Freies Schneiden: Patchwork Anleitung für Improv Quilting
von Birgit Kühr
Freies Schneiden ist eine besondere Patchwork-Technik, mit der du freihändig Stoffe zuschneiden kannst. In dieser Anleitung bekommst du außerdem Tipps und Infos für gelingsicheres Improv Quilting.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Du erfährst hier, den Unterschied zwischen der freien Schneidetechnik und “normalem” Patchwork aus Musterblöcken
- Ich zeige dir, welche Projekte du aus Improv Quilting nähen kannst
- Du bekommst Infos, welche Stoffe und Werkzeuge du am Start haben solltest
- Ich stelle dir 2 freie Schneidetechniken, nämlich Streifen und Kurven schneiden genauer vor
- Du erfährst, warum der Teppichschnitt hilfreich ist und zeige dir, wie er funktioniert
- Nählevel: easy
- Nähzeit: 1-2 Stunden
Was ist freies Schneiden?
Freies Schneiden ist eine Patchwork-Technik, die manchmal auch Improv Quilting genannt. Dabei werden Stoffstücke und Stoffstreifen freihändig mit dem Rollschneider zugeschnitten. Dadurch entstehen willkürliche Patchwork-Elemente mit natürlicher Anmutung und individuellem Look.
- Wirf Pläne über Bord: Freies Schneiden hilft, auf deine innere Nähidee zu hören. Du schneidest Stoffe ohne Planung und lässt dich vom Flow leiten
- Wähle Stoffe nach Farben, Mustern oder Textur aus: Hier sind keine Regeln, nur das, was sich in deinem kreativen Kopf richtig anfühlt
- Sag Tschüss zu geraden Linien: Unregelmäßige Formen sind hier der Star, sie sorgen für Schwung und Bewegung im Design
- Resteverwertung: Nähe deine Stoffreste zu einer bunten Collage zusammen
- Sichtbare Nähte: Auch Nähte dürfen hier sichtbar sein. Sie fügen eine zusätzliche Textur und Dimension hinzu und zeigen, dass hier Handarbeit drinsteckt
- Experimente erlaubt: Probiere weitere Techniken wie Applikation oder Faltungen aus, um deinem Quilt einen eigenen Flair zu verleihen
- So individuell wie du: Jeder Improv-Quilt trägt seine eigene Handschrift. Das bedeutet, dass du eine einzigartige Patchworkarbeit schaffst
Anders als zum Beispiel beim Reversible Quilting, bei dem die Stoffstücke genau zugeschnitten werden, hast du beim Improv Quilting, der freien Schneidetechnik, die Möglichkeit, deiner Phantasie freien Lauf zu lassen. Du kannst einfach deinem Gefühl folgen und dadurch einzigartige Patchwork-Projekte schaffen.
Lesetipp: English Paper Piecing für Anfänger
YouTube Anleitung Freies Schneiden
Wie unterscheidet sich Improv Quilting vom klassischen Quiltblock?
Quiltblock und Improvquilting sind zwei unterschiedliche Ansätze beim Patchwork und Quilten.
Hier sind die Hauptunterschiede:
Beim Quiltblock handelt es sich um eine traditionelle Patchwork-Technik, bei der Stoffstücke präzise zugeschnitten und genäht werden, um geometrische Muster wie Quadrate, Dreiecke und Rechtecke zu bilden.
Sie werden oft nach vordefinierten Mustern und Vorlagen hergestellt. Diese Muster können komplex sein und erfordern sorgfältiges Messen, Schneiden und Nähen, um sicherzustellen, dass die Blöcke perfekt zusammenpassen.
In einem Quilt werden entweder identische Quiltblocks nach einer bestimmten Anordnung zusammengenäht oder es werden verschiedene Quiltblocks zusammengefügt, die deinem Farbschema entsprechen.
Quiltblocks sind die strukturierte Seite des Patchworks, bei der Präzision und Muster im Vordergrund stehen.
Auf dem Bild siehst du die Jakobsleiter im Scrappy Style. Wenn du wissen willst, wie er genäht wird, lese den Beitrag: Jakobsleiter aus Quadraten und Dreicken nähen.
Quiltblock und Improvquilting sind zwei unterschiedliche Ansätze beim Patchwork und Quilten.
Auf der anderen Seite haben wir Improvquilting – die freie und kreative Herangehensweise an das Nähen. Hier geht es nicht um Genauigkeit, sondern um Kurven, unerwartete Wendungen und den Mut, gegen den Strom zu nähen.
Die Wahl zwischen diesen beiden Ansätzen ist so individuell wie die Entscheidung, ob du deine Socken morgens farblich auf den Rest deiner Kleidung abstimmen möchtest oder nicht. Manche lieben die Präzision von Quiltblocks. Andere bevorzugen Improvquilting.
Und dann gibt es die Quilterinnen, die das Beste aus beiden Welten kombinieren. Warum auch nicht einem präzisen Quiltblock mit einem freien Improv-Rand versehen?
Egal, ob du dich für Ordnung oder Chaos entscheidest, der Quilt muss zum Schluß nur dir gefallen.
Welche Projekte kann ich mit Improv Quilting nähen?
Projekte, die sich gut für Improvquilting eignen:
- Quilt nähen: Die offensichtlichste Verwendung sind improvisierte Quilts in verschiedenen Größen und Formen, von Babyquilts bis zu King-Size-Bettenquilts. Oder du nähst Decken und Überwürfe, die du aufs Sofa legen kannst.
- Wand-Deko nähen: Du kannst kunstvolle Wandbehänge gestalten, die deine Wohnung schmücken.
- Kissenbezug nähen: Freies Schneiden eignet sich hervorragend für die Gestaltung von individuellen Kissenbezügen. Verschiedene Muster und Farben kombiniert, und du hast ein tolles Dekokissen für deine Wohnung oder ein besonderes Geschenk für Freunde und Familie. Wie du ein Kissen mit Reissverschluß oder mit dem easypeasy Hotelverschluss nähst, erfährst du in den Beiträgen.
- Tischläufer nähen: Mit einem Tischläufer mit improvisierten Mustern und Farben kannst du deinem Esstisch eine besondere Note verleihen.
- Tischset nähen: Gestalte originelle Platzdeckchen für deine Tischdekoration.
- Tasche nähen: Individuelle Taschen und Beutel mit improvisierten Patchwork-Designs sind perfekte Projekte, weil der Stoff durch die vielen Nähte in sich stabil ist. Mit unserer kostenlosen Anleitung kannst du zum Beispiel eine mega stylische Hexagon-Tasche nähen
- Kleidung nähen: Du kannst einzigartige Kleidungsstücke, wie zum Beispiel einen Cardigan nähen, eine Jacke nähen oder einen Rock nähen.
- Accessoires: Improvquilting kann auch für die Herstellung von Accessoires genutzt werden. MIt dieser Technik kannst du eine Beanie nähen, einen schicken Loop nähen oder ein Babyhalstuch nähen.
Freies Schneiden ist eine großartige Möglichkeit, Projekte mit persönlicher Handschrift und individuellem Charakter zu schaffen und gleichzeitig deine Nähfähigkeiten zu erweitern.
Welche Stoffe kann ich zum freien Schneiden oder Improv Quilting verwenden?
- Baumwoll-Webware: Klar, der Klassiker Baumwolle, ist leicht zu handhaben und kommt in einer schier endlosen Vielfalt an Farben und Mustern daher. Perfekt für Improvquilting.
- Leinen-Stoffe: Wenn du deinen Quilts eine rustikale Note verpassen möchtest, ist Leinen die Wahl. Kombiniere es mit anderen Stoffarten für einen faszinierenden Kontrast.
- Seide und Viskose: Für einen Hauch von Luxus in deinem Improvquilt sind Viskose oder Seide eine gute Option. Mit ihrem glänzenden Auftritt und der glatten Oberfläche sorgt sie für Eleganz.
- Wollstoffe: Du frierst leicht und magst einen Quilt nähen, dann ist Wolle dein Retter! Sie ist warm und kuschelig und eignet sich auch prima für Applikationen und Textur-Spielereien.
- Batikstoffe mit ihren lebendigen Farben und Mustern sorgen für echte Highlights in deinem Improvquilt.
- Prints: Blumen, Geometrie oder Tiere – gemusterte Stoffe können deinem Quilt eine besondere visuelle Note verleihen.
- Cord, Samt, Chenille – sie alle bringen eine besondere Haptik in deinen Quilt.
- Stoffreste sind hier Stars! Wenn du noch Stücke von anderen Projekten übrig hast, wirf sie in die Mixtur und lass sie ihr eigenes Ding machen.
- Upcycling: Wie wär’s mit alten Hemden, Blusen oder Bettwäsche? Upcycling-Materialien können eine nachhaltige und einzigartige Note in deinem Quilt setzen.
- Und vergiss nicht die Stoffe, die Geschichten erzählen. Kleidungsstücke oder Stoffe mit sentimentalem Wert können deine Quilts mit persönlichem Charme versehen.
Mische verschiedene Materialien, Farben und Texturen, denn hier gibt es keine falschen Entscheidungen.
Lesetipp: Neues aus alten Jeans nähen
Freies Schneiden: Welche Werkzeuge verwende ich dafür?
Für das freie Schneiden beim Patchwork benötigst du einige grundlegende Werkzeuge und Materialien, die dir helfen, Stoffe auf kreative und improvisatorische Weise zuzuschneiden.
Hier ist eine Liste der wichtigsten Werkzeuge:
- Eine Schneidematte schützt deine Arbeitsfläche und ermöglicht präzises Schneiden mit einem Rollschneider oder einem scharfen Stoffmesser. Sie ist in verschiedenen Größen erhältlich. Lesetipp: Schneidematte reinigen und pflegen.
- Ein Rollschneider ist ein praktisches Werkzeug, um Stoffe genau und gleichmäßig zu schneiden. Er ist auch sehr nützlich, wenn du keine geraden Linien schneiden möchtest. Alles über Rollschneider erfährst du in diesem Beitrag.
- Neben dem Rollschneider ist eine scharfe Stoffschere wichtig, um freihändig oder kurvige Schnitte durchzuführen. Verwende eine spezielle Stoffschere, die ausschließlich für Stoffe verwendet wird. So bleibt die Schere lange scharf. Einen Stoffscherentest gibt es ebenfalls zum Nachlesen.
- Ein langes Patchwork-Lineal ist hilfreich, um gerade Linien zu zeichnen und als Führung für den Rollschneider oder die Schere.
- Du brauchst eine funktionsfähige Nähmaschine, die zumindest über einen Geradstich verfügt.
- Das Standard Nähzubehör ist unerlässlich, wie Stecknadeln oder Wonder Clips zum Fixieren der Stoffstücke vor dem Nähen sowie ein Nahttrenner, falls du Korrekturen vornehmen musst 🙂
- Ein Bügeleisen ist wichtig, um die Nähte flach zu bügeln und die Stoffstücke während des Arbeitsprozesses zu glätten.
- Wenn du bestimmte Kurven oder Linien auf den Stoff übertragen willst, verwende einen Markierungsstift, der sich leicht entfernen lässt.
- Verwende ein hochwertiges Nähgarn, das zu deinem Stoff passt. Du kannst auch unterschiedliche Garnfarben für kreative Effekte verwenden, falls die Naht zu sehen ist.
Wie schaffe ich es, Stoffkanten passend zuzuschneiden?
Das passende Zuschneiden von Stoffkanten ist ein wichtiger Schritt beim Patchwork und Quilten. Damit stellst du sicher, dass Nähte sauber und präzise sind.
Hier sind meine 8 Tipps, die dir helfen können, Stoffkanten perfekt zuzuschneiden.
- Beginne immer mit glatt gebügelten Stoffen. Falten, Knicke oder Wellen in den Stoffen erschweren das genaue Zuschneiden.
- Verwende eine Schneidematte und einen Rollschneider. Die Schneidematte hat oft Markierungen, die dir beim Zuschneiden helfen.
- Stelle sicher, dass die Klinge scharf ist, um saubere Schnitte zu gewährleisten. Eine stumpfe Klinge kann zu zerrissenen oder fransigen Kanten führen.
- Fixiere den Stoff mit Stecknadeln oder Wonder Clips, um sicherzustellen, dass er sich während des Schneidens nicht verschiebt.
- Wenn du mehrere Stoffstücke zuschneidest, stelle sicher, dass die Kanten, die aneinandergenäht werden sollen, genau aufeinander liegen.
- Lasse genügend Nahtzugabe an den Kanten, damit du später bequem nähen kannst. In der Regel beträgt die Nahtzugabe 1/4 Zoll (ca. 0,6 cm) oder je nach Anleitung mehr.
- Wenn du unsicher bist, wie die neue Technik funktioniert, schneide ein Teststück zu. Daraus können kleine Kosmetiktässchen entstehen.
Mit Geduld und Übung wirst du mit der Zeit besser darin, schräge, oder auch kurvige Stoffkanten genau zueinander passend zuzuschneiden.
Freies Schneiden: Welche Muster und Schnittlinien sind möglich?
Streifen, Kurven und alle unregelmäßigen Formen, die du aus dem Stoff ausschneiden magst. Je kurviger oder spitzer die Form, desto kniffeliger wird das Ganze.
Wie kann ich Rundungen aneinander nähen?
Das Nähen von Rundungen, sei es beim Patchwork oder bei anderen Näharbeiten, erfordert etwas Geschick und Übung. Das sind die 3 Schritte mit Tipps, um Rundungen erfolgreich zusammenzunähen:
Schritt 1: Vorbereitung
- Stoff vorbereiten: Stelle sicher, dass die Stoffteile, die du miteinander nähen möchtest, korrekt zugeschnitten und vorbereitet sind. Markiere die Nahtlinien auf den Stoffen, wenn nötig.
- Stecknadeln oder Wonder Clips: Verwende Stecknadeln oder Wonder Clips, um die Stoffstücke vor dem Nähen zu fixieren. Dies hilft, dass die Rundungen beim Nähen nicht verrutschen.
Schritt 2: Nähen der Rundungen
- Langsames Nähen: Verlangsame Nähgeschwindigkeit. Dies gibt dir mehr Kontrolle über den Stoff und ermöglicht dir, präzise entlang der Rundung zu nähen.
- Beginne am richtigen Punkt: Starte das Nähen etwa einen Zentimeter vor dem Punkt, an dem die Rundung beginnt. Dies gibt dir Raum, um die ersten Stiche sicher zu machen.
- Nadelposition: Lasse die Nadel im Stoff herunter, wenn du dich der Rundung näherst Dies erleichtert das Navigieren um die Kurve.
- Kleine Stiche: Verwende kleinere Stichlängen, um die Rundung zu nähen. Dadurch erhältst du mehr Kontrolle in der Kurve und verhinderst, dass der Stoff sich zieht oder Falten wirft.
- Nähen in Abschnitten: Nähe die Rundung in kleinen Abschnitten. Stoppe die Nähmaschine regelmäßig, um sicherzustellen, dass der Stoff gut positioniert ist, und drehe dann den Stoff vorsichtig, um die Rundung fortzusetzen.
- Kurven sanft navigieren: Wenn du die Rundung nähst, drehe den Stoff in die gewünschte Richtung. Du kannst auch mit dem Anheben des Nähmaschinenfußes die Stoffe neu aufeinanderlegen.
- Markierungen beachten: Markiere den Stoff, wie beispielsweise Eckpunkte oder Wendepunkte.
Schritt 3: Bügeln und Fertigstellen
- Trimmen: Schneide die Nahtzugabe vorsichtig zurück.
- Einschneiden: stärkere Rundungen legen sich viel besser, wenn du in regelmäßigen Abständen bis kurz vor die Naht einschneidest.
- Bügeln: Nach dem Nähen von Rundungen, besonders bei Patchwork-Arbeiten, bügele das Patchworkstück vorsichtig. Dies hilft, die Nähte flach zu legen.
Mit etwas Übung wirst du sicherer im Nähen von Rundungen. Mit der Zeit entwickelst du wahrscheinlich deine eigene Technik.
Hilfreich ist es zuerst Probestücke zu arbeiten, bevor du in die Herzensstoffe reinschneidest.
In welche Richtung liegen die Nahtzugaben beim Improv Quilting?
Je besser du die Nahtzugaben bügelst, desto glatter liegen die Nähte. Ich bügele die Nahtzugabe in die Rundung. Bei stark geschwungenen Kurven ist es hilfreich, die Nahtzugabe etwas einzuknipsen.
Wie muss ich meine Nähmaschine für Improv Quilting einstellen?
Die Einstellungen deiner Nähmaschine für Improvquilting hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art deines Projekts und den Stoffen, die du verwendest.
- Verbindungsnähte: Zum Zusammennähen verwendest du den Geradstich, wobei die Stichlänge von der Dicke deines Stoffes abhängt. (2,5 bis 3,0 mm)
- Steppnähte: Willst du dein Projekt später mit vielen Linien und Details quilten, kann ein längerer Stich (3,5 bis 4,0 mm) geeignet sein.
Passe die Geschwindigkeit deiner Nähmaschine auf dich an. Ein langsames Tempo kann dir mehr Kontrolle über deine Nähte geben.
Freies Schneiden: Benötige ich ein Schnittmuster dafür?
Beim Freien Schneiden wird nicht penibel gemessen und akkurat geschnitten – nein, hier wird wild drauflos geschnippelt. Stoffe werden freihändig geschnitten, ohne dass du dich an irgendwelche Regeln halten musst.
Das Resultat? Wenn es passt, dann passt’s – und wenn nicht, wird es passend gemacht.
Freies Schneiden Anleitung
Theoretisch weißt du jetzt schon, was passieren wird. In der Praxis zeige ich dir jetzt, wie freies Schneiden geht. Also leg dir deinen Stoff bereit, schnapp dir deinen Rollschneider und lass uns starten!
A Freies Schneiden mit Stoffstreifen
Es gibt verschiedenen Methoden für das Freie Schneiden. Als erstes zeige ich dir jetzt, wie Improv-Quilting mit Stoffstreifen funktioniert.
Stoffe wählen, bügeln und zuschneiden
Der Clou: Verschiedene Stoffqualitäten miteinander verarbeiten und Farbzusammenstellungen die überraschen.
Wir haben Prints von Simone mit einfachen unifarbenen Baumwoll-Webwarestoffen gemixt.
Damit der Stoff flach liegt, ohne Knicke und Falten ist es wichtig, dass er gebügelt wird.
So ist der Stoff optimal vorbereitet, dass er dann in gleichmäßige Stücke geschnitten werden kann.
Streifeneinheiten frei schneiden, anorden und zusammennähen
Lege alle Stoffe mit der rechten Seite nach oben aufeinander.
Zum Testen der Technik nehme nicht gerade deine Lieblingsstoffe.
Nun schneide aus deinen Stoffen Streifen. Die Anzahl, die Länge und Breite liegt ganz bei dir.
Denk daran, dass du eine Nahtzugabe brauchst.
Zum Testen der Technik nehme nicht gerade deine Lieblingsstoffe.
Nun schneide aus deinen Stoffen Streifen. Die Anzahl, die Länge und Breite liegt ganz bei dir.
Denk daran, dass du eine Nahtzugabe brauchst.
Sortiere die Stoffstreifen so, wie sie dir am besten gefallen.
Lege die Streifen an den langen Kanten bündig rechts auf rechts aufeinander.
Nähe sie mit einer Nahtzugabe von 6 mm zusammen.
Teile die Streifen dann quer in beliebig viele Elemente.
Zerschnippele alle Streifen, die du vorbereitet hast und ordne sie so an, wie du sie später zusammennähen möchtest.
Jetzt kannst du deine Streifen nach Lust und Laune rechts auf rechts zusammennähen.
So sehen meine kreuz und quer zusammengenähten Patchworkblöcke aus.
Trimme die Kanten, damit du die Blöcke rechts auf rechts zusammennähen kannst.
Nähe die Teile zu einem Stoffstück zusammen, das für dein Projekt groß genug ist.
So sieht mein Stoff jetzt aus. Wichtig ist, dass du die Nähte zuerst von der rechten Stoffseite aus bügelst.
Bügle anschließend die Nahtzugaben von der linken Stoffseite aus glatt.
Erst nach dem Bügeln sieht man wirklich, wie die Stoffe zusammen wirken.
Jetzt kannst du den Stoff zuschneiden.
Ich habe aus meinem wunderschönen Improv Quilting eine traumhafte Kosmetiktasche mit schrägem Reißverschluss gemacht.
Wie gefällt dir das Ergebnis?
Tipp: Birgit hat ihren Stoff noch in 2 schmale Streifen geschnitten. Das wirkt einfach interessanter, wenn die Streifen unterschiedlich breit sind.
Das ist Birgits Patchworkeinheit nach dem Zusammennähen.
Damit du dir vorstellen kannst, wie ein Quilt daraus aussehen könnte, hat Birgt für dich das entstandene Patchworkstück mehrfach dupliziert und gleichmäßig angeordnet.
Wie gefällt dir das?
B Kurveneinheiten nähen
Wenn du die Streifeneinheiten gut bewältigt hast, kannst du dich an die Kurven wagen.
Schritt 1 Stoffe wählen, bügeln und ausschneiden
Ich schneide 4 Stoffe aufeinmal zu. Dafür lege ich sie übereinander. Mein Maß ist 20×30 cm.
Das ist gerade für Anfänger beim freien Schneiden ein ausreichend großes Maß, um die Technik zu üben.
Du kannst natürlich genau deine Wunschgröße vorbereiten.
Schritt 2 Stoff zuschneiden
Nutze zum Schneiden der Stoffstücke ein ausreichend großes Quiltlineal. So kannst du ganz bequem die Länge und Breite bestimmen.
Wenn du deine Wunschgröße ausgeschnitten hast, kommt die Frage, welche Form sollen deine Streifen haben?
Du kannst dir eventuell ein Blatt Papier nehmen und ein wenig experimentieren. Setze mehrere horizontale Linien, mit sanften Schwüngen, Sind die Schwünge zu kantig, lassen sie sich später schwerer zusammennähen lassen.
Bist du bereit, in deinen Stoff zu schneiden?
Dann zeichne dir die Linien mit einem Markierungsstift vor, den man später rauswaschen kann. Oder zeichne auf der linken Stoffseite.
Wenn du die leichten Kurven ausschneidest, teste mit welchem Rollschneider du am besten die 4 Stofflagen auseinanderschneiden kannst. Willst du mehr Info zum Thema Rollschneider, dann erfährst du in dem Beitrag alles über Rollschneider
Auf dem Bild siehst du, dass jede Stofffarbe in 4 Formen vorhanden ist. Die Stoffstücke werden jetzt solange sortiert, bis dir die Anordnung gefällt.
Hier habe ich bei den beige gemusterten Stoffen, die Teile vertauscht. Bitte aufpassen, beim Teile zusammenstellen.
Die Teile gefallen mir zusammen richtig gut.
Schritt 3 Stoff mit Stecknadeln befestigen und nähen
Hast du noch nie geschwungene Stoffstücke aneinandergesetzt, kannst du dir 2-3 Hilfslinien markieren.
Genau an diesen Stellen verbinde die Stoffstücke mit Clips oder Stecknadeln.
Nähe langsam und mit einer Nahtzugabe von 6 mm. Mache immer wieder Stopp und lege die Stoffstücke exakt übereinander.
Nähst du ohne Stecknadeln, ist es auch hilfreich, wenn du ab und zu den Fuß anhebst, um die Stoffstücke besser neu auszurichten.
Schritt 4 Stoff bügeln
Jetzt wird der Block gebügelt. Die Nahtzugaben bügele dabei in die “Kurve”. Will sich der Stoff gar nicht gut legen, kannst du einige Schnitte bis kurz vor der Nahtlinie setzen.
So sieht der 1. frei geschnitte Patchworkblock aus.
Kann sich sehen lassen, oder?
Die 4 Patchworkteile sehen zusammengelegt, sehr gut aus? Was meinst du?
Wenn du viele solcher Patchworkeinheiten nähst, könnte dein fertiger Quilt so aussehen.
C Streifeneinheiten mit dem Teppichschnitt herstellen
Wenn du vom Teppichschnitt schon im Zusammenhang mit Renovieren gehört hast, ist das schonmal ein guter Anfang.
An den Nahtstellen werden beim Teppich verlegen, die Kanten übereinander gelegt und dann wellig ausgeschnitten. So ist die Naht auf dem Teppichboden nicht zu sehen.
Fast genauso funktioniert der Teppichschnitt beim Patchwork, wenn du aus deinen geraden Streifen kurvige Streifen ausschneiden willst.
Was brauchst du? Streifen in unterschiedlichen Breiten und Farben, dann sieht es besonders spannend aus.
Die Kanten deiner beiden Streifen müssen sich jetzt so weit überlappen, dass du deine gewünschte Kurve aufzeichnen kannst.
Den weißen Streifen legt du jetzt soweit über die rechte Kante des grauen Stoffes, dass die Kurve auf dem weißen Stoff vollständig vom grauen Stoff abgedeckt wird.
Hier kannst du dir nochmal anschauen, wie der Teppichschnitt aussehen soll.
Du schneidest jetzt gleichzeitig im grauen und gelbem Stoff.
Auf dem Bild siehst du, dass ich 2 kurvige Schnitte gesetzt habe.
Aneinandergenäht werden sie wie unter Punkt B beschrieben.
Wie gefällt dir diese Streifeneinheit?
Hier ist eine kleine Patchworkarbeit von mir, die durch freies Schneiden von Streifen entstanden ist.
Kannst du erkennen, wie ich es gemacht habe?
Fazit: Schnittige Nähidee trifft auf kreative Kraft
Freies Schneiden bedeutet kreative Freiheit pur. Du kennst nun 3 Techniken, um erfolgreich mit Improv Quilting zu starten. Lass die kreativen Funken fliegen und schaffe etwas, das ganz und gar deins ist. Sabine und ich haben jedenfalls direkt losgelegt und ganz unterschiedliche Projekte mit dem enstandenen Patchworkstoff gezaubert.
Hast du auch schon Ideen, was du mit einem einzigartigen Stoffkunstwerk anstellen willst? Schreib es uns in den Kommentaren!
Happy Improv quilting, Birgit & Sabine
6 Antworten zu „Freies Schneiden: Patchwork Anleitung für Improv Quilting“
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Der Beitrag ist ganz nach meinem Geschmack! Wie vielfältig kann Patchwork sein! Vor Jahren habe ich mit Patchwork begonnen und mir ist dabei noch nie langweilig geworden. Ich kann mich immer wieder für neue Muster und Ideen begeistern. Einfach danke für diesen schönen Beitrag.
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Sehr gerne!🥰
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Herzlichen Dank für die feine Idee!🙏💙
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Sehr gerne!
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Danke für die Inspiration!
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Sehr gerne!
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