Hoodie nähen: In 5 einfachen Schritten zum Kapuzenglück
von Sabine Schmidt
Hoodie nähen: ein Projekt, das auch Einsteiger mit meiner Anleitung locker schaffen. Mit Videos, Schnittmustern und cleveren Tipps.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Viele Einsteiger trauen sich nicht so recht an das Nähen von Hoodies ran, weil sie in Bezug auf Material und Verarbeitung unsicher sind
- Durch SewSimple habe ich inzwischen viele Dutzend Kapuzenpullover genäht und verrate dir, worauf es ankommt
- Du erfährst, welche Materialien, Tipps und Techniken dir beim Hoodie nähen wirklich weiterhelfen
- Denn wenn du weißt, wie’s funktioniert, kannst du es für dein Nähprojekt ebenfalls umsetzen
- Das sichert dir ein schönes Nähergebnis – und natürlich ein tolles Erfolgserlebnis
Was ist ein Hoodie?
Ein Hoodie ist ein Kleidungsstück, das aus einem bequemen und weichen Stoff wie Sweat oder Jersey genäht wird. Es hat in der Regel eine Kapuze, die über den Kopf gezogen werden kann, und eine känguruhähnliche Tasche in der Vorderseite. Diese Kapuzenpullis werden oft als lässige Freizeitkleidung getragen.
Kapuzenpullover sind ein bequemes Kleidungsstück, das man zu Hause oder unterwegs tragen kann. Du kannst sie mit Joggpants und Sneakers kombiniert werden, um einen coolen, aber trotzdem stilvollen Look zu erzielen.
In diese Beitrag geht’s deshalb um ein besonders beliebtes Kleidungsstück: Den Hoodie!
Wie cool, wenn du so einen tollen Kapuzenpulli künftig selber nähen kannst! In diesem Beitrag schauen wir uns auch an, wie man Varianten aus verschiedenen Stoffen zaubern kann.
Das findest du in unseren PDF-Hoodie-Schnitten
- ausführliche, bebilderte Nähanleitung
- Schnittmuster in A4 und A0
- alle Schnittgrößen zum Selberdrucken
Falls du keine Lust hast, das Schnittmuster selbst zusammenzukleben, findest du bei uns im Shop auch Papierschnittmuster.
Wo finde ich Hoodie-Schnittmuster zum Download?
Bei SewSimple gibt es verschiedene Hoodie-Varianten. Bevor wir uns ins Geschehen stürzen, solltest du dich für einen Schnitt entscheiden, der dir besonders gut gefällt. Ich stelle dir hier einige vor:
Damen-Hoodie PEPPER
- Hoodie mit Teilungen und ausgestellten Säumen
- Ärmel sind für optimale Passform geteilt
- Verarbeitung mit Raglan-Ärmel
- Perfekt für Sweat und etwas festere Jerseystoffe
Damen-Hoodie GUSTE
- Hoodie mit Raglan-Schnitt und ausgestellten Säumen
- Ärmel sind für optimale Passform geteilt
- Perfekt für Sweat und etwas festere Jerseystoffe
- Mit Wickelkragen und Kapuze
Musselin-Hoodie MAYE
- Hoodie mit Wickelkragen
- Optional auch Rundhals möglich
- Verarbeitung mit eingesetzten Ärmeln
- Bündchen sind im Schnittmuster enthalten
- relaxter Schnitt
- optimal für die Verarbeitung von Musselin-Stoffen geeignet
Damen-Hoodika MIEKE
- lockere Hoodie-Tunika mit Wickelkapuze
- große Vordertasche
- Eingesetzte Ärmel
- Gefütterte Kapuze
- Gerundeter Saum in 3 Längen (Shirt, Tunika, Kleid)
Männer-Hoodie RICKMER
- Hoodie mit Raglan-Schnitt
- große, im Saum verarbeitete Vordertasche
- Gefütterte Kapuze
- Perfekt für Sweat und etwas festere Jerseystoffe
Hoodie-Pullunder ENNIS
- Hoodie-Pullunder mit Bündchen
- überschnittene Schultern
- gefütterte Kapuze
- auch als Rundhals-Variante möglich
- Schnitt aus meinem Buch: Meine Lieblings-Oberteile nähen
Aus welchen Stoffen kann ich einen Hoodie nähen?
Perfekt sind etwas dickere, elastische Stoffe mit etwas Stand wie zum Beispiel:
Aber auch ein fester Jersey oder Romanit ist eine gute Wahl. Dann solltest du den Hoodie ggf. eine größer kleiner nähen, falls der Schnitt für etwas dickere Stoffe ausgelegt ist. Unser Hoodie MAYE ist speziell für Musselin entwickelt.
Wenn du noch unsicher in der Verarbeitung von dehnbaren Stoffen bist, empfehle ich dir diesen Blogbeitrag: Jersey nähen
Wichtig ist, das du den Stoff vor der Verarbeitung wäschst und bügelst um Rückstände, Schmutz und Appretur zu entfernen.
Lesetipp: Stoffe vor dem Nähen waschen
Wieviel Stoff brauche ich für einen Hoodie?
Das kommt natürlich immer auf das Schnittmuster an. Für unseren Männerhoodie benötigst du zum Beispiel bei einer Stoffbreite von 1,40 m in XXS 1,70 Sweatstoff. In Größe 6XL benötigst du 2,75.
Welches Zubehör brauche ich sonst noch?
Weil jeder Schnitt anders genäht wird, zeige ich dir in diesem Beitrag die gebräuchlichsten Materialien und Arbeitsschritte. Falls dein Hoodie-Schnitt ein anderes Material benötigt oder anderes Zubehör notwendig ist, solltest du das natürlich am Start haben.
- Hoodiekordel (je nach Größe und Bedarf)
- 2 Kordelstopper (passend zur Hoodiekordel)
- Trickmarker
- Stecknadeln
- Nähgarn
- Rollschneider
- Stoffschere
- Patchwork-Lineal
- Nähmaschine
Welche Größe soll ich nähen?
Um die richtige Größe für den Hoodie herauszufinden, solltest du den/die zukünftige/n Besitzer:in des Oberteils ausmessen.
Dafür benötigst du ein Maßband. Hier sind die wichtigsten Maße, die du erfassen solltest:
- Brustumfang: Um die stärkste Stelle der Brust gemessen
- Taillenumfang: Miss die schmalste Stelle der Taille, indem du das Maßband um die Taille herum legst und es vorne zusammenführst
- Hüftumfang: Lege das Maßband um die stärkste Stelle der Hüfte und führe es vorn zusammen
➡️ Beim Messen sollte die Unterwäsche (auch BH!) getragen werden, die auch unter dem fertigen Teil getragen werden soll. Schreibe die gemessenen Werte auf und vergleiche die Werte mit unserer Körpermaßtabelle.
➡️ Wähle die Größe aus, die dem Brustumfang entspricht.
➡️ TIPP: Für längere Größen haben wir in einigen Schnitten eine Linie zum Verlängern oder Verkürzen eingebaut. Dafür schneidest du den Schnitt einfach an der Linie auf, fügst einen Papierstreifen in der Breite der gewünschten Verlängerung ein und klebst dann den unteren Teil vom Schnitt wieder an.
Anleitung: Hoodie nähen in 5 Schritten
Okay, der Stoff ist gewaschen und gebügelt, das Schnittmuster ist am Start. Dann kann’s ja losgehen! Als erstes kümmern wir uns um das Schnittmuster. Falls du dir das Papierschnittmuster bestellt hast, entfällt dieser Arbeitsschritt natürlich.
Die Nähanleitung ist nicht ganz so ausführlich wie die Anleitungen in unseren eBooks. Weil es so viele unterschiedliche Verarbeitungsmöglichkeiten gibt, zeige ich dir hier einen klassischen Raglan-Schnitt mit Vordertasche und Kapuze.
1 Schnittmuster & Stoff vorbereiten
Wenn du lieber selber klebst, dann solltest du darauf achten, den Schnitt bei 100% ohne Seitenanpassung auszudrucken.
- Checke das Kontrollquadrat.
- Es soll der angegebenen Größe genau entsprechen.
- Klebe das Schnittmuster zusammen und schneide die gewünschte Größe aus.
- Du kannst auch statt dessen das Schnittmuster kopieren.
Benötigte Schnittteile
- 1 x Rückteil im Bruch (gelb)
- 1 x Vorderteil im Bruch (grau)
- 2 x Ärmel gegengleich (gelb)
- 2 x Kapuze aus Oberstoff (grau)
- 2 x Kapuze aus Jersey (gestreift)
- 1 x Tasche im Bruch (gelb)
- 1 x Saumbündchen im Bruch (gelb)
- 2 x Ärmelbündchen (gelb)
Hinweis zum Zuschnitt: Lege den Stoff beim Zuschnitt rechts auf rechts. Übertrage alle Markierungen mit Schneiderkreide oder Trickmarker. Für alle Größennester liegen im eBook Zuschneidepläne für dich bereit. Sie helfen dir dabei, die Schnittteile stoffsparend zuzuschneiden.
2 Tasche vorbereiten
Wir starten mit der Hoodie-Tasche.
Falte die Saumzugaben an den Eingriffen entsprechend der Markierung zur linken Seite um.
Steppe die Saumkanten 3 – 4 Millimeter von der Stoffkante entfernt mit einem elastischen Geradstich an den Oberstoff.
Falte die obere und beide seitlichen Stoffkanten 1 Zentimeter zur linken Seite um und stecke sie fest.
Stecke die Tasche an den Markierungen links auf rechts mittig auf das Vorderteil.
Nähe die Hoodie-Tasche mit einem elastischen Geradstich, z. B. einem Dreifach-Geradstich, 3-4 mm von der Kante entfernt auf das Vorderteil.
Die Tascheneingriffe bleiben offen.
Die untere Kante der Tasche kannst du innerhalb der Nahtzugabe mit einem langen Geradstich fixieren, damit sie beim späteren Annähen des Bündchens nicht verrutscht.
2 Ärmel einnähen
Stecke die vordere Kante der Ärmel bündig rechts auf rechts an die Armausschnitte des Vorderteils.
Die hintere Kante der Ärmel wird rechts auf rechts an die Armausschnitte den Rückteils gesteckt.
So sollte das jetzt aussehen.
Nähe die Ärmel mit der Overlock oder einem schmalen Zickzack deiner Nähmaschine ein.
3 Seitennaht schließen
Stecke Vorder- und Rückteil an den Seitenkanten bündig rechts auf rechts.
Die Achselnähte treffen dabei genau aufeinander.
4 Bündchen nähen
Stecke die kurzen Kanten der Bündchen rechts auf rechts aufeinander.
Nähe die abgesteckten Kanten mit einem elastischen Stich zusammen.
Falte die langen Kanten der Bündchen links auf links zusammen. Die Naht soll jetzt nach innen liegen.
Stecke das Saumbündchen bündig an die untere Kante des Hoodies. Dabei liegen die offenen Kanten des Bündchens auf der Stoffkante des Pullis
Die Bündchennaht liegt auf einer der Seitennähte.
Stecke die Ärmelbündchen an die Ärmelsäume.
Nähe die Bündchen mit einem elastischen Stich ein. Dabei wird das Bündchen leicht gedehnt, der Oberstoff aber nicht.
5 Kapuze nähen
Jetzt kümmern wir uns um die Kapuze.
Verstärke die Lochpositionen an der Außenkapuze mit einem Stück Bügelvlies.
Nähe an den Lochpositionen jeweils 1 Knopfloch in Außenkapuze. Das Knopfloch sollte groß genug für die Hoodiekordel sein.
Öffne das Knopfloch mit einem Nahttrenner.
Achte dabei darauf, dass du die Knopflochnaht nicht durchtrennst.
MEIN TIPP: Es hilft enorm, wenn du an hinteren Ende des Knopflochs eine Stecknadel quer steckst. 🙂
Nähe die Kapuzenzuschnitte aus Außenstoff an der gerundeten hinteren Kante rechts auf rechts. Das machst du beim Kapuzenfutter nochmal genauso.
Wende eine der Kapuzen auf rechts.
Stecke dann die beiden vorbereiteten Kapuzenteile an der vorderen Kante rechts auf rechts zusammen.
Nähe die vordere Kante mit der Overlock ab.
So sollte das jetzt aussehen.
Wende die Kapuze auf rechts.
Bügle die vordere Kante gut aus.
Steppe die vordere Kante der Kapuze entlang der Markierung ab um einen Tunnelzug zu erhalten.
Dafür kannst du zum Beispiel einen Dreifach-Geradstich verwenden.
Mein Tipp: Je nach Breite des Tunnelzugs kannst du auch sehr gut einen Abstandhalter zum Absteppen verwenden.
Lass die vorbereitere Kapuze vorne entsprechend der Markierung überlappen.
Die Mittelmarkierungen der Zipfel liegen dabei übereinander.
Wenn du magst, kannst du diesen Bereich jetzt mit einer Hilfsnaht innerhalb der Nahtzugabe fixieren.
Nähe die Kapuze rechts auf rechts in den Halsausschnitt.
Die vordere Mitte der Kapuze liegt auf der vorderen Mitte des Ausschnitts.
Die Kapuzennaht liegt auf der hinteren Mitte des Ausschnitts.
Ziehe die Kordel mit einer Durchziehnadel in den Tunnelzug und verknote die Enden.
Wenn du magst, kannst du auch statt der Knoten Kordelstopper anbringen. Fertig ist deiner mega cooler Hoodie!
Übrigens: Hoodies und Sling Bags sind gute Freunde. Besonders dann, wenn sie farblich so grandios harmonieren wie in unserem Beispiel mit Sling Bag JUNIS.
LESETIPP: Bauchtasche nähen
Hoodie-Tunika nähen
Eine Hoodie-Tunika, unsere so genannte Hoodika, ist genauso einfach und schnell genäht wie ein “normaler” Hoodie.
Der Clou an diesem Schnitt ist der hübsch gerundete Saum, der der Figur schmeichelt.
Hoodie aus Musselin nähen
Um einen Hoodie aus Musselin zu nähen benötigst du ein Schnittmuster, das wirklich auf diesen Stoff zugeschnitten ist.
Das liegt daran, dass Musselin zwar durch seine leicht gekräuselte Oberfläche etwas elastisch ist, dennoch handelt es sich hier um eine Webware.
Hoodie-Pullunder nähen
Dieser Hoodie-Pullunder ist toll als Kombi-Teil im Lagenlook. Du kannst ihn mit und ohne Kapuze nähen.
Das Besondere ist die Kapuze, die vorne im Bruch zugeschnitten wird und deshalb ohne Naht auskommt. Dadurch ist sie besonders angenehm zu tragen.
Zusammenfassung
Mein Fazit: Einen Hoodie nähen ist mit dem richtigen Schnitt und ein paar Tipps ein Kinderspiel! Wichtig ist, dass du einen Stoff auswählst, mit dem du dich sicher fühlst. Ein nicht allzu dehnbarer Sweatstoff oder ein fester Strickstoff sind immer eine gute Idee. Hoodies lassen sich perfekt mit Joggpants, Marlenehosen oder Röcken kombinieren und verleihen deiner Garderobe einen sportlichen Touch. 🙂
Lass mich gerne wissen, wie du mit der Anleitung zurecht gekommen bist. Ich freue mich darauf, von dir zu lesen.
Happy simple sewing, deine Sabine
Wieviel Stoff brauche ich für einen Hoodie?
In Größe XXS kannst du mit 1,75 m Stoff rechnen. Für Größe 6XL benötigst du ca. 2,72 m Stoff. Bei dieser Angabe gehe ich von einer Stoffbreite von 1,40 aus.
Kann man Hoodies selber nähen?
Hoodies sind nicht nur lässig und bequem, sie lassen sich auch ganz einfach selber nähen. Alles was du brauchst ist ein elastischer Stich deiner Nähmaschine, zum Beispiel ein schmaler Zickzack, etwas Sweatstoff und ein passendes Schnittmuster.
Was für ein Stoff für einen Hoodie?
Meist sind Schnittmuster für klassische Hoodies für Sweat- oder Jerseystoffe ausgelegt. Gerade für Nähanfänger empfehle ich den Einstieg mit Sweat, weil sich bei diesem etwas festeren Strickstoff die Stoffkanten nicht so rollen wie bei Jersey. Er ist dadurch wesentlich einfacher zu verarbeiten – auch mit der Nähmaschine.
6 Antworten zu „Hoodie nähen: In 5 einfachen Schritten zum Kapuzenglück“
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Hallo, kann man den Hoodie-Pullunder Ennis mit Frotteestoff nähen?
Liebe Grüße Claudia-
Hello, wenn der Stoff elastisch ist, kannst du das auf jeden Fall machen!
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Hallo lese öfter rein deinem Blog – richtig gut.
Momentan interessiere ich mich für den Pullunder Hoodie Ennis. Müsste ich mir extra das Buch kaufen um an das Schnittmuster zu kommen?Liebe Grüße
Andrea W.-
Hello liebe Andrea, jaaa, Ennis ist echt toll, stimmt.
Ja, genau, das Schnittmuster gibts nur im Buch.
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Hallo,
ich bin noch recht neu auf deiner Seite.
Ich habe mir das Papierschnittmuster “Guste” gekauft und auch erhalten. Wo finde ich die Anleitung zum Nähen?
Ich bin schon so gespannt und möchte loslegen.
Liebe Grüße
Naehrose-
Hallo liebe Naehrose, toll, dass du Guste nähen willst.
Du kannst dir die Anleitung per Downloadmail herunterladen.
Die haben wir dir direkt nach dem Kauf geschickt.
Vielleicht ist sie auch im Spam gelandet.
Du kannst das EBook mit der kompletten Anleitung und allen Schnittgrößen auch in deinem Kundenkonto downloaden.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Nähen, Sabine
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