eine Transferfolie in der richtigen Größe aufgebügelt und dann erst der geplante Plot. Das Ergebnis zeigt besonders klare Farben und ist unverwüstlich. Also toll für Taschen und Kleidung, die oft gewaschen wird.
Sabines Tipp
Achte unbedingt darauf die Bügelfolien spiegelverkehrt zu plotten, damit sie nach dem Aufbügeln richtig herum zu sehen sind. Die Folie wird also mit der Trägerschicht nach unten auf die Matte geklebt, sodass der Plotter nur das Vinyl schneidet und nicht die Folie.
Also: Erst das Motiv auswählen, dann einmal komplett spiegeln und erst danach plotten.
Für den Start kannst du natürlich auf Motive zurückgreifen, die so oder so gut aussehen. Hab ich auch so gemacht. 😉
Mit Vinyl plotten
Es gibt unfassbar viele verschiedene Vinylarten von noch mehr Anbietern. Da gibt es abnehmbares Vinyl, das sich leicht wieder abziehen lässt, Permanent-Vinyl für starke Beanspruchung, beschreibbares Vinyl und vieles mehr. Am besten ist es meiner Erfahrung nach, erstmal mit ganz normalem aufklebbarem Vinyl anzufangen und dann zu schauen, wohin einen die kreative Reise führt.
Wichtig: Die farbige Seite des Vinyls liegt meistens nach oben, sodass nur das Vinyl selbst und nicht die Trägerfolie durchgeschnitten wird. Wenn der Plot fertig ist, werden mit der Pinzette oder dem Entgitterhaken alle Teile, die nicht zum Motiv gehören, abgenommen und entsorgt.
Mein Tipp: Manchmal bleibt nach dem Entgittern ein wirklich cooles Motiv als Aussparung übrig, das du ebenfalls nutzen kannst. Schneide mit dem Skalpell das Motiv freestyle aus, nimm es mit Transferfolie ab und klebe es zum Beispiel als Extra-Design auf DIN A4-Ordner oder Hefte. So hast du eine tolle Zweitverwertung und nutzt die teure Folie bestmöglich.
Nach dem Entgittern wird die Transferfolie (sie ist so eine Art Taxi, die dein etwas fragiles Motiv zu seinem Bestimmungsort bringt), auf das fertige Motiv geklebt. Wichtig ist, dass die Transferfolie richtig fest auf dem Motiv sitztund das Ganze dann abgehoben.
Mit Schablonierfolie plotten
Vielleicht kennst du diese Kauf-Schablonen, mit denen man zum Beispiel Stoff bedrucken kann? Dafür brauchst du deinen Plotter, Schablonierfolie (gibt’s von Cricut) und Farbe für den Untergrund, auf dem du arbeiten möchtest. Um Wände zu verschönern nimmst du Wandfarbe, zum Dekorieren von Möbeln kannst du zum Beispiel Kreidefarben verwenden.
Um zum Beispiel T-Shirts zu bedrucken solltest du eine geeignete Stoffmalfarbe zum Streichen verwenden. Das Motiv (es sollte groß genug sein um nicht niftelig auszusehen) wird dann geplottet. Dann wird die Folie mit der haftenden Seite auf den Untergrund geklebt und die Farbe aufgetragen. Motiv abziehen et voilá!
Welche Werkzeuge gibt es zum Plotten?
Eins vorweg: Du brauchst nicht alles, was auf dem Markt angeboten wird. Mach dich nicht selber kirre, indem du dir alles Mögliche bestellst und dann ratlos daheim sitzt und dich fragst, wofür du das Zeug eigentlich brauchst. Wir schauen uns jetzt mal an, welches Plotter-Zubehör wirklich nützlich ist und was du damit machen kannst, okay?
Entgitterhaken
Manchmal wird dieses Teil auch einfach Hook genannt. Und wenn du den Haken in die Hand nimmst, weißt du auch, warum. Der Entgitterhaken ist an der Spitze gebogen und nadelfein.
Das macht es dir leicht, auch kleine und kleinste Teile aus deinem Motiv zu entfernen.
Denn genau dafür brauchst du ihn: Zum Entgittern. So nennt man das Befreien des Motivs aus der umliegenden Folie.
Statt des Hakens nehmen viele Plotter ersatzweise oder zusätzlich Nadeln oder Pinzetten. Für mich ist der Haken allerdings unverzichtbar und ein extrem nützliches Werkzeug.
Skalpell/Cuttermesser
Mit dem Skalpell hast du ebenfalls ein sehr nützliches und variables Tool am Start. Du kannst seine feine Spitze ebenfalls zum Entgittern benutzen, zum Beispiel für etwas flächigere Motive.
Manchmal bleiben Mini-Linien übrig, die der Plotter nicht richtig durchtrennt hat. Dann kannst du mit dem Skalpell nochmal die Linie nachfahren.
Das Skalpell von Cricut gefällt mir persönlich besonders gut, weil du die Klinge wechseln kannst ohne sie anzufassen. Der Klingenwechsel ist eine der verletzungsträchtigsten Arbeiten bei Plotten. Und da hat Cricut wirklich mitgedacht: Die Klinge wird zum Wechseln kontaktlos abgezogen. Die Grifffläche ist schön weich und: du kannst das Messer feststellen, sodass du beim Schneiden volle Kontrolle hast.
Spatel
Wenn du gerne (auch) mit Papier arbeiten möchtest, ist der Spatel perfekt um Papier und Karton von der Schneidematte zu lösen.
Das kann nämlich manchmal ganz schön fest haften. Und dann ist die Gefahr groß, dass du dein frisch geplottetes Projekt beim Ablösen zerreißt.
Mit dem Spatel kannst du vorsichtig zwischen Papier und Matte gehen und beides sauber voneinander trennen. Die breite Spatelfläche sorgt dafür, dass das Papier keine Knicke bekommt.
Auch zum Reinigen der Schneidematte ist der Spatel äußerst nützlich. 🙂
Pinzette
Die Pinzette ist praktisch um Materialien von der Schneidematte abzunehmen, ohne die Klebeschicht zu berühren. Sie sollte möglichst nicht allzuviel Kontakt mit Händen oder Werkzeugen haben um die Klebkraft nicht zu verlieren.
Mein Tipp: Du kannst übrigens nicht nur mit der vordersten Spitze der Pinzette arbeiten. Auch die Schenkel und der Knick der Pinzette lassen sich verwenden um Materialien kratzfrei zu bearbeiten.
Schere
Eine scharfe kleine Schere ist beim Plotten extrem hilfreich: Du kannst mit ihr deine Materialien passgenau zuschneiden, sodass du möglichst wenig Verschnitt beim Plotten hast. Denn man braucht ja nicht immer die gesamte Fläche so einer Folie.
Außerdem kannst du mit ihr auch Hilfsschnitte setzen, damit du beim Entgittern nicht mit riesigen Folienfetzen zu kämpfen hast.
Rakel
Dieses flächige kleine Kunststoff-Schaberchen nennt sich Rakel. Du kannst es benutzen um deine Folien auf die Schneidematte zu kleben, ohne dass sich Lufteinschlüsse darunter bilden.
Dafür wird die Rakel fest über die Folie gezogen. So lange, bis die gesamte Folie fest auf der Schneidematte haftet.
Am vorderen Ende hat die Rakel eine scharfe Kante, mit der du die Matte nach dem Arbeiten gut reinigen kannst.
Mein Tipp: Du kannst mit allen Flächen der Rakel arbeiten. Einfach mal ausprobieren, was sich für dich besonders nützlich und effektiv anfühlt.
Mein Tipp: Besorg dir für den Anfang ein günstiges, aber gutes Zubehörpaket, in dem diese Tools enthalten sind. Du bekommst so ein Rundum-Sorglos-Paket in Baumärkten, Bastelgeschäften und natürlich online. Je nachdem, in welche Richtung dein Plot-Interesse sich entwickelt, kannst du dir dann mit der Zeit noch speziellere Werkzeuge dazu kaufen, zum Beispiel eine Gummirolle, wenn du gerne mehr mit Stoff arbeiten möchtest. Aber für den Anfang bist du mit diesem Starter-Paket bestens aufgestellt.
Kurzanleitung: So kannst du ein Shirt beplotten
Damit du dir vorstellen kannst, wie easy Plotten ist, haben wir hier eine kurze Anleitung für dich, mit der du einen Einblick in den Arbeitsablauf bekommst. Voraussetzung ist, dass du die richtige Folie und ein Designprogramm am Start hast, das zu deinem Plotter passt.
Du brauchst:
- 1 Shirt, möglichst ungewaschen (dann liegen die Fasern glatter!)
- 2 Iron-On-Folien (rot und weiß)
- Cricut Easy-Press oder Cricut Mini-Press
- Plotter-Werkzeug
Schritt 1
Öffne den Design Spaße an deinem PC oder am Laptop. Tablet geht natürlich auch.
Suche dir ein Motiv aus, das du plotten möchtest.
Wir haben uns für einen einfachen Kreis, einen Anker und einen Schriftzug entschieden, die wir übereinander liegend aufbügeln wollen.
Wichtig: Schriftzüge müssen vor dem eigentlichen Plotten gespiegelt werden!
Schritt 1
Klebe eine Everyday-Iron-On Folie mit der Trägerfolie nach unten auf die dafür vorgesehene Schneidematte.
Streiche mit der Rakel Luftblasen unter der Folie aus.
Das ist wichtig, damit die Folie gleichmäßig durchgeschnitten werden kann.
Schritt 3
Schiebe die Schneidematte in den Plotter. Wichtig ist, dass du hier die Führungsschienen wirklich triffst.
Starte das Programm.
Der Plot wird jetzt automatisch erstellt.
Schritt 4
Schneide das Motiv aus.
Schritt 5
Ziehe die Folie vom Motiv ab.
Die kleinen Teile im Schriftzug lassen sich gut mit dem Entgitterhaken entfernen.
Schritt 6
Halte den Plot am Trägerpapier und platziere ihn dort, wo du ihn aufbügeln möchtest.
Schritt 7
Heize die Transferpresse vor und bügle mit ihr das Bügelbild auf den Stoff.
Schritt 8
Platziere jetzt den Schriftzug und ggf. weitere Designs auf dem Stoff.
Schritt 9
Bügle alle Teile gut fest und lass den Stoff nach Möglichkeit über Nacht auskühlen.
Fazit: Viel einfacher als gedacht!
Bevor ich mit dem Plotten angefangen habe, hab ich echt überlegt, ob mich das nicht überfordert. Nähen, okay, mit der Overlock und der Cover umgehen: Kein Problem. Aber jetzt auch noch plotten? Dabei ist das kaum schwieriger als mit einem Haushaltsdrucker umzugehen, sobald man erstmal begriffen hat, wie es funktioniert.
Dann gibt’s allerdings kein Halten mehr, weil die Möglichkeiten wirklich endlos sind. Das sieht auch Plotter-Fachfrau und Kreativ-Fee Julia von Funkelfaden so. Ich habe mit ihr ein Interview über ihre Liebe zum Plotten geführt und war danach total heiß drauf, selbst mit dem Plotten anzufangen.
Inzwischen hab ich schon das ein oder andere Plot-Projekt gewuppt und muss sagen: Die Anschaffung hat sich wirklich gelohnt. Ich verschönere mit den selbstgezauberten Plots vor allem meine Kleidung. Gerne aber auch Taschen, Kissen und Geschenke. Besonders für letzteren Bereich ist so ein Plotter unfassbar nützlich: Zum Beispiel für Team-Shirts, Tassen für die Arbeitskollegen, Einladungskarten, Marmeladen-Etiketten, Mitgebsel für den Kindergeburtstag und vieles mehr sind Plots einfach der Hammer.
Falls du jetzt überlegst, ob so ein Plotter auch was für dich ist, hilft dir dieser Beitrag hoffentlich bei der Überlegung weiter. Möchtest du bei SewSimple mehr Beiträge über das Plotten lesen? Schreib mir gerne in den Kommentaren deine Meinung. Ich freu mich darauf, zu lesen was du denkst!
Happy simple plotting, deine Sabine
Hallo,
Ich kann meinen Warenkorb nicht bestellen.
Liegt das Problem bei mir?
Liebe Grüße
Ulrike
Hallo liebe Ulrike, das scheint mit deinen Browsereinstellungen zusammenzuhängen.
Ich vermute, dass es klappt, wenn du es mit einem anderen Browser/Endgerät probierst. 🙂
Hallo Sabine habe jetzt auch einen plotter und bin total happy damit und mit der auswahl.
Und dachte tatsächlich vor 2 Tagen wie cool es wäre wenn du mit deinen tollen Erklärungen auch hier für einen onlinekurs machen würdest also für einsteiger also quasi den plotterführerschein. Hätte jetzt aber nicht gedacht tatsächlich so schbell hier was zum thema pkotten tatsächlich zi sehen LOL.
Das wäre so toll mich würde nämlich die einstige in canvas workspace am PC Programm sehr interesieren.
Hoffe das kommt noch vielleicht
Lg carmen
Wie cool, liebe Carmen!
Auf jeden Fall bereiten Ria und ich noch das ein oder andere zum Thema Plotten vor. Lass dich überraschen. 🙂
Ich überlege schon lange, mir so ein Gerät zuzulegen. Jetzt werde ich mich mal konkret damit beschäftigen 😉.
Vielen Dank für die Einführung!!
Gruß Alex
Sehr gut, kannst ja mal schreiben, welches Modell es geworden ist!
Hallo Sabine,
ich besitze auch einen Plotter und möchte noch einen Hinweis geben: wenn man mit Papier plottet, bitte immer ! die Matte vom Papier lösen ! mit dem Spatel (d.h. das beplottete / geschnittene Papier liegt auf dem Tisch, die Matte liegt oben) und NICHT das Papier von der Matte lösen, da es sich dann biegt und oft nicht mehr zu glätten ist.
Plotten ist echt eine tolle Ergänzung beim Nähen und peppt manches Projekt auf.
Viel Freude und liebe Grüße
Tanja
Vielen Dank für den wichtigen (und hilfreichen) Tipp, liebe Tanja.