Schnittmuster Kosmetiktasche “Rheingold”
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In den Warenkorbvon Sabine Schmidt
Lange habe mich nicht getraut, mit Paspelband zu nähen. Dabei sieht das super gut aus! Mit meiner Anleitung können auch Anfänger ganz easy eine Paspel nähen!
Das Wichtigste auf einen Blick
Eine Paspel ist ein mit Paspelband genähter Teil eines Näh-Projekts.
Die Paspel besteht aus einem diagonal zum Fadenlauf geschnittenen Stoffstreifen, in dessen Stoffbruch eine Kordel gelegt ist. Diese wird knappkantig abgesteppt. So bleibt die Kordel an Ort und Stelle.
Paspel können den Übergang zwischen zwei Schnittteilen markieren, eine aufgesetzte Tasche einfassen, Nähte hervorheben oder schlichten Kissenhüllen einen raffinierten Rahmen geben.
Es gibt Paspelband in ganz unterschiedlichen Ausführungen.
Paspelband aus Baumwolle ist in vielen Farben erhältlich. Es ist vorgenäht und muss nur noch in der Naht mitgefasst werden.
Elastisches Paspelband lässt sich gut für Jersey- und Sweatkleidung verwenden
Reflektierendes Paspelband wird gern in die Nähte von Outdoor- und Kinderjacken eingenäht. Es reflektiert Licht und erhöht damit die Sicherheit im Straßenverkehr.
Paspelband aus Kunstleder eignet sich sehr gut für Taschen, wertet aber auch Kleidung optisch auf.
Bei Stoffe Hemmers habe ich wunderschönes Paspelband entdeckt. Besonders gut gefällt mir das Paspelband mit Pünktchen in vielen Farben, das mehrfarbige-dreilagige Paspelband und das aus aus kräftigem Jeans-Stoff.
Für kurze “Näh-Strecken” funktioniert das auf jeden Fall. Besonders, wenn die gepaspelten Stellen beim Tragen nicht stark gedehnt werden, z. B. bei Taschen.
Für alles, was darüber hinaus geht, empfehle ich dir elastisches Paspelband. Ich habe kürzlich viel Kinderkleidung genäht und bin dabei auf das elastische Paspelband von Stoffe-Hemmers gestoßen. Lässt sich sehr gut nähen und geht schön mit beim Tragen.
Klar, das geht!
Ich benutze zum Paspel selber machen diese Baumwoll-Kordel:
Eine Kordel mit 4 – 6 mm Durchmesser ist für die meisten Näh-Projekte optimal.
Welche Funktion hat eigentlich eine Paspel?
Vor allem: gut aussehen! Eine Paspel wertet ein Näh-Projekt optisch auf und verleiht ihm einen besonderen Schliff.
Außerdem kann sie helfen, Näh-Arbeiten zu stabilisieren, die Form eines Abnähers hervorzuheben. In Outdoor-Bekleidung eingenäht, können reflektierende Paspel für Sichtbarkeit sorgen.
Schau dir zuerst die Paspel an. Sie hat eine rechte und eine linke Seite. Die rechte Seite erkennst du daran, dass dort die “schöne” Naht zu sehen ist.
Nähe die Paspel so an, dass die linke Seite nach dem Wenden auch zur Rückseite deines Näh-Projekts zeigt.
Auf der linken Seite der Paspel kannst du die rückseitige Naht gut erkennen.
Lege die Paspel bündig an die Stoffkante – die flache Seite der Paspel zeigt zur Stoffkante hin.
Befestige die Paspel mit Stoffclips.
Setze den Reißverschluss-Fuß in deine Nähmaschine und nähe die Paspel in der Naht fest.
Lege nun das zweite Stoffteil bündig auf das vorbereitete Paspelteil und nähe von links in der ersten Naht.
Wende das Teil, forme die Näht aus. Nun kannst du die Nahtzugabe, falls du magst, umfalten und von rechts absteppen.
Fertig!
In Rot und Rosa: Kosmetiktasche Rheingold mini mit Paspel, in Grau Rheingold micro.
Bei einer Rundung funktioniert es genauso, allerdings gibt es einen kleinen Trick.
Klammere das Paspelband wie oben an deinen Stoffzuschnitt.
Schneide dann das Paspelband bis ca. 3 mm vor der Kordel mit einer spitzen Schere ein.
Dadurch legt sich das Paspelband besser an die Rundung und die Naht spannt nicht.
Nun wie oben beschrieben mit dem Reißverschluss-Fuß in der Paspel-Naht festnähen.
Das zweite Stoffteil wieder von links in der ersten Naht annähen.
Die Nahtzugabe der Rundung bis ca. 2 mm vor der Naht einschneiden.
Und wenden:
Die Vorbereitung ist genauso, allerdings wird die Nahtzugabe der Paspel diesmal direkt an der Ecke eingeschnitten.
Das zweite Stoffteil in der ersten Naht festnähen.
Anschließend die Nahtzugabe an der Ecke einkürzen und wenden.
Wie näht man eigentlich die Enden von Paspelband zusammen? Dafür gibt es zwei Methoden, die beide gut aussehen.
Variante 1: Paspelenden über Kreuz nähen
Ich nähe bei dieser Version das Paspelband mit dem Paspelfuß an. Wie das Füßchen funktioniert kannst du dir in meinem ausführlichen Blog-Beitrag über Nähfüße anschauen.
So sieht der Paspelfuß aus:
Er hat an der Unterseite Rillen, auf denen er auf der Paspel “reitet”.
Das sieht dann so aus:
Wenn du mit dem Annähen wieder am Anfang angekommen bist, lässt du das Paspelband ca. 4 cm überlappen.
Stecke es über Kreuz und möglichst kantig an die Stoffkante, die du paspelieren möchtest.
Je bündiger die Paspel liegt, desto gleichmäßiger wird der Übergang. So hast du am Schluss nur eine winzige Lücke zwischen Anfang und Ende.
Jetzt kannst du die Paspel knappkantig festnähen.
So sollte es jetzt aussehen:
Jetzt kannst du das zweite Stoffteil bündig an die Stoffkante legen und in der ersten Naht nähen.
Schneide die Paspel bis zur Stoffkante zurück.
Du kannst den Stoff jetzt bügeln, damit sich die Nähte schön setzen.
So sollte es jetzt aussehen.
Variante 2: Paspel mit eingekürzter Kordel
Bei dieser Variante wird die Kordel eingekürzt und das Band einander gelegt.
Nähe bis ca. 5 cm vor dem Anfang und lass die ersten 3 cm von Anfang und Ende unvernäht überlappen.
Markiere am Endstück die Länge des Paspelanfangs.
Öffne die Naht der Paspel mit einem Nahttrenner. Kennst du eigentlich schon meinen großen Nahttrenner-Test?
Lege die in der Paspel liegende Kordel frei.
Schneide sie bis zur Markierung ab.
Wichtig: Nur die Kordel wird eingekürzt, nicht der Paspelstoff. 🙂
Falte den Stoff des Paspelendes 1 cm nach innen um.
Lege den Anfang hinein.
Falte das eingeschlagene Ende sauber über die Anfangspaspel und nähe die Paspel fest.
Jetzt kannst du die zweite Stofflage wieder in der ersten Naht festnähen.
So sieht die fertige Paspel-Verbindung jetzt aus:
Und hier der Vergleich zwischen beiden Methoden:
Ich empfehle dir, Anfang und Ende an der Unterseite deines Nähprojektes zu positionieren bis du etwas sicherer mit den Übergängen am Paspelband bist. 🙂
Happy simple sewing,
deine Sabine
Eine Paspel ist ein mit Paspelband genähter Teil eines Näh-Projekts.
Die Paspel besteht aus einem diagonal zum Fadenlauf geschnittenen Stoffstreifen, in dessen Stoffbruch eine Kordel gelegt ist. Diese wird knappkantig abgesteppt. So bleibt die Kordel an Ort und Stelle.
Paspel können den Übergang zwischen zwei Schnittteilen markieren, eine aufgesetzte Tasche einfassen, Nähte hervorheben oder schlichten Kissenhüllen einen raffinierten Rahmen geben.
Ja, du kannst Paspelband ganz einfach selber machen. Was du dafür brauchst und wie das geht zeige ich dir in diesem Beitrag.
Eine Paspel wertet ein Näh-Projekt optisch auf und verleiht ihm einen besonderen Schliff.
Außerdem kann sie helfen, Näh-Arbeiten zu stabilisieren, die Form eines Abnähers hervorzuheben. In Outdoor-Bekleidung eingenäht, können reflektierende Paspel für Sichtbarkeit sorgen.
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Welche Größe nimmt man von der Paspel bei Jeanstaschen, damit es noch edel aussieht?
Habe dich ganz zufällig auf Pinterest gefunden. 😉
Danke für die Antwort
Lg Susi
Oh, das ist ganz vom persönlichen Geschmack abhängig, Susanne.
Toll, dass du dabei bist!
Liebe Sabine, ich habe das erste Mal eine Paspel angenäht und deine Ausführungen dazu haben mir gut geholfen. Ich bin froh, dich abonniert zu haben! Deine Beiträge sind verständlich geschrieben und die Projekte gefallen mir sehr gut. Meine Interessen liegen beim Nähen von Taschen. Macht weiter so und ich freue mich auf das nächste, was kommt
Hi, Sabine. Dein Beitrag zum Nähen mit dem Paspelband ist wie immer super. Vielleicht noch ein Hinweis von meiner Seite? Neulich nähte ich eine Tasche nach einem amerikanischen Schnittmuster und an 2 Stellen passte die Breite meiner Paspel nicht mit der Nahtzugabe überein. Blöderweise hab ich das erst beim Wenden gesehen. MIST.
Hast absolut recht, liebe Patricia (wie ja eigentlich immer!), die Nahtzugabe ist bei Schnittmustern aus USA oft anders berechnet.
Vielen Dank für den wichtigen Hinweis, gerade Patchworker arbeiten ja oft und gerne auch mit amerikanischen Schnitten, die da einfach die Nase vorn haben…
Ganz lieben Dank für diese tollen Tipps! Endlich habe ich mich an ein Kissen mit Paspel getraut und bin wirklich stolz auf das Ergebnis.
Vielen Dank, dass du dein Wissen mit uns teilst und dir hier und auch auf instagram immer so wahnsinnig viel Mühe machst.
Mach weiter so!!!
Herzliche Grüße aus dem Spreewald, Nadine
Ich habe mir Paspelband aus Jerseystoff gekauft. Hier ist die Verdickung im Inneren auch dehnbahr. Wenn ich so etwas nun selber herstellen möchte, sollte ich dann nicht auch elastische Kordel oder ein Gummiband verwenden? Sonst ist es doch nicht elastisch. Du hast oben diese Baumwollkordel empfohlen. Ich denke sie ist nicht elastisch und daher nicht für elastisches Paspelband geeignet. Oder was verwendest du hierfür?
Danke für deine Antwort
Liebe Grüße
Susanne
Hallo Sabine,
Ich möchte zu deinem ausführlichen Bericht noch hinzufügen, dass eine Paspel durchaus einen funktionellen Zweck erfüllen kann. Dafür wird das Schrägband zweimal in der Länge gebügelt und ohne Kordel verwendet. Beliebt ist dies zum Einfassen von leichten Materialien, besonders bei Rundungen, die sich schwer einschlagen lassen.
Hallo,
Muss die Kordel denn nicht elastisch sein bei einem Jersey Paspelband?
LG Susanne
Hallo,
Vernähe ich eine elastische Paspel denn genauso wie eine baumwollpaspel?
Viele Grüße
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