Bernina 770

Bernina 770: Unboxing, Testbericht, Infos und meine Erfahrungen

von Sabine Schmidt

Bernina 770 QE Plus Testbericht und Unboxing: In diesem Beitrag berichte ich dir von meinen Erfahrungen mit der Bernina 770. Mit vielen Tipps und Infos.

Das Wichtigste auf einem Blick

  • In diesem Blogbeitrag berichte ich dir von meinen Erfahrungen mit der Bernina 770 QE Plus
  • Ich teste sie nach meinem persönlichen Bewertungskatalog
  • Und natürlich bekommst du von mir einen Einblick in die Funktionen und Features der Bernina
  • Außerdem bekommst du Tipps zum Kauf und zum Nähstart mit dieser Maschine
  • Ich zeige dir, wie die Bernina gereinigt, geölt und eingefädelt wird
  • Am Ende des Beitrages fasse ich meine Erfahrungen für dich zusammen

Eigentlich stand mir gar nicht nicht der Sinn danach, mich auf das Experiment “neue Nähmaschine” einzulassen. Aber es kam, wie es kommen musste: ich wünschte mir eine Nähmaschine mit Stickeinheit. Und weil ich hier vor Ort ein wundervolles Nähmaschinengeschäft gefunden habe, bin ich einfach mal “unverbindlich” dort aufgeschlagen.

Und was stand da? Naja, was für eine Überraschung…

In diesem Nähmaschinen-Laden gibt es zwar noch andere Marken, letzlich dreht sich dort aber alles um Bernina. Der gesamte, aus dem 18. Jahrhundert stammende Bau atmet sozusagen Bernina-Spirit. Kein Wunder also, dass ich direkt mit gerunzelter Stirn zum Besten geben musste, dass die B480 für mich nicht so der Bringer war.

Die Fachhändlerin führte mich zur B770 und zeigte mir einfach mal, was sie so stickt. Und nahm sich dann viel Zeit, um mir die Maschine Schritt für Schritt zu erklären. Und eben nicht nur die Stickfunktion sondern alles, was die Maschine sonst noch so kann. Das war im November 2022. Seitdem habe ich die Maschine bei vielen Gelegenheiten und Projekten getestet und kann jetzt fundiert darüber berichten, welche Vor- und Nachteile die Bernina hat.

Ganz wichtig: Ich habe die Maschine selbst ausgesucht, bestellt und bezahlt. Das ist für mich eine wichtige Voraussetzung dafür, dass ich offen und ehrlich meine Meinung über Produkte sagen kann.

Übrigens: Diese spezielle Edition gibt’s nur noch ganz selten. Falls du auf der Suche nach dieser BERNINA bist (oder du bist Händler:in und hast noch welche am Start), schreib mir doch bitte eine Mail an Sabine at SewSimple.de

Manchmal gelingt es mir, Händler und Kaufinteressenten miteinander in Kontakt zu bringen. 🙂👍🏻

YouTube Video Bernina 770 QE Plus Unboxing, Erfahrungen & Infos

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Mehr Informationen

Nach diesen Kriterien schaue ich mir die Bernina 770 QE Plus an

Wie sieht jetzt mein persönlicher Bewertungskatalog aus? Na, auf jeden Fall persönlich. Ich möchte dir keine technischen Daten vorbeten, sondern dir einfach beschreiben, wie die Maschine funktioniert, was sie im Gepäck hat, was sie kann und wie sie mir gefällt.

Am Ende dieses Beitrags solltest du im besten Falle in der Lage sein, für dich entscheiden zu können, ob eine Bernina der 7er Reihe für dich in Frage kommt oder eher nicht.

Außerdem habe ich ein wenig zur Marke Bernina recherchiert, mir eine “nackte Bernina” angeschaut, das Unboxing für dich dokumentiert. Und so mehr als nur die “üblichen” Kriterien in diesem Test- und Erfahrungsbericht zusammengetragen.

Für mich ist wichtig: Ich möchte dir meine Infos und Erfahrungen zur Verfügung stellen, damit du die für dich passende Maschine findest. Natürlich gibt es bei SewSimple noch mehr Infos zum Kauf von Nähmaschinen. Schau mal:

Wie unterscheiden sich die einzelnen Nähmaschinen-Serien von Bernina?

Oft ist bei Bernina die Rede von 7er-, 8er- oder 4er-Serie oder von unterschiedlichen Reihen. Aber was bedeutet das eigentlich? Durch einen Blick in die technischen Daten der verschiedenen Serien wird das klarer, denn sie unterscheiden sich in erster Linie baulich. Oft ist auch noch ein Stickmodul für die einzelnen Modelle erhältlich, natürlich auch weiteres Zubehör.

3er-Serie4er-Serie5er-Serie7er-Serie8er-Serie
Platz
re. v. d. Nadel
16 cm/ 6.3’’17,8 cm/7 Zoll21.5 cm/8.5 Zoll25.4 cm/10 Zoll30 cm/12 Zoll
Stiche/min.900900100010001200
ExtrasAutomatisches
Knopfloch nähen
Jumbo-Spulenkapsel
(+ 70% mehr)
Jumbo-Spulenkapsel
(+ 70% mehr)
Jumbo-Spulenkapsel
(+ 70% mehr)
Automatischer
Nadeleinfädler

Ideale
Reisenähmaschine

Fussdruck-
anpassung manuell

Je nach Modell inkl. Dual Transport

4.3″ oder 7″ Farbiger Touchscreen



Stich und Shape Designer
Dual Transport mit Feineinstellung

Die Mechanik der Maschinen einer Serie ist jeweils baugleich, in ihren Funktionen, Programmierungen und Möglichkeiten unterscheiden sie sich aber.

Beim Kauf einer Bernina solltest du dir vorab überlegen, welche Funktionen dir wichtig sind und auch, in welche Richtung sich deine Näh-Leidenschaft mit der Zeit entwickeln könnte.

Was ist das Besondere an Bernina Nähmaschinen?

Wenn du mich das vor einem Jahr gefragt hättest, wäre meine Antwort Schulterzucken gewesen. Inzwischen nähe ich aber seit November 2022 auf meiner Bernina 770 QE und bin etwas besser informiert. Neben vielen anderen Besonderheiten zeichnet sich Bernina für mich durch folgende Punkte aus:

  • Fertigung in der Schweiz: Bernina hat noch ein zweites Werk in Thailand, fertigt aber viele Maschinen auch komplett in der Schweiz. Und ist damit der einzige Nähmaschinen-Hersteller, der in der westlichen Welt produziert.
  • Funktionelle Füßchen: Rund 500.000 Füßchen fertigt das Werk in Steckborn pro Jahr. Jedes wird von Hand gefertigt und poliert. Anders als bei anderen Nähmaschinen sind die von Bernina wegen der speziellen Befestigungsart nicht austauschbar.
  • Vielfältige Nähfüße: Es gibt viele eigens konstruierte Spezialfüße, zum Beispiel der Rollfuß oder der Schmalkantfuß, für die es kein vergleichbares Äquivalent bei anderen Herstellern gibt. Insgesamt bietet Bernina die größte Bandbreite an Nähfüßen überhaupt. Das ist auch und besonders dann interessant, wenn du spezielle Näh-Projekte planst oder gerne mit ungewöhnlichen Materialien arbeitest.
  • Pflegebedarf: Bernina-Nähmaschinen sind keine “Selbstläufer”, die du ohne Pflege verschleißen kannst. Sie bestehen aus vielen Metallteilen (das macht sie so schwer!), die regelmäßig geölt werden müssen. Die Pflege selbst ist nicht aufwändig, das Ölen geht easy. Man muss einfach nur daran denken.
  • Kein Ex und Hopp: In Berninas verliebt man sich erfahrungsgemäß nicht spontan. Es braucht seine Zeit, bis man so eine Maschine kennengelernt hat und ein Feeling für sie entwickelt hat. Und wenn das einmal passiert ist, dann kann daraus eine glückliche und sehr, sehr lange Beziehung werden: Berninas können dich ein ganzes Menschenalter lang begleiten und sind sehr wertstabil (falls du zum nächst größeren Modell wechseln willst)
Bernina 770
Bernina 770 QE Plus K.Fasset Edition

Wie sieht es in der Werkhalle bei Bernina aus?

Man kann das Bernina-Werk in Steckborn besuchen, wusstest du das? Natürlich muss man sich anmelden und hat dann die Gelegenheit, in rund anderthalb Stunden das gesamte Werk zu besichtigen. Finde ich sehr vertrauenserweckend.

Allerdings ist Bernina aktuell gerade auf geheimer Mission unterwegs: Bis Sommer 2024 sind die Besichtigungen ausgesetzt, weil im Werk in Steckborn gerade eine Neuheit hergestellt wird. Natürlich habe ich direkt nachgefragt, als ich Matthias Fluri (den kennst du vielleicht vom Bernina-Blog) am Hörer hatte. In seiner herrlich trockenen Art sagte er: “Nojoh, ein Schwimming-Pool wird’s wohl nicht sein, oderrrr?!”

Ich bin sehr gespannt, was uns da nächstes Jahr erwarten. Die wunderschönen Maschinen der letzten Jahre schrauben meine Erwartungen schon ziemlich hoch, muss ich sagen. Aber lass uns gemeinsam einen Blick in die Fertigung bei Bernina werfen:

Wie sieht eine Bernina von innen aus?

Ich hatte das Glück, einen Blick auf das Innenleben einer Bernina aus der 7er-Reihe erhaschen zu können. Dabei sieht man gut, wieviele Bauteile bei dieser Metall (und nicht aus Kunststoff) bestehen. Das macht diese Maschinen besonders wertig und langlebig.

Leider lassen sich andere Hersteller, was die Konstruktion ihrer Maschinen angeht, nicht so leicht in die Karten gucken. Ich hätte mir auch gerne mal ein vergleichbares Modell angeschaut. Wobei ich aktuell nicht sagen könnte, wie dieses “vergleichbar” zu definieren wäre.

Nähmaschine kaufen: Meine 12 persönlichen Bewertungskriterien

Natürlich kann man eine Nähmaschine nach vielen unterschiedlichen Kriterien bewerten. Aber ich habe gemerkt, dass mir bestimmte Dinge wichtiger sind als andere. Daher lege ich besonderen Wert auf folgende Punkte:

  1. Ist die Gebrauchsanleitung verständlich und handlungsleitend?
  2. Lässt sich die Maschine einfach einfädeln?
  3. Ist die Technik selbsterklärend und intuitiv bedienbar?
  4. Kommt die Maschine mit nützlichem Zubehör?
  5. Ist der Nähtisch groß genug?
  6. Hat die Maschine Platz für große Projekte?
  7. Wie sieht es mit Lautstärke und Vibration aus?
  8. Lassen sich die Füßchen leicht austauschen?
  9. Näht die Maschine Nahtanfänge (auch bei Jersey)?
  10. Wird sie auch mit dicken Stellen fertig?
  11. Ist das Nähen komfortabel (Einfädler, Fadenabschneider, Kniehebel, multifunktionales Pedal)?
  12. Lässt sich die Maschine leicht reinigen und ölen?
  13. Punktet die Maschine mit Nähspaß?

Unboxing Bernina 770 QE Plus

Damit du einen Eindruck bekommst, wie die Bernina 770 verpackt ist und was sie alles im Gepäck hat, kommen hier die Bilder meines Unpackings.

Ist die Gebrauchsanleitung der Bernina 770 QE Plus verständlich geschrieben?

Die Gebrauchsanleitung der Bernina ist ein dickes Ding, ausführlich und detailliert. Und das sollte sie auch sein. Denn es ist wichtig, sich mit der Maschine bekannt zu machen, bevor man sie in Betrieb nimmt. Sonst passiert genau das, was mir mit der Bernina 480 passiert ist: Eine Bauchlandung. Ich bin heute überzeugt, dass die B480 und ich sehr glücklich hätten werden können, wenn ich mich vorab mehr mit ihren Funktionsweisen beschäftigt hätte.

Bei manchen Funktionen könnten die Bilder sogar noch etwas deutlicher sein, zum Beispiel beim Einfädeln. Aber es gibt eine Menge hilfreicher Videos, in denen man deutlich sehen kann, wie’s funktioniert.

Lässt sich die Bernina 770 QE Plus einfach einfädeln?

Die halbautomatische Einfädelung ist nicht jedermanns Sache. Und ja, man muss sich erstmal daran gewöhnen. Aber wenn man einmal verstanden hat, wie der Faden in den Einfädler eingelegt werden muss, klappt es problemlos.

Für die Unterfadenspule gilt das Gleiche: Sie sitzt frontal unter der Stichplatte. Grundsätzlich finde ich es leichter, wenn die Spulenkapsel in der Stichplatte integriert ist, weil dann das Licht der LEDs den Einfädelvorgang beleuchten kann. Aber Bernina ist nun einmal so konstruiert. Man gewöhnt sich schnell dran. Bei mir hat es allerdings eine ganze Weile gedauert, bis ich nach dem Reinigen den Geifer eingesetzt bekommen hab. Da braucht es ein bisschen Fingerspitzengefühl. Und das fehlt mir leider, besonders, wenn ich es eilig habe.

Nach ein paar Versuchen geht es inzwischen schon ganz gut. Der Trick ist, den Greifer mit den Daumen zu fassen und schräg anzusetzen, indem man ihn zuerst unten einrasten lässt.

Bernina 770
Bernina 770 Unterfadenspule und Greifer
Bernina 770
Bernina 770

Ist die Technik der Bernina 770 QE Plus selbsterklärend und intuitiv bedienbar?

So eine Bernina hat ihren eigenen Kopf. Einfach einschalten und loslegen ist keine gute Idee. Aber sobald du dich mit ihren Eigenarten und Funktionen vertraut gemacht und mit ein paar Stoffresten geübt hast, wird es leichter. Das große Display hat mir den Einstieg sehr erleichtert, muss ich sagen. Nach rund einer halben Stunde (und einem entspannten Nachmittag mit der Bedienungsanleitung auf der Gartenbank) fühlte ich mich schon recht sicher.

Wichtig: Erwarte nicht von dir, dass du innerhalb weniger Stunden alles überblickst, was deine neue Bernina hat und kann. Probiere nach und nach die Funktionen und Möglichkeiten aus. Sich mit der Maschine vertraut machen bevor man loslegt ist bei Berninas in meinen Augen das A und O.

Hat die Bernina 770 QE Plus nützliches Zubehör dabei?

Je nach Ausführung kommt die Bernina natürlich mit mehr oder weniger üppigem Zubehör. Bei meiner Bernina 770 QE Plus waren folgende Zubehörteile dabei:

  • Staubschutzhaube
  • Zubehörbox zum Aufbewahren von Füßchen & Co.
  • Kniehebel
  • Anschiebetisch (der ist einklickbar!)
  • 2 Stichplatten (eine davon mit kleinen Loch)
  • Fadenablaufscheiben (für unterschiedlich große Garnrollen)
  • 5 Jumbospulen
  • 2 Schaumstoffteller für den Garnrollenhalter (verhindern, dass die Spulen rutschen)
  • Eingabestift (zum Bedienen des Display, geht aber auch einfach mit dem Finger)
  • Nahttrenner
  • Höhenausgleich: zum Nähen von dicken Stellen
  • Universal-Nadeln
  • Kantenführung für den Nähfuß
  • Schraubendreher (zum Wechsel der Nadeln)
  • Schlitzschraubenzieher
  • Winkelschraubenzieher (zum Lösen der Schrauben im Deckel)
  • Pinsel
  • Ölfläschchen
  • Netzkabel
  • Fußanlasser (kann mit verschiedenen Funktionen belegt werden)

Außerdem waren mehrere Nähfüße dabei:

  • Rücktransportfuß: DER Standardnähfuß
  • Rücktransportfuß für die Benutzung mit dem eingebauten Obertransport (hat eine kleine Aussparung hinten am Füßchen)
  • Knopflochfuß: ist bei Bernina wirklich simpel gehalten und macht Spaß!
  • Reißverschlussfuß
  • Offener Stickfuß
  • Patchworkfuß
  • BSR-Stichregulator zum Freihandquilten

Wichtig: Es gibt viele Berninas auch mit Stickmodul und es kann durchaus eine Überlegung wert sein, sich so eine Kombi-Maschine zuzulegen. Für mich war das ideal, weil der Platz in meinem Arbeitszimmer ziemlich begrenzt ist und ich keine zusätzliche Stickmaschine aufstellen kann. Das Stickmodul kann einfach eingeklinkt oder entfernt werden, ganz, wie ich es brauche. Ein aufwändiger Umbau der Maschine entfällt dabei.

Bernina-Blog-Moderator Matthias Fluri sagt über die Bernina 770 QE Plus: “Aus meiner Sicht ist die Maschine die derzeit beste Wahl für Patchworkerinnen und Quilter. Sie bietet viel Freiraum rechts der Nadel, sorgt für ein stets präzises Stichbild und hat zahlreiche Features und Zubehörteile an Bord, die das Nähen leichter und besser machen, z.B. den BERNINA Stichregulator BSR. Ausserdem ist sie stickfähig, d.h. man kann sie sofort oder bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt mit einem Stickmodul ergänzen.

Ist der Nähtisch der Bernina groß genug?

Es gibt durchaus Nähmaschinen mit größerem Anschiebetisch. Und ich genieße es auch, wenn ich genügend Raum für meine Projekte habe. Aber gerade bei sehr großen Nähtischen, die zusätzlich angebaut werden, ist es meist so, dass Füßchen mit Höhenregulatoren im Spiel sind und man das Ganze erst austarieren muss, damit die Höhe stimmt und der Tisch nicht wackelt.

Bei Bernina wird der Anschiebetisch einfach auf den Freiarm geschoben bis er einrastet und gut ist.

Für mich perfekt und benutzerfreundlich.

Bernina 770
Bernina 770

Hat die Bernina 770 QE Plus Platz für große Projekte?

Mit 25,4 cm rechts neben der Nadel kommt die Bernina mit einem großzügigen Platzangebot daher. Bei der 8er-Serie sind es sogar stolze 30 cm. Die Frage ist: Wieviel Platz brauche ich wirklich? Ich nähe vorwiegend Kleidung, möchte aber auch mal eine Patchworkdecke nähen. Daher finde ich es gut, wenn beides funktioniert. Für mich ist das Platzangebot der Bernina absolut passend.

Bernina 770
Bernina 770 QE Plus

Leider ist es so, dass die Bernina in der K. Fasset Edition praktisch überall ausverkauft ist. Sie ist extrem beliebt. Kein Wunder, sie ist nicht nur technisch ein Meisterwerk, sie sieht auch unglaublich toll aus. Inzwischen hat Bernina nachgelegt und auch kleinere Berninas mit dem Kaffe Fasset-Design herausgebracht.

Bernina Nähmaschine kaufen
Bernina 570
Bernina Nähmaschine kaufen
Bernina 475

Leider sind die kleinen Maschinen überall schnell vergriffen. Eine Alternative sind die “normalen” Ausgaben der Bernina 475 Quilters Edition und der Bernina 570 Quilters Edition.

Wie laut ist die Bernina 770 QE Plus ? Vibriert sie beim Nähen?

Die Bernina ist eine große Maschine mit rund 10.000 Bauteilen und einem beträchtlichen Gewicht. Wenn sie auf einer vibrierenden Unterlage, zum Beispiel in der Mitte eines Tisches steht, kann es vorkommen, dass das ganze Teil in Schwingung gerät. Da hilft nur: Die Maschine in der Nähe eines Tischbeins aufstellen und/oder langsamer nähen.

Lassen sich die Nähfüße der Bernina leicht austauschen?

Bernina hat ein patentiertes Füßchen-System. Neben rund 60 weiteren Patenten, die alle in den Maschinen verbaut sind. Die Füßchen haben oben eine kleine Aussparung, in die der Dorn am Nähfußhalter gesteckt wird. Zusätzlich findet sich seitlich am Füßchen eine kleine Noppe, in die ein Haken im Nähfußhalter greift. Die Füßchen lassen sich ganz einfach und schnell austauschen.

Bernina 770
Bernina 770 Standardnähfuß mit zuschaltbarem Obertransport

Gibt es Nähfüße für spezielle Aufgaben?

Bernina hat mehr Spezial-Nähfüße im Programm als jeder andere Nähmaschinen-Hersteller. Rund 100 Nähfüße sind erhältlich. Wer also auf der Suche nach speziellen Lösungen ist, wird hier garantiert fündig. Hier jetzt alles aufzuzählen, was es bei Bernina an Füßchen zu entdecken gibt, würde den Rahmen sprengen, deshalb beschränke ich mich auf einige Beispiele aus der Praxis.

Bei mir besonders gern gesehener Gäste: Nähfüße mit Gleitsohle. Ich kann damit also auch beschichtete Stoffe und Kunstleder verarbeiten, ohne dass die Sohle am Material haftet. Aber ich nähe auch “ganz normale Stoffe, also Baumwollewebware oder Wirkware damit.

Bernina 770
Bernina 770 Nähfuß mit Gleitsohle

Vielfach empfohlen und bei mir noch in der Erprobungsphase: Der Rollfuß. Vielleicht hast du in meinem Beitrag “Nähfüße und ihre Verwendung” ja bereits Bekanntschaft mit diesem Begriff gemacht. Allerdings ist der Rollfuß bei Bernina anders konstruiert als bei “normalen” Nähmaschinen. Er besteht eigentlich nur aus einem bewegungsfreudigen Gummirad, das an den Nähfußhalter gesetzt wird.

Dieser Fuß kann an schmalen Ecken oder Kanten verwendet werden und: auch zum Sticken mit der Nähmaschine, also zum Freihandsticken. Das Tolle ist: die Maschine transportiert den Stoff mit. Beim “normalen” Freihandsticken muss der Transporteur versenkt werden. Der Stoff wird nur mit den Händen bewegt. Bei diesem Rollfuß ist auch der Gummifuß aktiv dabei. Das macht das Ganze viel einfacher.

Aber auch zum knappkantigen Steppen von Paspeln ist der Rollfuß perfekt.

Bernina 770
Bernina 770 Rollfuß
Bernina 770
Bernina 770 Rollfuß

Ein Fuß, der mir ebenfalls sehr gut gefällt: Der Kantennähfuß von Bernina. Er kann zum Absteppen von Kanten verwendet werden (die breite Sohle sorgt für viel Auflagefläche und Präzision), ist aber auch zum Beispiel grandios, um Spitze an eine Stoffkante zu nähen. Oder um zwei Stoffe passgenau zu verbinden. Dafür werden die Stoffkanten einfach nebeneinander gelegt, in der Mitte ist die kleine Kufe des Nähfußes. Dann mit einem Stich absteppen, der beide Kanten erfasst, z. B. eignet sich ein breiter Zickzack sehr gut dafür.

Bernina 770
Bernina 770 Kantenfuß
Bernina 770
Bernina 770

Wie näht die Bernina 770 QE Plus schwierige Stoffe und Nahtanfänge?

Die Bernina hat eine gehörige Dutchstichkraft und wuppt herausfordernde Stoffe mit bewundernswerter Leichtigkeit. Egal ob Leder, rutschige Viskose, beschichtete Stoffe oder dicken Canvas – die Bernina wird damit fertig. Auch Jersey nähe ich regelmäßig mit der Bernina (kannst du dir auch in meinen Nähvideos anschauen).

Bei den Nahtanfängen braucht sie manchmal ein bisschen Unterstützung, vor allem, wenn es um weiche Stoffe geht. Meine Kollegin Birgit Kühr, die schon lange auf Bernina näht, berichtet von ähnlichen Erfahrungen. Der Höhenausgleich oder ein gefaltetes Stoffstück, das hinten unter dem Nähfuß platziert wird, kann da Wunder wirken.

Auch der Einsatz der Stichplatte mit kleinem Loch kann in solchen Fällen sehr helfen.

Wie näht die Bernina 770 QE Plus dicke Stellen?

Ich habe Tasche Erla auf der Bernina genäht. 6 Lagen härtester Heavy Canvas. Und die Bernina näht und näht. Wichtig ist, dass der Nähfuß auch bei dicken Stoffen oder beim Nähen von dicken Stellen gerade auf dem Stoff liegt. Nur so kann die Nadel gerade einstechen und der Transporteur arbeiten.

Lesetipps:

Wie komfortabel ist die Bernina 770 QE Plus ?

Denk an Fadenabschneider, Vernähfunktion, Einfädelhilfe, Spulensensor, Kniehebel, Fadenwächter, Fadenfänger. Doch, ja, diese Maschine ist komfortabel.

Du weißt nicht, was ein Fadenwächter ist? Das ist eine Funktion, mit der dir die Maschine anzeigt, ob Ober- und Unterfaden korrekt eingefädelt sind. So merkst du direkt, ob die Unterfadenspule leer ist oder ob der Oberfaden abgerissen ist.

Der Fadenfänger sitzt unter der Stichplatte und “sammel” abgetrennte Fadenreste und Flusen. Man kann ihn öffnen und dann mit der Pinzette bequem alles entfernen, was da nicht hingehört. Und das kann, je nach Projekt, schon einiges sein… 😉

Wie steht’s mit dem Nähspaß bei der Bernina 770 QE Plus ?

Sobald man sich mit dieser Maschine vertraut gemacht und herausgefunden hat, was sie alles für einen tun kann, geht’s richtig ab. So war’s zumindest bei mir. Und ich bin noch lange nicht fertig mit dem Entdecken. Durch SewSimple kommen immer neue Herausforderungen auf mich, aber auch auf meine Nähmaschine zu. Für mich ist es beruhigend zu wissen, dass ich mit meiner Nähmaschine wachsen kann. Und mit meinen Aufgaben.

Dass mich die Nähte, Stichbilder und Möglichkeiten begeistern ist natürlich die halbe Miete. Bei meinem Hemdblusenkleid OLIV habe ich mich mit der Bernina so richtig ausgetobt, schau mal:

Lässt sich die Bernina leicht reinigen und ölen?

Die Pflege ist bei dieser Maschine wirklich entscheidend. Einfach immer drauflos nähen ohne sie zu ölen funktioniert einfach nicht. Die vielen Metallteile müssen harmonisch miteinander arbeiten können. Und dafür braucht es Öl.

Es ist aber nun nicht so, dass du Nähmaschinen-Techniker:in sein musst, um diesen Job hinzukriegen. Die Bernina hat Ölpunkte. Das sind kleine Flauschpolster, die an den entscheidenden Stellen eingesetzt sind. Sie müssen gut mit Öl benetzt sein. Dafür eignet sich zum Beispiel so ein Nähmaschinenöl-Spender. Der hat ein langes Rüsselchen, mit dem du die Ölpunkte gut erreichen kannst.

Bernina 770
Bernina 770 ölen
Bernina 770
Bernina 770 Greifer und Greiferbahn ölen

Bevor du die Maschine ölst, solltest du Flusen, Staub und Fadenreste entfernen. Dabei hilft auch der Fadenfänger, der sich auf Knopfdruck öffnet und dir ermöglicht, die Fadenreste unterm Nähfuß zu entfernen. Die Stichplatte wird zuvor einfach durch kurzen Druck mit dem Finger abgehoben.

Nach dem Ölen (lies hierzu auch meinen Blogbeitrag Nähmaschine reinigen und ölen) sollte die Maschine ein paar Minuten laufen. Das ist wichtig, damit das Öl sich überall gut verteilt. Während die Maschine (sozusagen im Leerlauf) arbeitet, wird sie warm und das Öl verteilt sich bis in die kleinsten Ecken.

Anschließend solltest du ein paar Nähte auf saugfähigem Stoff nähen um überschüssiges Öl loszuwerden (es soll ja nicht auf deinem nächsten Nähprojekt landen). Ein Stoffstück unter dem Nähfuß nimmt ebenfalls Öl auf und hilft, die Mechanik der Maschine bei gesenktem Nähfuß zu entspannen. Auch die Sohne des Füßchens wird dadurch geschont.

Soll ich meine Bernina vor Ort oder online kaufen?

Ganz ehrlich? Ich finde, beides hat seine Berechtigung. Eigentlich bin ich eine Verfechterin des Local Shoppings, also kaufe ich sehr gerne bei Händlern vor Ort. Leider finde ich dort aber nicht immer genau das Gerät oder Zubehör, das ich benötige und kaufe deshalb auch online. Was ich nicht schlimm finde. Nähwelt Flach bietet zum Beispiel viele Bernina-Maschinen und Zubehör auch bei Amazon an.

Wenn du dir eine Bernina beim Fahchändler vor Ort kaufst, kannst du damit rechnen, dass du dort eine gute Einweisung und Kundendienst bekommst. Spätestens seit Corona haben wir ja alle entsprechende Kompetenzen entwickelt um Infos rund um die (Näh-)Objekte unserer Begierde auf eigene Faust zusammenzutragen.

Eine Bernina online kaufen ist aber auch möglich: Es gibt inzwischen so viele ausführliche Tutorials, Videos, Bilderanleitungen und vieles mehr, dass keine Frage offen bleibt. Das Gute daran: Du kannst dir die Videos immer wieder anschauen, starten, stoppen und wiederholen, so oft du magst. Ich mache es bei neuen Arbeitsabläufen so, dass ich mir die Videos 1:1 umsetze. Auch die Produktvideos von Bernina selbst sind wirklich hilfreich.

Lesetipp: Nähmaschine kaufen

Fazit: So bewerte ich die Bernina 770 QE Plus insgesamt

Alles in allem muss ich sagen: Anfangs hatte ich echt meine Zweifel, ob ich mit so einer Bernina warm werde. Und obwohl sie jetzt seit November 2022 bei mir wohnt, ist unser Kennenlern-Prozess noch nicht abgeschlossen.

Was ich gut finde. Mich reizt es, an der Maschine zu wachsen, neues auszuprobieren, meine und ihre Fähigkeiten zu testen und mich von den Möglichkeiten inspirieren zu lassen. Denn ich feststelle, dass eine Maschine irgendeine Funktion hat, denke ich mir oft ein passendes Projekt dazu aus. Nur um die Funktion zu feiern.

Richtig cool finde ich die vielen Nähfüße. Klar, niemand hat alle Bernina-Nähfuße. Braucht man auch nicht. Sie sind teuer (weil handgemacht) und es ist immer eine Überlegung, welchen Fuß man tatsächlich braucht. Füße auf Verdacht zu kaufen finde ich für mich nicht so interessant. Aber manchmal ergibt es sich, dass mir einer über den Weg läuft (was Füßchen ja nun auch tun sollten) und ich denke: Jau, den will ich. Ging mir jetzt mit der Lochsticheinrichtung so, die man zum Ösen nähen verwenden kann. Die habe ich mir bestellt. Sobald sie da ist, werde ich in meinem Blogbeitrag zum Thema Ösen nähen mit der Nähmaschine darüber berichten.

Ich habe übrigens die Bernina 770 QE Plus in der Edition von K.Fassett, weil mir das Design so gut gefällt und ich ein großer Fan seiner Arbeit bin. Ich habe ihn übrigens auf der h+h 2023 in Köln getroffen. Für mich ein großer Moment…

Eigentlich schade, dass ich meine Bernina nicht dabei hatte. Ich hätte sie mir gerne signieren lassen. 😉 Wie die Bernina arbeitet kannst du dir in vielen meiner Videos genauer anschauen. Klick dich gerne mal rüber zum SewSimple YouTube-Kanal!

Fest steht: Nach einer etwas längeren Aufwärmphase ist mir die Bernina innig ans Herz gewachsen und ich möchte sie nicht mehr missen.

Ich hoffe, dieser Test- und Erfahrungsbericht über meine Bernina hat ein wenig dazu beigetragen, dass du jetzt für dich eine gute, informierte Kaufentscheidung treffen kannst.

Happy simple sewing, deine Sabine

Häufige Fragen

Lohnt sich die Anschaffung einer Bernina?

Es kommt darauf an, was du nähen möchtest. Die Bernina ist eine ausgesprochen robuste Maschine, die viele Möglichkeiten und Funktionen bietet. Die solide Verarbeitung hat zwar ihren Preis, garantiert aber auch, dass du viele Jahre lang Freude an deiner Bernina Nähmaschine haben wirst.

Ist die Bernina eine gute Nähmaschine für Nähanfänger?

Durch die unterschiedliche Konstruktion der einzelnen Serien ist eigentlich für jeden Hobbynäher die richtige Maschine dabei. Für Einsteiger würde ich die Modelle aus der 3er- oder 4er-Serie empfehlen, die leicht bedienbar und nicht zu groß sind.

Ist die Bernina 770 aus deiner Sicht empfehlenswert?

Die Bernina 770 ist eine ausgesprochen robuste, solide verarbeitete Maschine mit unzähligen Funktionen, die man erst nach und nach kennenlernen muss. Für mich ist die Bernina in jeder Hinsicht ihr Geld wert und ich freue mich darauf, weiterhin im Alltag mit ihr meine kreativen Projekte und Pläne umzusetzen. Die Vielzahl an Füßchen erweitert die Möglichkeiten natürlich beträchtlich.

Ist die Bernina 770 ihr Geld wert?

Die Bernina ist kein Schnäppchen und sollte bewusst angeschafft werden. Sie ist perfekt für kreative Hobbynäher, ist aber auch den Herausforderungen gewachsen, die gewerbliche Nutzung mit sich bringt. Dafür möchte sie gut gepflegt und geölt werden. Für mich ist sie in jeder Hinsicht ihr Geld wert.

Soll ich eine Bernina Nähmaschine kaufen?

Frage dich vor dem Kauf deiner Bernina, welche Funktionen du dir wünschst. Dann kannst du gezielter schauen, welches Modell das richtige für dich ist. Nähst du nur gelegentlich kleine Projekte, ist die 3er- oder 4er-Reihe perfekt für dich. Wenn du auch anspruchsvollere Nähideen wie Kleidung oder große Patchworkprojekte wuppen möchtest, rate ich zu den Serien 5 bis 8.

Testbericht Bernina 770

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22 Antworten zu „Bernina 770: Unboxing, Testbericht, Infos und meine Erfahrungen“

  1. Elisabeth Ohnewas

    Ich habe im Mai 1974 meine 1. Bernina gekauft. Sie leistet jetzt meinem Sohn gute Dienste (er näht vor allem Taschen). Meine 807 habe ich mittlerweile auch schon fast 20 Jahre und würde sie nicht tauschen!

    1. Großartig! Vielen lieben Dank für deinen Beitrag!

  2. Monika

    Ich nähe auch seit 1 Jahr auf der B770 und kann deine Angaben nur bestätigen. Auch ich habe noch lange nicht das Potential der Maschine ausgeschöpft, aber ich liebe sie heiß und innig! Nun habe ich auch begonnen zu patchworken – ja was soll ich sagen- das ist mein Joga! 😍 Was ich mir noch wünsche- mehr Zeit für mein Hobby! 😅

    1. Super, danke, dass du deine Erfahrung hier mit uns teilst!

  3. Sehr sorgföltige Arbeit Vielen Dank
    Ich besitze seit 1995 eine Bernina 1630 und bin unglaublich zufrieden.
    Zur Zeit träume ich von genau der 770 Qe ,wegen der Stickfunktion.. Ich denke nicht mehr lange:-)!
    Zu den Schwierigkeiten am Nahtanfang habe ich noch zwei kleine Tipps:
    1. Unbefingt den Stoff bis an das hintere Ende des Füßchen legen.
    Erst einige Stiche vorwärts nähen dann rückwärts und es kann normal weitergehen. Funktioniert bei allen
    Stoffen die nicht dehnbar , dick oder sehr zart sind.
    2. Meine persönliche Lieblingsvariante:
    Einen kleinen Streifen Stickvlies unterlegen. Egal welches Problemmaterial ( sehr zarter Jersey,Seide, Organza etc.)
    Es funktioniert immer. Das beste: Du kannst es hinterher einfach abreissen. Kein gefriemmel mit Stoffstücken die festgenäht wurden.
    Ich werde Deinen Blog weiterverfolgen.
    Liebe Grüße Angelika

    1. Vielen Dank für die tollen Tipps!

  4. lunite

    Danke für den tollen Bericht! Für den kleinen Geldbeutel hat Bernina die Marke Bernette auf dem Markt. Günstigere Maschinen mit weniger Schnickschnack, aber das was sie können, können sie ebenfalls einfach perfekt! Ich habe schon mit mehreren Maschinen unterschiedlicher Marken genäht, der Porsche ist Bernina aber mit Bernette bin ich auch sehr glücklich!

    1. Hello, Bernette gehört ja zu Bernina. Und das merkt man an jeder Ecke. Ich habe mir gerade die Cover von Bernette gegönnt und werde berichten. Welche Nähmaschine von Bernette hast du denn? Lass uns gerne an deinen Erfahrungen teilhaben!

  5. Susanne

    Ich nähe seit 30 Jahren mit Pfaff unf habe mir letzten September die Bernina 770 gekauft. Sie überzeugte mich wesentlich mehr als die eigentlich geplante Pfaff aus diesem Preissegment. Ich habe vor Ort gekauft und eine tolle Einführung gehabt. Dann stand die Maschine zuhause vor mir und ich kam mir wie eine Nähanfängerin vor und habe vor Schreck erstmal ein paar Wochen nicht mehr genäht…. Dann haben wir uns angefreundet und lernen uns peu a peu kennen. Vieles muss ich noch lernen und nachlesen. Den Fußanlasser habe ich auch noch nicht programmiert. Viele Vorteile nutze ich wohl noch gar nicht. Aber eines kann ich schon sagen: das Stichbild ist sensationell, egal welcher Stoff. Bei dicken Stoffen habe ich immer noch Angst, dass etwas nicht klappt……passiert aber nichts.
    Insgesamt bin ich sehr glücklich mit meiner bernina, fädel aber tatsächlich händisch ein. Den Einfädler fand ich bei pfaff komfortabler.
    Vielen Dank für deinen Bericht

    1. Hallo liebe Susanne, großartig, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst, vielen Dank dafür.
      Den Fußanlasser habe ich auch noch nicht individuell eingestellt, mit dem Finetuning lasse ich mir Zeit und schaue, was sich ergibt.
      Je weniger Druck man sich da macht, desto besser, finde ich.

  6. Katrin

    Ich habe seit ca 3-4 Jahren die 770QE und bin begeistert! Ich nähe bis jetzt fast ausschliesslich Quilts. Ich habe einen Quilt mit einer Pfaff angefangen und mit dieser Bernina fertig genäht. Der Unterschied ist wie Tag und Nacht. Im Grunde ärgere ich mich, dass ich nicht schon früher zu einer Bernina gegriffen habe.
    Was Bernina prinzipiell betrifft: Wir haben mittler Weile 4 Stück aus dem Sperrmüll fischen können. Diese sind zwischen 60 und 70 Jahre alt und funktionieren noch. Eine habe ich für mich revidieren lassen und nutze diese für “einfache” Sachen. Und was soll ich sagen? Auch diese ist einfach toll! Aber eine Bernina muss man halt erstmal zahlen können 🙂

    1. Hallo liebe Katrin, du hast absolut recht!
      Ich finde, es lohnt sich generell, länger zu sparen und sich dann eine gescheite Maschine zu kaufen.
      Aber die Variante mit dem Sperrmüll hat auch viel Schönes. 🙂

  7. Michèle Sulzer

    Hallo Sabine,Danke für diesen klaren Testbericht. Ich kämpfe im Moment mit meiner bockigen ca30 jährigen Pfaff . Dabei war ich eine eingefleischte Bernina Anhängerin. Machte schon meine ersten Nähversuche auf der Bernina meiner Grossmutter. Bin leider ,wegen dem damals aktuellen Obertransporteur ,auf Abwege geraten.
    Dank deinem Bericht werde ich, Schweizerin in Frankreich lebend, wider zur Bernina Anhängerin.
    Grüsse aus Südwesten von einer begeisterten Blogleserin und Userin ,
    Michèle

    1. Toll, dass du mir ein Feedback gibst, liebe Michèle!
      Gerade eben hat noch jemand kommentiert, dass er mit seiner Pfaff zu kämpfen hatte
      und dann auf Bernina gewechselt ist… 🙂

  8. Kerstin

    Hallo Sabine! Toll, dass du Bernina noch mal eine Chance gegeben hast! Ich habe eine ähnliche Geschichte hinter mir wie du, denn ich habe zuerst eine 475qe getestet und bin nicht richtig mit ihr warm geworden und dann erst mal wieder bei Janome gelandet, aber irgendwie hat die Bernina mich doch nicht mehr losgelassen. Das war irgendwie so ein präzises Nähen und sie hat mir durch ihre Durchstichkraft so viel Sicherheit gegeben… Jedenfalls habe ich die Janome dann gegen eine 570qe eingetauscht und seitdem schwebe ich im 7. Nähhimmel. Durch meine Versuche an der 475qe war ich mit dem System ja schon vertraut. Ich bin trotzdem froh über das Update, denn die 570 näht doch um einiges zuverlässiger und ist ja auch ein bisschen größer. Ich habe jetzt auch das Gefühl endlich bei der richtigen Maschine angekommen zu sein. Trotzdem beneide ich dich auch – bei so vielen verschiedenen und tollen Maschinen hast du natürlich viel Abwechslung 🙂 Dank der Bilder habe ich gleich mal Lust, auch die Hemdbluse zu nähen 😉

    1. Hallo liebe Kerstin, mir geht es auch so, da ist diese Freude an den präzisen Nähten und der Durchschlagkraft der Maschine.
      Danke, dass du dir die Zeit für einen ausführlichen Kommentar genommen hast, das interessiert mit Sicherheit auch viele andere Leser:innen!

  9. Berninaliebe

    Danke für diesen ausführlichen Bericht. Ich habe seit 35 Jahren eine Bernina, sie näht und näht … auch wenn ich regelmäßig vergesse sie zu ölen. Auch damals gab es schon viele verschiedene Nähfüsschen, die bis heute gut funktionieren – ich würde diese alte Maschine nicht hergeben. Ganz ohne elektronische Features ist sie eine Bernina, die man sich nur einmal im Leben kaufen muss

    1. Ganz lieben Dank für deine tolle Rückmeldung!

  10. Jade

    Huhu Sabine vielen Dank für Deinen Bericht. Ich finde Sewsimple und das was Du machst, toll.
    Ich selbst habe seit 3 Jahren die B770 QE SE Tula Pink mit dem Plus Upgrade und liebe diese Maschine -mittlerweile- wirklich sehr. Wie Du sagst, sind die Berninas keine Selbstläufer und man muss sich einarbeiten. Ich persönlich habe lernen müssen, den Nähberater zu nutzen, richtige Nadel zum Stoff und das Einfädeln ist auch nicht „einfach so“ sondern muss absolut präzise passieren. Meine alte Brother hat immer alles mit der Universalnadel genäht, der war das Wurst. Nicht bei Bernina, sie lernt einem das korrekte Arbeiten und versteht keinen Spaß. Wenn man das verstanden hat, wird es richtig gut! Das ist so meine Erfahrung.
    Das Sticken hingegen war sehr schnell verstanden und lief von Anfang an problemlos.
    Dicke Stellen kann sie, bei 6 Lagen Leder oder Kunstleder hab ich aber schon das Gefühl sie an ihre Grenzen zu bringen. Auch dicke Jeansgarne kann sie gar nicht leiden, schon gar nicht als Unterfaden. Ich hab mir daher noch die Janome HD9 gekauft, dann brauch ich die Bernina nicht quälen und ich hab damit mächtig Spaß beim Taschen nähen.
    Lachen musste ich über Deine Bauchlandung mit der B 480. Wir haben hier eine gemeinsame Erfahrung allerdings hieß sie bei mir B 570 die postwendend zurück ging.
    Auch möchte ich wetten dass wir im gleichen (Bernina-) Laden in einer norddeutschen Großstadt unsere Berninas gekauft haben und auch die „nackte“ Bernina steht in diesem Laden.
    Liebe Grüße an Dich!

    1. Hallo liebe Jade, wie toll, dass du dir die Zeit für eine ausführliche Rückmeldung nimmst.
      Du hast absolut recht damit, dass man sich in diese Maschine einarbeiten muss. Und es lohnt sich! 🙂
      Jaaa, kann gut sein, dass wir beide in der Langen Reihe gewesen sind, oder? 😉

      1. Jade

        Ja genau da waren wir 😂. Und hab ich richtig gesehen dass Du auch die Janome HD9 hast?

        1. Hihi, cool! Ich hab die Janome 8200.

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