eBook: Tasche Nanami | Schnittmuster in 4 Groessen
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In den Warenkorbvon Sabine Schmidt
Ich liebe Gold- und Silberdruck auf Stoff. Aber kann man den Golddruck auch selber machen? Klar! In diesem Artikel erfährst du, wie du ganz einfach Stoff mit Metallic-Folie bedrucken kannst.
Stoff mit Goldfolie, Silberfolie oder anderen tollen Metallic-Farben bedrucken – das war schon lange mein Plan. Aber ich hatte doch etwas Respekt davor. Weil mir einfach nicht klar war, wie es funktioniert.
Was habe ich also getan? Ich habe mich in meinem kleinen SewSimple-Laboratorium eingeschlossen (mit drei Kannen Tee und zwei Dutzend Eiweiß-Riegeln) und habe getestet.
Die Testberichte und Erfahrungen und daraus resultierenden Anleitungen verrate ich dir in diesem Blog-Beitrag.
Ich habe meine Metallic-Folie von Amazon. Unter den Namen Thermoweb Deco Foil bekommt man sie in vielen sehr schönen Farben. Gold und Silber habe ich ausprobiert.
Legen wir los mit
Mein erster Versuch überhaupt.
Begonnen habe ich mit Deco Foil und Tesa Vielzweckkleber.
Für den Stoffkleber habe ich mich entschieden, weil der zur Deco Foil gehörende Klebestift bei Amazon so schlechte Bewertungen bekommen hat. Viele Kunden berichteten, der Stift sei schon ausgetrocknet und mit klumpigem Inhalt bei ihnen angekommen.
Das wollte ich also lieber nicht riskieren und habe direkt Tesa Vielzweckkleber genommen. No risk, no fun.
Also: Stoff zugeschnitten und mit Kleber einen Spruch draufgeschrieben.
Kam mir direkt ein bisschen zu nass vor – deshalb:
Schnell mal eine Runde geföhnt.
Dann die Folie aufgelegt. Leider verkehrt herum.
Es ist nämlich so: Die Folie hat eine glänzende und eine matte Seite. Die matte Seite muss mit Kleber in Kontakt kommen. Also nochmal.
Glänzende Seite nach oben!
Schon besser. Weil mir nicht klar war, was dann passieren sollte, habe ich ein Stück Backpapier draufgelegt und gebügelt.
Kurz abkühlen lassen.
Die Folie war von der Bügelhitze ein wenig eingeschrumelt.
Merke: Demnächst auf Stufe 2 bügeln.
So richtig zufrieden war ich mit dem Ergebnis aber nicht.
Ich habe mit unterschieldlich dickem Auftrag des Klebers experimentiert.
Klar war: Textilkleber von Gütermann funktioniert gar nicht. Die besten Ergebnisse brachte eindeutig der Tesa-Kleber.
Ein paar Versuche später…
Schon ganz nett.
Das Schnittmuster ist übrigens unsere Kosmetiktasche Alsterprinzessin. Diesmal in der Heavy Metal-Version. 😉
Die Experimente mit dem Kleber brachten mich dann zu der Frage, ob es mit einem anderen Klebe-Medium nicht vielleicht einfacher und sauberer aussehen könnte.
Da ich seit der Pizzatechnik ein großer Fan von Heat’n’Bond bin, habe ich das direkt mal ausprobiert. 🙂
Vorab muss ich sagen: Das hat super funktioniert.
Deshalb kommt hier nur ein einziges misslungenes Beispiel.
Ich habe einen Anker aus Heat’n’Bond ausgeschnitten und auf ein Stück Baumwollstoff gebügelt.
Weil ich es besonders gut machen wollte, habe ich sehr lange gebügelt.
So lange, dass der Kleber auf dem Heat’n’Bond komplett im Stoff versunken ist.
Mit dem Ergebnis, dass überhapt keine Folie kleben geblieben ist.
Das muss doch noch besser gehen.
Also habe ich die Bügelzeit auf ein Minimum reduziert und auf Stufe 2 gebügelt.
Zuerst mit einem ganz einfachen Design…
Das fand ich schon sehr ermutigend und war direkt bereit, mehr zu wagen.
Ich wollte etwas geheimnisvoll nach Aztekengold und versunkenen Schätzen aussehendes. Also:
Als erstes habe ich mir aus Heat’n’Bond ein Design ausgeschnitten…
Damit sich das Design schön abbildet, habe ich die Spirale noch einmal nachgeschnitten. So entsteht ein schmaler Spalt zwischen den Rundungen und die Schneckenform wird gut sichtbar.
Das Motiv auf den Stoff legen.
Und kurz auf Stufe 2 bügeln – wirklich nur so lange, dass sich das Transferpapier nach dem Abkühlen leicht lösen lässt.
Transferpapier abziehen.
So soll es jetzt aussehen: Die Klebefolie vom Heat’n’Bond haftet und glänzt, ist aber nicht, wie im Beispiel vom Anker, in den Stoff eingezogen.
Die Goldfolie mit der matten Seite nach unten auf das Motiv legen.
Backpapier drauflegen – die Folie verschmort, wenn sie direkte Bügelhitze abbekommt.
Ca. 5 – 10 Sekunden bei milder Hitze bügeln.
Anschließend reibe ich mit leichtem Druck noch mit einem Geschirrtuch über die Ränder des Motivs solange der Stoff noch nicht ganz ausgekühlt ist.
Auf dem Foto kann man’s schon erkennen: Das wird was!
Der große Moment…
Trommelwirbel! 😉
Yay!
Das Ergebnis dieses Versuchs kann ich leider nicht zeigen – ich hatte vergessen, dass man die Folie nicht bügeln soll. Hüstel…
Auf jeden Fall hat mir das Ergebnis so gut gefallen, dass ich direkt noch ein Täschchen mit Goldfolie bedruckt habe.
Und das ist in jedem Fall schon sehr azteken-goldig, finde ich.
Übrigens kann man auch mit der Klebefolie ohne Tranferpapier arbeiten.
Das zeige ich dir an diesem Beispiel:
Ein Nebenprodukt meiner Experimente: Ich habe mit meinem Motivlocher kleine Anker aus Heat’n’Bond ausgestanzt.
Dabei hast sich das Transfer-Papier gelöst.
Also habe ich nur den Klebefilm verwendet. 😉
Auf den Stoff gelegt, Goldfolie drauf, kurz gebügelt…
Nach dem Auskühlen abgezogen – und:
Hier siehst du sehr schön, dass sich tatsächlich nur die hauchdünne Metallic-Schicht löst und mit dem Kleber verbindet.
Mein letztes Experiment war
Das geht natürlich nur mit Kunstleder, das etwas Bügelhitze verträgt.
Diesmal kam die Silberfolie zum Einsatz.
Von der Handhabung funktionierte das genauso wie auf Stoff. Ich war allerdings mit der Bügelhitze noch etwas vorsichtiger und habe das Bügeleisen zwischen Stufe 1 und 2 eingestellt. Und wirklich nur so lange gebügelt, bis das Heat’n’Bond kleben blieb.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, finde ich!
Hach, das gefällt mir echt gut. So geheimnisvoll…
Das Schnittmuster ist übrigens unser Schminktäschchen Nanami.
inkl. MwSt.
In den WarenkorbTja, das hat dann ja wohl mal geklappt! 🙂
Demnächst werde ich noch das Rosé-Gold ausprobieren, das gefällt mir auch sehr gut.
Es gibt noch einen anderen Kleber von Deco Foil, den habe ich mir bestellt und werde ihn testen.
Und natürlich werde ich dir die Ergebnisse hier auf dem Blog vorstellen, versprochen! 🙂
Übrigens: Die Täschchen können auf links mit der Hand gewaschen werden – bügeln kommt aber leider nicht in Frage. 🙂
Happy simple sewing,
deine Sabine
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Liebe Sabine,
das war ein super Tipp. Ich habe Motive mit der Big Shot gestanzt und dann verwendet. Tolles Ergebnis.
Vielen lieben Dank
Coco
Hallo Sabine,
das sieht hammermäßig aus. Muss ich unbedingt auch ausprobieren. Werde gleich mal Material bestellen… (hoffentlich komme ich dann auch in absehbarer Zeit dazu…)
Eine Frage noch: Kann man den bedruckten Stoff auch nicht von links bügeln? Weil so gar nicht bügeln ist vielleicht auch nicht ganz so praktisch… (grübel…)
Ganz liebe Vorweihnachtsgrüße
Sandra
Hallo Sabine,
mein Gott, wie die Zeit rennt… ein Jahr ist wieder rum…
In der Zwischenzeit habe ich die Methode mit dem Heat`n`Bond und der Folie mehrfach auf SnapPap angewendet. Mit großem Erfolg – sieht einfach prima aus! Ich habe es sogar gewagt, meinen selbstgenähten Hoodie mit einem kleinen “vergoldeten” SnapPap-Anker aufzupimpen. Sieht megaklasse aus und hält auch der x-ten Wäsche in der Maschine stand (freu…freu…).
Vielen Dank für Deine immer wieder tollen Anleitungen und Anregungen.
Liebe Grüße
Sandra
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