Nähen mit Kindern: “Kreativ sein mit Gefühl in den Füßen!”
von Sabine Schmidt
Nähen mit Kindern macht Spaß und ist sehr sinnvoll, weil die Kleinen viel mehr lernen als nur kreativ mit Stoff und Faden umzugehen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- in diesem Beitrag erfährst du, warum Nähen mit Kindern so sinnvoll ist
- Wir erklären wir, worauf du beim Einstieg achten solltest
- und welche Stoffe und Projekte sich zum Nähen mit Kindern eignen
- Am Ende des Beitrages findest du Projekte, die perfekt zum Nähen mit Kindern sind
- Nähen lernen fördert die Kreativität und macht selbstsicher
- Gemeinsam mit Kindern zu nähen ist echte Quality-Time
Warum sollte man mit Kindern nähen?
Nähen ist eine kreative und ausgesprochen nützliche Fähigkeit, die Kinder schon früh erlernen können. Es fördert die Feinmotorik und die Konzentration, und Kinder können stolz auf ihre eigenen Kreationen sein. Darüber hinaus bietet das Nähen eine großartige Gelegenheit, um mit Kindern Zeit zu verbringen und gemeinsam kreativ zu sein. In diesem Artikel werden wir erklären, wie man Kinder im Nähen unterrichtet und welche Materialien und Projekte für Anfänger geeignet sind.
Wir Nähbegeisterten suchen uns Herausforderungen, wenn’s um unser Hobby geht. Aber was ist mit Kindern? Vielleicht hast du dich auch schon mal gefragt, ob es sinnvoll ist, mit Kindern zu nähen.
Meine Kollegin Birgit Kühr gibt seit vielen Jahren Nähkurse für Kinder und weiß eine Menge zu diesem Thema zu berichten. Birgits Website findest du unter Textilkreativ-Club. Schau gerne mal vorbei. Du bekommst dort nicht nur einen Einblick in Birgits Arbeit jenseits von SewSimple, sondern hast auch die Möglichkeit, kostenlose Tipps zum Kreativ-Sein mit Kindern zu bekommen.
Nähen ist ein wunderschönes, vielseitiges Hobby, das viele Möglichkeiten bietet. Birgit berichtet, dass das Nähen folgende Fähigkeiten schult:
- Motorik und Feinmotorik: Der Umgang mit Materialien und Maschinen gibt Kindern die Möglichkeit, ihre motorischen Fähigkeiten zu entwickeln
- Selbstbewusstsein: sich als kompetent zu erleben ist für Kinder eine weitreichende und grundlegende Erfahrung
- Materialkenntnisse: Der Umgang mit verschiedenen Stoffen schafft Kindern einen Zugang zu verschiedenen Materialien und ermutigt, Neues zu lernen
- Wertschätzung: Zu erfahren, wie lange es dauert und wie aufwändig es ist, ein Projekt selbst zu nähen, bringt Kindern den Wert von Produkten näher
- Respekt: Kinder können lernen, respektvoll mit Maschinen und Materialien umzugehen und verstehen, dass eine gut behandelte Nähmaschine auch die gewünschten Ergebnisse wahr werden lässt
- Nachhaltigkeit: Kinder können lernen, ihre Kleidung zu reparieren, Knöpfe anzunähen und kleine Löcher zu stopfen
- Frustrationstoleranz: zu lernen, dass man Erfolg haben kann, auch wenn es schwierig ist; und dass sich das Durchhalten lohnt
- Umgang mit Maschinen: Die Angst vor Maschinen, Materialien, Bügeleisen & Co. zu verlieren und den Umgang zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen ist eine wichtige und prägende Erfahrung
- Konzentration: Um ein Projekt zu beenden braucht es Konzentration und Geduld auf die Einzelschritte. Nähen ist aber ein Hobby, bei dem man schnell Ergebnisse in Händen hält. Die Fokussierung auf die Arbeit wird also schnell belohnt.
- Kreativität gibt Kindern die Gelegenheit, einen schöpferischen Umgang mit Problemen und Fragestellungen zu erlernen
Ab welchem Alter kann man mit Kindern nähen?
Birgit hat zwar auch schon mit Kindergartenkindern genäht. Grundsätzlich sagt sie aber, dass Kinder im Alter von 6 Jahren meist fit genug sind, um sich mit dem Thema Nähen mit der Nähmaschine zu beschäftigen.
Vorher kann man auch schon kleinere Nähprojekte mit Nadel und Faden anbieten, bei denen man zum Beispiel einfache Puppensachen näht.
Der Umgang mit Nadel und Faden ist – auch weil es das Verständnis für das Nähen im Allgemeinen fördert – ein sehr guter Einstieg. Du kannst ihn deinem Kind erleichtern, indem du ihm zum Beispiel Pappkarton-Blätter mit kleinen gelochten Motiven versiehst. Der junge Nähfan kann dann mit Nadel und Faden die Löcher nachsticken und schauen, welches Motiv sich daraus ergibt.
Es ist wichtig, Projekte auszuwählen, die ihrem Alter und ihren Fähigkeiten angemessen sind, und es ist hilfreich, klare Anweisungen und einfache Schnittmuster bereitzustellen.
Kinder sollten immer unter Aufsicht und Anleitung eines Erwachsenen arbeiten, um sicherzustellen, dass sie sicher und verantwortungsvoll nähen.
Was muss man beim Nähen mit Kindern beachten?
Sicherheit geht vor: Es ist wichtig, Kindern von vornherein klar zu machen, welche Gefahren beim Nähen mit der Nähmaschine lauern können. Und das ohne dem Kind Angst zu machen. Denn wenn die Sorge, sich zu verletzten, groß ist, trauen sich viele Kinder gar nicht richtig loszulegen.
So kannst du vorgehen:
- Erkäre deinem Kind in aller Ruhe die Funktion der Nähmaschine
- Schaut euch gemeinsam die einzelnen Teile der Nähmaschine an
- Zeige mit dem Handrad, wie sich die Nadel hebt und senkt
- Lass dein Kind ein Gefühl für den Umgang mit dem Fußpedal entwickeln
Mein Tipp: Falls du dir nicht zutraust, genügend Nähwissen zu vermitteln, könnt ihr euch auch gemeinsam meinen Online-Kurs “Der Nähführerschein” anschauen. Darin erkläre ich Schritt für Schritt die Basics und führe durch Anleitungen.
Welche Maschine nutzt man fürs Nähen mit Kindern?
Eigentlich braucht es keine spezielle Kinder-Nähmaschine um Kindern das Nähen beizubringen. Aber natürlich ist es schön, wenn die Maschine, auf der dein Kind näht, auch handhabbar und nicht zu riesig ist.
Eine gute, aber eher kleine Nähmaschine ist da genau richtig. Birgit weist allerdings darauf hin, dass es sehr sinnvoll ist, eine Nähmaschine mit Freiarm zu kaufen. Dann haben Kinder die Möglichkeit, Projekte über den Freiarm zu führen. Das erleichtert den Umgang mit runden Nähten sehr.
Bevor ihr eine Maschine kauft, fragt doch mal im Freundes- und Bekanntenkreis, ob jemand noch eine alte Nähmaschine hat und sie euch ausleihen oder überlassen würde. Auch wenn die Maschine lange nicht gelaufen ist, lohnt es sich, sie mal in die Wartung zu geben und durchschauen zu lassen. Mit rund 50 – 80 Euro kommst du dann zu einer gut laufenden, gebrauchten Maschine.
Wenn keine Maschine zu ergattern ist, achte beim Nähmaschinenkauf auf folgende Eigenschaften:
- das Kind sollte die Maschine tragen können – sie sollte aber nicht zu schwer sein
- kauft keinen modischen Schnickschnack sondern eine normale wertige Nähmaschine (auf die kann man dann einen Aufkleber kleben)
- die Nähmaschine sollte einen Tragegriff haben, damit sie sicher transportiert werden kann
- die Nähbox sollte abnehmbar sein damit der Freiarm genutzt werden kann
- nach Möglichkeit sollte die Nähmaschine einen Geschwindigkeitsregler haben, so kann das Kind die Nähgeschwindigkeit an seine Fähigkeiten anpassen
Empfehlenswerte Nähmaschinen für Kinder sind zum Beispiel diese hier:
- Brother Little Angel: Die Maschine kostet etwas über 100 Euro, ist mit einem Freiarm und den wichtigsten Funktionen ausgestattet; insgesamt ist sie unkompliziert und solide und hält auch mal kleineren Pannen stand.
- Kullaloo Computernähmaschine: Mit einem kleinen Display, einstellbarer Nähgeschwindigkeit, Fingerschutz und allen Funktionen, die auch eine große Nähmaschine hat. Ebenfalls mit Freiarm. Insgesamt nicht nur für Kinder gedacht, begleitet diese Nähmaschine den kleinen Nähfan über viele Jahre.
- W6-Nähmaschine: Für rund 150 Euro hat diese Nähmaschine alles, was man für mehrere Jahre Näherfahrung braucht. Birgit hat sich für ihre Nähkurse so einen günstigen Allrounder besorgt, der auch für Kinder leicht zu bedienen ist.
Welche Nähmaschineneinstellungen sollten berücksichtigt werden?
Wenn sich an der Nähmaschine die Nähgeschwindigkeit einstellen lässt, ist das ein großer Vorteil. Denn oft gehen (übrigens auch bei Erwachsenen) Projekte einfach deshalb schief, weil man viel zu schnell unterwegs ist.
Viele Maschinen haben deshalb einen Geschwindigkeitsregler, mit dem sich die Nähgeschwindigkeit individuell anpassen lässt. Die Nähmaschine von Kullalloo ist so eine, bei der der Regler einfach auf die perfekte Geschwindigkeit eingestellt werden kann. Wie schnell oder langsam die Nähmaschine nähen sollte, kann vorab mal an einem Probestück getestet werden.
Welche Stoffe eignen sich zum Nähen mit Kindern?
Am besten eignen sich Stoffe, die kein “Eigenleben” führen. Alles was rutschig, elastisch, besonders fein ist oder sich fies aufrollt, ist nicht für die ersten Stunden an der Nähmaschine geeignet.
Sehr gut eignen sich hingegen Patchworkstoffe, Baumwollpopeline oder Deko-Stoffe.
Birgits Tipp: Für erste Nähprojekte eignen sich wunderbar alte Hemden, Blusen oder ausgemusterte Bettwäsche. Daraus können Kinder großartige Upcycling-Projekte zaubern.
Wie müssen Anleitungen sein, damit Kinder sie umsetzen können?
Wenn du auf der Suche nach einer Nähanleitung für Kinder bist, schau dir unbedingt vorab an, ob die Anleitung auch handlungsleitend ist. Wichtig ist, dass jeder Schritt bebildert und erklärt wird. Am besten ist es sogar, wenn es zusätzlich ein Video gibt. Das könnt ihr euch gemeinsam anschauen und so die notwendigen Arbeitsschritte nachvollziehen.
Achte darauf, dass Projekte nicht zu komplex sind und den Fähigkeiten (auch den kognitiven!) des Kindes entsprechen. Wenn Kinder sich überfordert fühlen, kann es passieren, dass sie den Mut verlieren und sich dann nicht mehr trauen, ihr Projekt zu Ende zu bringen.
Mein Tipp: Nähbücher mit Zwischenschritten helfen euch, den Überblick zu behalten.
Mein Nähbuch “Näh doch einfach” richtet sich an alle Näh-Einsteiger und kann auch zum Nähen mit Kindern genutzt werden:
Welche Materialien eignen sich zum Nähen mit Kindern?
Achte bei der Auswahl der Materialien und des Zubehörs darauf, alles einfach zu halten. Ein stabiles Lineal, eine gute Stoffschere, ordentliches Nähgarn und Schneiderkreide sind auch für Kinder eine Selbstverständlichkeit.
Der Umgang mit der Stoffschere braucht etwas Übung, ist aber zum Nähen lernen eine grundlegende Erfahrung. Bitte verzichte auf Scheren speziell für Kinder, denn die halten meist nicht, was sie versprechen.
- Anders sieht es da mit Profi-Scheren mit gerundeter Spitze aus. So eine Schere gibt es zum Beispiel von Prym. Sie ist klein genug um auch von Kindern sicher geführt zu werden. Und bietet darüber hinaus den Vorteil, dass die Verletzungsgefahr durch die gerundeten Branchen verringert wird.
- Zusätzlich sollte aber eine kleine Handarbeitsschere am Start sein, mit der sich Fäden auch dicht am Stoff abschneiden lassen. Die hier verlinkte Schere von Paul zählt zum Besten, was auf dem Markt zu bekommen ist. Und ist darüber hinaus preislich absolut okay.
- Stoffclips sind oft eine gute Alternative zu Stecknadeln, da ist die Verletzungsgefahr geringer.
- (Nicht nur) für den Anfang super: Ein Kreidestift. Ich empfehle den von Koh-i-noor, ein echter Klassiker, der immer wieder befüllbar ist und gut verarbeitet ist.
- Ein handliches Linieal komplettiert die kindgerechte Ausstattung
Birgits Scheren-Tipp
Birgit empfiehlt die kleine Version der abgeknickten Fiskars-Schere. “Das ist meine Lieblingsschere. Läuft eigentlich als Fadenschere, sie ist 15 cm lang und schneidet mega gut. Das Praktische an ihr ist. dass sie für flatterige und weiche Stoffe gut geeignet ist. Das liegt an der Form der Klinge. du kannst sie auf der Schneidefläche entlang führen. Das heißt: Der Stoff muss kaum angehoben werden. Daher für Erwaschsene und Kinder meine Top-Schere.“
Einkaufsliste für den Einstieg
- kleine, kinderfreundliche Stoffschere
- Fadenschere (nicht zu spitz)
- Stoffclips
- Kreidestift
- Handmaß
Womit können Kinder das Nähen üben?
Bevor es an die Nähmaschine geht, können Kinder auf Papier nähen üben. Du kannst ihnen helfen, indem du sie geometrische Figuren zeichnen und dann mit einem Geradstich nachnähen lässt.
Wenn das gut klappt, könnt ihr bei Stoffresten weitermachen. So lange, bis gerade Nähte und Zickzackstich gut klappen. Und dann geht’s an echte Projekte. 🙂
Wie fängt man jetzt am besten an?
Als erstes sucht ihr natürlich ein geeignetes Projekt aus und legt euch den gewaschenen Stoff bereit. Ist der Stoff schon gebügelt und das Schnittmuster ausgedruckt und ausgeschnitten? Natürlich wird das Schnittmuster mit einer Papierschere geschnitten, nicht mit der guten Stoffschere!
Startet am besten damit, die Nähmaschine einzufädeln und Garn aufzuspulen. Wenn die Maschine bereit ist, könnt ihr den Schnitt vorbereiten. Schau am Besten, ob dein Kind direkt mit Stecknadeln starten möchte. Oder ob Stoffclips die Verletzungsgefahr reduzieren können. Früher oder später kommt dann der Moment, wo der Umgang mit Stecknadeln ganz selbstverständlich wird. Dann sind übrigens Stecknadeln mit einem griffigen Köpfchen, so wie die lila Stecknadeln von Prym, eine gute Idee.
In 6 Schritten mit Kindern nähen lernen
Du kannst vieles tun um Kindern den Einstieg ins Nähen zu erleichtern. Besonders wichtig ist, dass ihr euch einen Zeitpunkt aussucht, der ruhig und entspannt ist. Auch ihr beide solltet entspannt sein. Das Zeitfenster, das ihr für euer erstes gemeinsames Näh-Erlebnis auswählt, sollte genügend Raum lassen, sodass ihr nicht mit Blick auf die Uhr arbeiten müsst.
Schritt 1: Nähen mit der Hand
Damit dein Kind das Prinzip des Nähens versteht, empfiehlt Birgit, als erstes das Nähen mit Nadel und Faden per Hand zu üben. Ein paar einfache Stiche wie Vorstich, Rückstich oder Matratzenstich sind gut geeignet um ins Nähen hinein zu kommen. Dabei kann auch direkt das Einfädeln geübt werden.
Birgits Tipp: Ein doppelter Faden mit Knoten drin ist gut geeignet, weil er so nicht aus dem Öhr rutschen kann. Gerade am Anfang sollte zu großer Frust vermieden werden.
Schritt 2: Bügeln üben
Selbst wenn du selbst um das Bügeleisen einen großen Bogen machst: Bügeln will gelernt sein. Und es gehört zum Nähen einfach dazu. Besonders gut funktioniert das mit einem kleinen Bügeleisen, zum Beispiel mit einem Mini-Bügeleisen von Prym. Das ist das Bügeleisen, mit dem Birgit gerne arbeitet. Das Bügeleisen hat eine Knauf, an dem die Kinder es sicher führen können.
Birgits Tipp: Es ist gut, wenn man ohne Dampf ins Nähen startet. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn am Dampf können sich die Kinder genauso leicht verletzen wie am heißen Bügeleisen.
Schritt 3: Materialien, Begriffe und Zubehör erklären
Schaut euch gemeinsam das Basis-Nähzubehör an und sprecht darüber, wofür die einzelnen Helferlein verwendet werden können. Und auch, wie man sie verwendet. Am besten probiert ihr sie auch an Stoffresten aus, damit sich dein Kind im Umgang mit dem Zubehör sicher fühlt.
Birgits Tipp: Wichtig ist, die Bedeutung der Nähbegriffe zu klären. Was bedeutet “rechts auf rechts”? Was heißt es, Stoff im Stoffbruch zuzuschneiden? Wie geht “füßchenbreit” nähen und so weiter…
Schritt 4: Die Nähmaschine kennenlernen
Als nächstes lernt ihr die Nähmaschine zusammen kennen. Unterfaden aufspulen, Nähmaschine einfädeln, Handrad bedienen, Anlasser ausprobieren, Nähfuß heben und senken, an- und ausschalten – sprecht über die Funktionen der Nähmaschine.
Ganz wichtig ist, den Kindern klarzumachen, dass die Nähmaschine kein gefahrloses Spielzeug ist: Kabel sollten so liegen, dass sie weder darüber nähen noch stolpern. Lange Haare weg vom Fadengeber! Auch sollte der Fuß vom Anlasser, wenn die Hände in der Nähe der Nadel sind. Sinnvoll ist es den Kindern zu zeigen, wie sie den Stoff beim Nähvorgang führen und dass die kleinen Hände nicht in der direkten Nähe der sich bewegenden Nadel sein sollten.
Birgits Tipp: Wenn die Nähmaschine einen Geschwindigkeitsregler hat, schalte ihn auf niedrigste Geschwindigkeit. Mit der Zeit kann die Nähgeschwindigkeit auch angepasst werden.
Schritt 5: Stoffe zuschneiden und erste Nähte nähen
Schnappt euch ein Stück Baumwoll-Webware und lass dein Kind ein Rechteck zuschneiden. Anschließend bügelt ihr das Stoffstück in der Hälfte. Dann können die ersten Nähte genäht werden. Dabei könnt ihr darüber sprechen, wie die Maschine den Stoff transportiert. Und wie der Stoff behutsam geführt wird.
Schritt 6: Erste Projekte finden und umsetzen
Sobald die ersten Nähte gelungen sind, kann es an das erste “richtige” Projekt gehen. Sucht euch keine zu großen Projekte aus. Es genügt, wenn ein paar gerade Nähte notwendig sind. Beim nächsten Mal kann es ja dann schon anspruchsvoller sein. Aber nicht viel. Lasst es langsam angehen und tastet euch Schritt für Schritt an geeignete Projekte heran.
Welche Projekte eignen sich zum Nähen mit Kindern?
Kinder können mit einfachen Nähprojekten wie Kissenhüllen, Taschen, Puppenkleidung oder Spielzeug anfangen. Auch Projekte wie Mäppchen oder Taschentüchertäschchen sind eine gute Möglichkeit, um das Nähen zu erlernen. Gerade am Anfang ist es wichtig mit den Kindern zusammen Projekte auszuwählen, die ihrem Alter und ihren Fähigkeiten angemessen sind. Es ist auch hilfreich, klare Anweisungen und einfache Schnittmuster bereitzustellen, damit Kinder das Nähen selbstständig erlernen und üben können.
Birgit empfiehlt für die erste Nähzeit folgende Projekte:
- Schuhbeutel nähen
- Wetbag nähen
- Kissenhülle mit Hotelverschluss nähen
- Loop nähen
- Halstuch nähen
- Stirnband oder Haarband nähen
- Türstopper nähen
- Schlüsselanhänger nähen
- Beutel nähen
- Tischset nähen
- Origami Tasche nähen
- Scrunchie nähen
Kleidung nähen mit Kindern
Natürlich ist es eine sehr gute Idee, mit Kindern auch Kleidung zu nähen. Leider sind die meisten Schnittmuster eher kompliziert. Aber wenn ihr euch ein ganz einfaches Shirt aussucht, das nur aus zwei Schnittteilen besteht, dann könnt ihr direkt loslegen und erste Erfolge feiern. Unser Kindershirt MEENE ist ein Beispiel für so einen Schnitt, der ruckzuck zugeschnitten und genäht ist. Natürlich auch mit der Nähmaschine.
Hast du noch mehr Fragen und Anregungen zum Thema Nähen mit Kindern? Dann schreib es uns den in den Kommentaren! Wir freuen uns darauf, von dir zu lesen.
Happy simple sewing, Sabine & Birgit
Häufige Fragen
Was kann man mit Kinder nähen?
Kinder können mit einfachen Nähprojekten wie Kissenhüllen, Beutel, Reisbeutel oder kleine Täschchen gut das Nähen lernen. Es ist wichtig, Projekte auszuwählen, die ihrem Alter und ihren Fähigkeiten angemessen sind und sich leicht umsetzen lassen.
Was können Kinder mit der Nähmaschine nähen?
Kinder können mit einfachen Stoffbeuteln, Taschentüchertaschen, Buchhüllen oder Utensilos ins Nähen zu starten. Wichtig ist, dass die Projekte die Kinder nicht überfordern und Raum für Kreativität lassen.
Was einfaches Nähen für Kinder?
Als erstes Nähprojekt eignen sich Murmelbeutel, Wäschebeutel oder kleine Kissen sehr gut. Auch Taschenwärmer oder Scrunchies sind als Projekte super. Verwendet für die ersten Nähversuche gut beschriebene Schritt-für-Schritt-Anleitungen für feste Stoffe.
Was kann man aus Stoffresten für Kinder nähen?
Kleine Stofftiere, Puppenkleidung, Taschen, Beutel und vieles mehr lässt sich aus Stoffresten für Kinder nähen.
Was kann man als Anfänger gut nähen?
Starte am besten mit Projekten, die gerade Nähte vorsehen. Perfekt sind Einkaufsbeutel, Taschen, Topflappen, Tischsets, Utensilos oder Kissenhüllen mit Hotelverschluss.
Wie bringt man Kindern Nähen bei?
1. Nehmt euch ausreichend Zeit und klärt in entspannter Atmosphäre wichtige Begriffe.
2. Schaut euch die Materialien an und besprecht, welches Zubehör wofür verwendet wird.
3. Zeige deinem Kind in Ruhe die Nähmaschine und ihre Funktionen
4. Besprecht, wie man Verletzungen und Pannen vermeiden kann.
5. Nach ein paar Übungsnähten auf Papier kann das Kind die ersten Nähte auf Stoff üben.
6. Sucht euch ein geeignetes Projekt mit Schritt-für-Schritt-Anleitung aus und legt los.
8 Antworten zu „Nähen mit Kindern: “Kreativ sein mit Gefühl in den Füßen!”“
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Werde ich sofort ausprobieren Danke
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Ein wunderbar zu lesender Beitrag, der gleichzeitig informiert und anschubst mit dem Nähen anzufangen. Vielen Dank dafür!
Gruß Alisa-
Das freut uns so sehr, liebe Alisa. Danke!
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LIebe Sabine,
vielen Dank für Deine tollen Tipps zum “Nähen mit Kindern”. Es hat mein Vorhaben, dieses Projekt in unserer Kita demnächst anzubieten, nur noch mehr bestärkt.
Dein Buch “Näh doch einfach” habe ich als alte Hobbyschneiderin schon mehrfach für kleine Geschenke genutzt und werde es – wie von Dir vorgeschlagen- auch sehr gerne mitbenutzen :).Vielen lieben Dank,
Silvia-
Großartig, vielen Dank für das schöne Feedback
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Danke für diesen sehr hilfreichen Beitrag! Auch das Video hat mir gut gefallen. Ich arbeite selbst mit beeinträchtigen Jugendlichen einer Förderschule im berufsvorbereitenden Unterricht an der Nähmaschine. Mit der W6 machen wir gute Erfahrungen. Auch alle anderen Tipps geben uns Bestätigung auf unserem Weg. Vielen Dank dafür!
Wir hoffen noch auf viele hilfreiche Beiträge.Viele Grüße
Kerstin Richter-
Freut mich sehr, dass dir unsere Tipps weiterhelfen, liebe Kerstin.
Danke für deinen Kommentar.
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