Ärmel einnähen

Ärmel einnähen: Die 10 häufigsten Fehler & wie du sie vermeiden kannst

von Sabine Schmidt

Ärmel einnähen gehört zu jedem selbstgenähten Oberteil. Aber worauf muss man beim Ärmel einsetzen achten? Wir versorgen dich mit Tipps, Tricks und Hilfestellung.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • In diesem Beitrag erfährst du, wie du Ärmel offen und geschlossen einsetzen kannst
  • Außerdem zeige ich dir, wie du einen Raglan-Ärmel annähen kannst
  • Du bekommst Tipps, wie die Vorbereitung des Armlochs gut gelingt
  • Du lerrnst, wie der Ärmelzuschnitt fehlerfrei abläuft
  • Wir sprechen über das Einstecken und Einnähen des Ärmels
  • Du bekommst Infos zum Bügeln des Ärmels

Warum ist Ärmel einnähen so schwierig?

Nicht nur Einsteiger müssen beim Einsetzen von Ärmeln mit schöner Regelmäßigkeit zum Nahttrenner greifen – das passiert auch waschechten Profis. Aber was genau ist beim Ärmel einsetzen die Herausforderung? Das kann mehrere Gründe haben:

  • Die Schulternähte sind oft nicht identisch lang und schlecht verarbeitet
  • Die Armkugel hat möglicherweise eine Mehrweite, die “eingefangen” werden muss
  • Das Armloch wird, zum Beispiel bei Webware, durch den diagonalen Anschnitt instabil
  • Du hast Knipse und Markierungen ggf. nicht beachtet
  • Du hast den Ärmel offen eingesetzt, wenn eine geschlossene Vorgehensweise besser gewesen wäre
  • Du arbeitest ggf. auf der Armlochseite, nicht auf dem Ärmel
  • Du hast die Nahtzugaben ggf. nicht korrekt gebügelt
  • Du hast ggf. Schnittkorrekturen am Armloch vorgenommen, sie aber nicht an der Armkugel beachtet

YouTube-Anleitung Ärmel einsetzen

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Mehr Informationen

Hast du beim Ärmel einsetzen auch schon mal geflucht und gewettert? Willkommen im Club. Dabei ist das Einnähen von Ärmeln gar nicht so schwer, wenn man ein paar Dinge beachtet. Schauen wir uns im Detail an, wie ein Ärmel korrekt eingesetzt wird und was du dabei beachten solltest. Denn je genauer du hier arbeitest, desto seltener kommt hier der Nahttrenner zum Einsatz, versprochen. Hier kommen die 10 häufigsten Fehler beim Ärmel einsetzen.

Wann wird ein Ärmel offen oder geschlossen eingenäht?

Es kommt bei dieser Entscheidung vor allem auf die Form der Ärmel an. Als Faustregel gilt: Je stärke eine Armkugel gerundet ist, desto eher solltest du den Ärmel geschlossen einnähen. Denk zum Beispiel an einen schnittintensiven Blazer, der körpernah sitzt. Da würde ich den Ärmel geschlossen einnähen.

Denk dagegen an einen Kimono mit weiter Armkugel und überschnittener Schulter – da würde ich den Ärmel offen einnähen. Aber bei den meisten Oberteilen und Jacken ist beides möglich. Hier kommt es auch auf deine Erfahrung und das Material an.

Bei Teilen aus Jersey ist in den meisten Fällen ohnehin beides kein Problem.

Wo ist vorne beim Ärmel einnähen?

Ärmel folgen der Anatomie des menschlichen Körpers. Deshalb ist die stärker gerundete Seite des Ärmels immer die, die zum Vorderteil hin liegt. Oft haben Schnittmuster auch zwei Knipse am Vorderärmel und nur einen Knips am hinteren Ärmel. Diese Knipse findest du am Armloch meist auch wieder. Die Knipse und Passzeichen von Ärmel und Armloch sollten aufeinander treffen.

Wie rum Ärmel einnähen?

Stecke den Ärmel bündig rechts auf rechts an den Armausschnitt. Dabei treffen die Markierungen des vorderen Ärmels auf die Markierungen des Armlochs im Vorderteil. Die Schultermarkierung (am höchsten Punkt der Armkugel) trifft auf die Schulternaht. Die Markierung des Hinterärmels trifft auf die Markierung des hinteren Armlochs.

Ärmel einnähen: So wird der Ärmel offen eingesetzt

Für die offene Vorgehensweise wird der Ärmel angenäht ohne vorab die Ärmelkanten zu schließen. Hier kommt meine Anleitung, wie du einen Ärmel offen einsetzen kannst. Das Schnittmuster ist Bluse Rosario aus meinem Buch “Meine Lieblings-Oberteile nähen”.

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante Schritt 1

Als erstes werden bei dieser Variante die Schulterkanten geschlossen.

Wenn dein Oberteil einen Beleg hat, kannst du den vor dem Einsetzen der Ärmel annähen.

Je weniger Material unter der Nähmaschine unterwegs ist, desto entspannter ist das Nähen. 😉

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante Schritt 2

Jetzt brauchst du den Ärmelzuschnitt.

Wenn der Ärmel durch die Rundung besonders viel Mehrweite hat und/oder das Armloch instabil ist, kannst du beides vorab mit einem Streifen Vlieseline G785 oder H609 verstärken.

Beide Bügeleinlagen sind leicht und bi-elastisch und können sowohl für dehnbare als auch für unelastische Stoffe verwendet werden.

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante Schritt 3

Stecke den Ärmel rechts auf rechts in das Armloch.

Falls dein Ärmel eine Mehrweite aufweist, die dir das Zusammenstecken erschwert, kannst du die Mehrweite an den entsprechenden Stellen mit einer leichten Raffung mit der Overlock einhalten. Dafür stellst du das Differenzial auf 1,3 – 1,5 ein.

Probiere aber vorab an einem Probestück aus, ob das Einhalten den gewünschten Effekt hat.

Achte beim Einsetzen des Ärmels darauf, dass die vordere Markierung auch zum Vorderteil zeigt. Der höchste Punkt der Armkugel liegt auf der Schulternaht.

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante Schritt 4

Nähe den Ärmel mit einem Geradstich und 1 cm Nahtzugabe ein. Wenn dein Oberteil aus Jersey ist, kannst du hier auch wunderbar mit der Overlock arbeiten.

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante Schritt 4

Versäubere die Nahtzugabe des Armlochs und bügle sie in den Ärmel hinein.

Schließe jetzt die Ärmel- und Seitennaht in einem Rutsch.

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante

So sieht das fertige Ergebnis aus: Bluse Rosario in ihrer vollen Schönheit.

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante

Ärmel einnähen: So wird der Ärmel geschlossen eingesetzt

In dieser Anleitung schauen wir uns an, wie der Ärmel geschlossen eingesetzt wird. Viele Anfänger scheuen vor dieser Variante zurück, dabei ist sie vermutlich sogar einfacher als die offene Variante, weil der geschlossene Ärmel besser handzuhaben ist. Die geschlossene Variante bietet sich bei Webware-Oberteilen an, besonders dann, wenn zum Beispiel, wie hier bei Tunika Minze aus meinem Oberteilebuch, die Seitennaht nach vorn versetzt wurde um eine tolle Passform zu gewährleisten. So gehst du bei der geschlossenen Version vor:

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante Schritt 1

Schließe die Schulter- und Seitennähte.

Versäubere die Nähte mit der Overlock oder einem Zickzack deiner Nähmaschine.

Tipp: Damit die Schulternähte nicht auftragen, kannst du sie auch ins Rückteil bügeln und die Nahtzugaben knappkantig an den Oberstoff steppen.

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante Schritt 2

Schließe die Ärmelkanten rechts auf rechts mit der angegebenen Nahtzugabe.

Versäubere anschließend auch hier die Nahtzugaben.

Wichtig: Markiere an den Ärmelzuschnitten vorab, welches die linke und die rechte Stoffseite ist. Und übertrage die Markierungen für Armkugel und Seitennähte bzw. Vorder- und Rückteil. Dann kann überhaupt nichts schiefgehen. 🙂

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante Schritt 3

Stecke die Ärmel rechts auf rechts in die Armlöcher.

Wichtig ist, dass die Markierung des vorderen Ärmels auf der des vorderen Armlochs liegt. Die Markierung für den höchsten Punkt der Schulter sollte auf der Schulternaht liegen.

Auf diese Weise steckst du den Ärmel rundherum fest.

Mein Tipp: Arbeite hier ruhig mit vielen Stecknadeln, das stabilisiert die Stoffkante zusätzlich und erleichtert dir das Nähen.

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante Schritt 4

Nähe die Ärmel mit einer Nahtzugabe von 1 cm ein und versäubere anschließend die Nahtzugaben.

Arbeite auch hier auf der Ärmelseite, nicht auf der Seite des Armlochs.

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante

Jetzt sind die Ärmel eingesetzt und du kannst dein Oberteil fertigstellen.

Ärmel einnähen - offene Variante
Ärmel einnähen – offene Variante

Sonderfall: Raglan-Ärmel einsetzen

Das Besondere an Raglan-Ärmeln? Sie haben nicht die gerundete Armkugel von klassischen Ärmeln. Die Schnittverläufe bei Raglan-Ärmeln sind fast gerade. Okay, ein bisschen Rundung kann je nach Schnitt dabei sein. Aber insgesamt ist die Schulterrundung im Ärmel selbst eingerechnet, nicht in der Naht.

Das macht Schnittmuster mit Raglan-Ärmeln zu einem perfekten Anfänger-Projekt. Schauen wir uns an, wie ein Raglan-Ärmel eingesetzt wird.

Ärmel einnähen - Raglan-Ärmel einsetzen
Ärmel einnähen – die Schnittteile

Beim Raglan-Ärmel (links im Bild) ist die Ärmelkante oft nach innen, die Armlochkante dagegen nach außen gerundet.

Die obere gerundete Kante des Ärmel-Schnitteils ist das spätere Halsloch.

Ärmel einnähen - Raglan-Ärmel einsetzen
Ärmel einnähen – Raglan-Ärmel einsetzen Schritt 1

Stecke Ärmel- und Rumpfkanten bündig rechts auf rechts zusammen.

Ärmel einnähen - Raglan-Ärmel einsetzen
Ärmel einnähen – Raglan-Ärmel einsetzen Schritt 2

Und das machst du natürlich auf beiden Seiten. Und auch am Rückteil.

Ärmel einnähen - Raglan-Ärmel einsetzen
Ärmel einnähen – Raglan-Ärmel einsetzen Schritt 3

Und das machst du natürlich auf beiden Seiten. Und auch am Rückteil.

Nähe die Ärmelkanten mit der Overlock oder der Nähmaschine zusammen.

Anschließend werden die Ärmel- und Seitenkanten bündig gesteckt und genäht.

Ärmel einnähen - Raglan-Ärmel einsetzen
Ärmel einnähen – Raglan-Ärmel einsetzen Schritt 4

So sollte das jetzt aussehen.

Jetzt kann schon der Kragen ins Halsloch eingenäht werden.

Die raglan-typischen Ärmelnähte sind hier gut zu erkennen.

Und das ist das fertige Sweatkleid ROMEA in seiner ganzen Pracht. Den Schnitt gibt’s übrigens auch als Papierschnittmuster.

Ärmel einnähen - Raglan-Ärmel einsetzen
Sweatkleid ROMEA mit Raglan-Ärmeln

Fehler Nr. 1: Schulterzuschnitte nicht korrekt verarbeitet

Nicht bei jedem Schnittmuster sind vordere und hintere Schulter gleich. Oft sind, gerade bei Schnittmustern aus Webware, die hintere Schultern breiter geschnitten. Das ist der Tatsache geschuldet, dass der menschliche Körper am Schulterblatt meist eine leichte Rundung aufweist.

So kannst du diesen Fehler vermeiden

Es ist wichtig, dass die Weite der hinteren Schulter berücksichtigt wird, ohne an der vorderen Schulter zu ziehen und zu zuppeln. Am besten beklebst du die vordere Schulter einfach mit einem Bügelvlies (in der Anleitung oben findest du meine Vorschläge dazu). Dadurch stabilisierst du ihre Form. Petra von Schnitt Happens sagt es so: “Die vordere Schulter gibt die Form vor.”

Beim Zusammennähen kannst du die zusätzliche Strecke der hinteren Schulter dann sanft in die Naht schieben.

Fehler Nr. 2: Das Armloch ist instabil

Gerade bei Webware kann es passieren, dass das Armloch an den Stoffkanten ausfranst und durch den schrägen Anschnitt der Kanten instabil wird. Auch zuviel Herumprobieren und Hantieren ist für schräge Schnittkanten Gift. Aber wir wären nicht SewSimple, wenn wir dagegen nicht ein Mittelchen hätten!

So kannst du diesen Fehler vermeiden

Vor dem Einsetzen des Ärmels kannst du die Stoffkante des Armlochs ebenfalls mit Vlieseline bekleben, damit die Schrägen formtreu bleiben. Schnitt-Direktrice Petra von Schnitt Happens rät dazu, die Form der Vlieseline vom Schnittmuster abzupausen. Stell dir einfach vor, du wolltest einen ganz schmalen Beleg nähen. Schneide die Vlieseline ca. 1-1,5 cm breit zu, bügel sie auf ohne das Bügeleisen zuviel hin und her zu schieben und lass anschließend den Stoff gut auskühlen. Jetzt kannst du den Ärmel einsetzen.

Fehler Nr. 3: Zusätzlich angeschnittene Ärmellänge

Der Ärmel deines Lieblingsteils muss ein bisschen verlängert werden? Oder möchtest du einen zusätzlichen Saum einarbeiten, wo keiner geplant war? Eigentlich kein Problem. Es sei denn, du würdest den Ärmel einfach im Schnittverlauf verlängern. Dann kann es nämlich passieren, dass der Ärmel unten zu eng und das Säumen ein Horror wird. Ich nenne das Phänomen gerne das Schultüten-Szenario.

So kannst du diesen Fehler vermeiden

Spiegele den unteren Ärmelsaum. Das geht so:

  • Klebe ein Blatt Papier unter den Ärmelabschluss
  • Übertrage die alte Saumlinie auf das Papier
  • Klappe das Schnittmuster über die Saumlinie
  • Zeichne den Schnitt gespiegelt auf der anderen Seite auf
  • Und zwar so hoch, wie dein Saum sein soll, z. B. 2 – 3 cm
Ärmel einnähen
Ärmel einnähen

Fehler Nr. 4: Ärmel sitzt nicht korrekt im Armloch

Vielleicht ist dir schon mal aufgefallen, wie schwierig es ist, Markierungen zu übertragen, nachdem man ein Schnittteil bewegt hat. Oder dass die Schnittkanten instabil sind. Dann kann es eben vorkommen, dass der Ärmel nicht an den korrekten Markierungen auf das Armloch trifft. Ergebnis: Der gesamte Ärmel wird evtl. verkehrt herum eingesetzt oder sitzt nicht so gut, wie er sitzen könnte.

So kannst du diesen Fehler vermeiden

Die Markierungen für vorn und hinten sowie für den Schulterpunkt solltest du nach Möglichkeit übertragen, bevor du das Schnittteil bewegst. Wenn du zum Beispiel beide Ärmel in doppelter Stofflage zuschneidest und die Markierungen direkt durch kleine Knipse innerhalb der Nahtzugabe überträgst, kannst du sicher sein, dass alles korrekt ist und die Markierungen symmetrisch sind.

So sehen Markierungen am Ärmel aus:

Ärmel einnähen
Ärmel einnähen

Die Seite mit den zwei Knipsen wird ans Vorderteil genäht, die Seite mit dem einzelnen Knips zeigt zum Rückteil. Die obere Markierung, die sich je nach Schnittgröße verschiebt, liegt auf der Schulternaht.

Fehler Nr. 5: Rechte und linke Stoffseite wurden vertauscht

Kennst du das, wenn du dein neues Oberteil anziehst und irgendwie das Gefühl hast, mit dem Ärmel stimmt was nicht? Das kann zum Beispiel daran liegen, dass rechte und linke Stoffseite bei einfarbigen Stoffen vertauscht wurden. Ist auch manchmal wirklich schwer zu erkennen.

So kannst du diesen Fehler vermeiden

Übertrage die Markierungen für rechte und linke Stoffseite schon beim Zuschnitt auf den Stoff. Das ist besonders bei einfarbigen Stoffen wichtig.

Ärmel einnähen
Bei diesem Fischgrät-Stoff sind rechte und linke Stoffseite kaum zu unterscheiden…

Fehler Nr. 6: Wohin mit der Mehrweite?

Durch die Rundung der Armkugel haben Ärmel oft mehr Weite als das Armloch. Und physiologisch gesehen braucht es auch die Weite, denn wir wir haben ja gerundete Schultern. Am Ansatz des Ärmels soll also die Weite bleiben, an der Schulter soll der Stoff dagegen schön glatt liegen. Deshalb passiert es manchmal, dass die zusätzliche Weite beim Nähen hierhin und dorthin geschoben wird. Mit dem Ergebnis, dass der Ärmel keine gescheite Passform hat. Das merkst du zum Beispiel daran, dass er an der Armkugel spannt.

So kannst du diesen Fehler vermeiden

Fange die Mehrweite etwas auf, indem du den Stoff der Armkugel mit der Overlock sanft einhältest. Dafür stellst du das Differenzial zum Beispiel auf 1,3-1,5, je nach Rundung der Armkugel.

Wenn du keine Overlock besitzt, nächst du einfach mit der größten Stichlänge zwei parallele Nähte neben der Stoffkante und lässt die Fäden vorn und hinten lang. Dann kannst du die Stoffkante an den richtigen Stellen zusammenschieben. Und zwar direkt beim Einstecken der Ärmel.

Lesetipp: Stoff rüschen, kräuseln, einhalten – so geht’s

Ärmel einnähen
Leicht eingehaltene Armkugel

Fehler Nr. 7: Stoff wird nicht gleichmäßig im Armloch verteilt

“Ein gut eingenähter Ärmel muss glatt runterfallen wie ein Ofenrohr”, sagt Petra von Schnitt Happens. Wenn das bei deinem Oberteil nicht der Fall ist (besonders, wenn es aus Webware ist), dann stimmt was nicht. Vielleicht liegt es daran, dass du auf der Armlochseite gesteckt und genäht hast, nicht auf der Ärmelseite.

So kannst du diesen Fehler vermeiden

Stecke den Ärmel oben auf dem Armloch liegend ein. Dadurch hast du die volle Kontrolle, wieviel von der Mehrweite wo am Armloch positioniert wird.

Fehler Nr. 8: Keine Lust zur Kontrolle?

Wenn dein Ärmel nicht so recht ins Oberteil passen will, solltest du nochmal kontrollieren, ob er wirklich richtig herum eingenäht wurde. Und ob die Markierungen korrekt übertragen worden sind. Dafür musst du ihn nochmal raustrennen.

So kannst du diesen Fehler vermeiden

Eine gute Möglichkeit, die Passform des fertigen Ärmels zu checken ist, ihn ins Armloch zu heften. Dafür kannst du Reihgarn verwenden und mit der Hand heften. Oder du nähst den Ärmel mit großer Stichlänge mit der Nähmaschine ein. Dann kannst du ausprobieren, ob alles korrekt sitzt und anschließend die finale Naht setzen.

Fehler Nr. 9: Ärmel wurde geschlossen/offen eingenäht

Petra sagt in unserem Podcast: Nicht alle Ärmel sollten offen eingenäht werden, auch wenn das für manche Anfänger einfacher aussieht. Bei der geschlossenen Variante ist das Anpassen der Weite (auch an den Seitennähten) viel besser machbar.

So kannst du diesen Fehler vermeiden

Mach dich mit der Technik des geschlossenen Einsetzens von Ärmeln vertraut. Das ist wirklich nicht schwierig. Oben im Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie das funktioniert.

Ich hoffe, diese Beitrag hat dir weitergeholfen. Schreib mir gerne in den Kommentaren deine Fragen und Anregungen. Oder teile deine Erfahrungen mit mir. Ich freue mich darauf, von dir zu lesen.

Happy simple sewing, deine Sabine

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4 Antworten zu „Ärmel einnähen: Die 10 häufigsten Fehler & wie du sie vermeiden kannst“

  1. Esperanza

    Die Anleitungen sind sehr klar. Besten Dank!

    1. Freut mich, danke für dein Feedback!

  2. Hallo liebes SEW-simple Team,
    ich habe eine Jacke aus elastischem Wollstoff genäht,
    als ich die Ärmel eingesetzt habe , zum Glück habe ich sie nur geheftet,
    sitzen sie zu tief ,also nicht wie vorgesehen auf der Armkugel,
    der Zuschnitt ist korrekt, die Ärmel passen auch auf die Knipse.
    ich würde mich sehr über eine hilfreiche Antwort freuen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Anna Schulz

    1. Hallo liebe Anna, was ist denn konkret deine Frage?

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