Baumwolle nähen

Baumwollstoff nähen: Alles was du wissen musst

von Sabine Schmidt

Baumwollstoff nähen: Der robuste Stoff ist DIE Universallösung für viele Näh-Ideen. Erfahre jetzt, was du bei der Verarbeitung von Baumwolle beachten solltest.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Mit Baumwollstoff werden allgemein nicht dehnbare Webwaren bezeichnet, die aus Baumwolle bestehen
  • Webwaren können aber auch aus Leinen, Flachs, Lyocell und vielen anderen Fasern und Mischungen bestehen
  • Auch Jersey kann aus Baumwolle bestehen, allerdings werden bei dieser Stoffart die Fäden nicht gewebt sondern gestrickt, man sagt auch: gewirkt
  • Baumwollstoff (und so nenne ich in diesem Beitrag Webware, die aus Baumwolle besteht) ist für viele Näh-Ideen die perfekte Wahl: Taschen, Portemonnaies, Accessoires, Schönes für Kinder und Babys, Turnbeutel, Kissen, Patchworkdecken, Topflappen und vieles, vieles mehr
  • Baumwolle kann sehr gut mit einer Universal-Nadel und einem Allesnäher-Garn verarbeitet und mit dem Rollschneider zugeschnitten werden

Baumwolle nähen: Der Allrounder für alle Fälle!

Baumwollstoff ist der perfekte Stoff für viele tolle Näh-Ideen. Aber was ist eigentlich Baumwollstoff? Und warum ist er so gut für Anfänger geeignet?

Baumwollstoff besteht aus Baumwolle, ganz klar. Die gängige Bezeichnung meint einen strapazierfähigen Stoff, der zu 100% aus Baumwollfaden gewebt ist.

Die damit verbundenen Stoffeigenschaften sorgen dafür, dass Baumwolle für 1001 Idee einzusetzen ist.

Baumwollstoff als Material für Anfänger

Wer mit dem Nähen startet steht zunächst vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen. Die Wahl der richtigen Nähmaschine, das Basic-Zubehör, das Kennenlernen der Nähmaschine und der Arbeitsabläufe des geplanten Projekts.

Da sollte es beim Stoff, gerade am Anfang, möglichst einfach sein.

Viele Anfänger wählen Jersey als Material für ihre erste Näh-Idee. Und sind enttäuscht vom Ergebnis. Jersey stellt an uns Näh-Fans besondere Anforderungen. Schwer zu nähen ist er eigentlich nicht. Wenn man weiß, wie.

Deshalb empfehle ich Näh-Einsteigern für ihre ersten Projekte Baumwollstoff. Das Material ist preisgünstig und unempfindlich. Und hält auch wiederholtem Auftrennen mühelos stand (und das ist nicht nur für Anfänger sondern auch für geübte Näh-Fans wichtig: Der Nahttrenner ist mein bester Freund!) 😉

Baumwolle nähen

Woraus besteht Baumwollstoff?

Baumwolle ist eins der wichtigsten Materialien in der Textilherstellung. Gewonnen wird der robuste Stoff aus den reifen, aufgesprungenen Kapseln des Baumwollstrauchs. Das wattige, weiche Innere, dessen eierschal-farbener Naturton sich in ungefährbtem Baumwollstoff wiederfindet, wird eng verzwirnt.

Anschließend werden die feinen Fäden als Kett- und Schuss-Fäden angeordnet und gewebt.

Um die Stoffeigenschaften zu mildern oder zu verstärken werden manchmal Viskose, Elasthan oder Leinen beigemischt.

Vor oder nach dem Webprozess kann die Baumwolle veredelt werden. Die Veredelung kann zum Beispiel dafür sorgen, dass der Stoff nicht so stark knittert, leichter bügelbar oder schmutzabweisend wird.

Für Kleidung eignet sich gekochte Baumwolle sehr gut. Sie ist weich, hat eine leichte Crincle-Struktur einen und einen sehr angenehmen Griff. Leider ist sie nicht oft zu bekommen.

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Welche Stoffe bestehen aus Baumwolle?

Baumwollstoff ist ungeheuer vielseitig. Beispiele für Baumwollstoffe sind

  • Köper, benannt nach der typischen Köperbindung, die auch Twill oder Jeans ihr typisches Aussehen verleiht. Geeignet z. B. für Hosen, Jacken, Taschen, Mäntel
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  • Frotteestoffe: erkennbar an der typischen Schlingenbildung an Ober- und Unterseite, die den Stoff griffig, voluminös und sehr widerstandsfähig macht. Er eignet sich z. B. für Handtücher, Lätzchen, Spucktücher oder Bad-Accessoires)
  • Popeline: glatt, kühl im Griff, feiner Glanz, eignet sich z. B. für Blusen, Accessoires, Taschen
  • Cretonne: dicht gewebt und strapazierfähig mit einer körnigen, matten Oberfäche (z. B. als Dekostoff für Kissen, Tischwäsche, Deko)
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Typisch Cretonne…
  • Voile: Besonders luftiger, zarter Baumwollstoff (z. B. für Kinderkleidung, Tücher, Nachtwäsche)
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  • Batist: ein feiner, leichter Stoff, der häufig mit schöner Lochstickerei angeboten wird. Er ist z. B. für Wäsche, Blusen oder Babykleidung geeignet
  • Fahnentuch: wird in Leinwandbindung gewebt und ist ein sehr strapazierfähiger, dicht gewebter und strapazierfähiger Stoff für viele Projekte
  • Nesselstoff: besteht aus ungefärbter Baumwolle, die in Leinwandbindung verarbeitet wird. Klassischerweise wird Nesselstoff in der Herstellung von Kleidung für Nesselmodelle verwendet, da der Stoff sehr preisgünstig ist. Nesselstoff ist aber auch super für Outdoor-Kissen oder für großflächige Projekte wie Sonnensegel oder Bezüge
  • Bieber-Baumwolle: Bieber ist ein mechanisch aufgerautes Baumwollgewebe, das einen weichen, flauschigen Griff hat. Es eignet sich gut für Babysachen wie Decken, Babysterne, Pucksäcke oder Wickelunterlagen
  • Indische Baumwolle: Ist ein dünner, durchscheinender und luftiger Baumwollstoff, der aus einem besonders fest verzwirnten Faden gewebt wird. Er eignet sich für sommerliche Kleidung, Tücher und Accessoires
  • Canvas: Ein fester, robuster Baumwollstoff, der sich bestens für Taschen oder Outdoor-Projekte eignet.
  • Musselin: Einer der beliebtesten Baumwollstoffe überhaupt. Zwei oder drei dünne Stofflagen sind dabei locker miteinander verwoben. Die Oberfläche des Stoffes ist leicht geraut und gecrinclet. Perfekt für Sommerkleidung oder sommerliche Kuscheldecken. Eine Anleitung für eine Sommerdecke aus Musselin gibt’s hier auf dem Blog.

Eigenschaften von Baumwollstoff

Baumwolle ist luftdurchlässig, leicht, weich und atmungsaktiv. Dass Baumwolle viel Feuchtigkeit aufnehmen kann, macht sie zu einem idealen Stoff für Küchenutensilien oder Baby-Accessoires.

Als sehr strapazierfähiger Stoff eignet sich Baumwolle auch für Näh-Projekte, bei denen große Reißfestigkeit gefragt ist wie zum Beispiel Markttaschen und Babytragen.

Die Bereitschaft, Feuchtigkeit zu absorbieren, also aufzunehmen, macht man sich auch beim Färben zu nutze. Baumwollstoff ist der Ideale Stoff zum Färben, Bedrucken und Bestempeln. Hier ist besonders zu erwähnen, dass sich bei gestempelten oder bedruckten Stoffen, zum Beispiel Tischdecken oder Kissen, das Motiv nicht verzieht, weil Baumwolle von Haus aus kaum dehnbar ist.

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Baumwollstoff waschen

Bevor du mit deinem Näh-Projekt startest, sollte der Stoff gewaschen werden. Baumwolle lässt sich sehr gut in der Waschmaschine waschen, neigt jedoch bei der ersten Wäsche zum Einlaufen.

Um die Farben zu erhalten, sollten Baumwollstoffe grundsätzlich vor dem Waschen auf links gedreht werden.

Die Waschtemperatur hängt von der Veredelung und auch von der Färbetechnik ab. Bei guten Onlineshops wird sowohl die empfohlene Waschtemperatur als auch der Schrumpfungs-Grad angegeben.

Baumwollstoff bügeln

Baumwolle neigt, wenn sie nicht entsprechend veredelt ist, zum Knittern. Du kannst dir das Bügeln mit folgenden Tricks erleichtern:

  • Wende den Stoff vor dem Bügeln auf links um das Material zu schonen
  • Bügle Baumwollstoff in noch leicht feuchtem Zustand von der linken Stoffseite
  • Verwende ein feuchtes Tuch (zum Beispiel ein einfaches Mull- oder Musselintuch), das du beim Bügeln auf dem Stoff ausbreitest
  • Sehr gut hilft auch ein Bügelwasser: Ich verwende gerne das legendäre Best Press, das ich bei amerikanischen Quiltern entdeckt habe. Es enthält einen kleinen Stärke-Anteil, der dem Stoff einen schönen Griff gibt.
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Baumwollstoff zuschneiden

Baumwollstoff lässt sich sehr gut mit einer scharfen Schere oder mit einem Rollschneider zuschneiden.

Mein Werkzeug der Wahl ist eindeutig der Rollschneider, mit dem ich in Verbindung mit dem Patchworklineal, an dessen Kante ich die Klinge entlang führe, sehr saubere Zuschnitte bekomme.

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Welches Nähgarn für Baumwollstoffe?

Als Nähgarn für Baumwollstoffe empfehle ich dir ein gutes Allesnäher-Garn. Perfekt finde ich das Allesnäher von Gütermann, das du praktisch in allen Stofffarben bekommst.

Wenn du einen biologisch abbaubaren Faden verwenden möchtest, empfehle ich dir den Einsatz eines Baumwoll-Garns. Es gibt ebenfalls von Gütermann schöne Garnsets aus Baumwolle, die zu vielen Stofffarben passen.

Baumwolle selber beschichten

Es ist kein Geheimnis: Beschichtete Baumwolle eignet sich perfekt für viele Näh-Projekte. Besonders für Waschtaschen, Rucksäcke, Schuhbeutel und vieles andere, das in Kontakt mit Schmutz oder Feuchtigkeit kommen kann.

Leider ist beschichtete Baumwolle auch wesentlich teurer als unbeschichtete. Und: Es gibt sie nicht in jeder Farbe und Stoffqualität.

Kein Grund zu verzagen: Hier kommt die Lösung! Beschichte den Baumwollstoff deiner Wahl ganz einfach selber! Wie das geht zeige ich dir in meiner ausführlichen Anleitung für die Stoffbeschichtung mit Odicoat.

Wenn du Wachstuch aus Baumwolle herstellen möchtest, empfehle ich dir meinen Beitrag über das Beschichten von Baumwollstoff mit Bienenwachs. Diesen Beitrag solltest du dir auch dann anschauen, wenn du gerne Bienenwachstücher als Ersatz für Frischhaltefolie verwendest.

Wie beschichtete Stoffe verarbeitet werden und was du dabei beachten solltest, erfährst du in meinen Beitrag Wachstuch & beschichtete Baumwolle verarbeiten.

Der richtige Stich für Baumwollstoffe

Baumwolle mit der Overlock nähen

Es gibt Näh-Fans, die es strikt ablehnen, Baumwolle mit der Overlock zu verarbeiten. Das soll mit der speziellen Beschaffenheit des Stoffes bzw. den Eigenschaften der Overlock-Naht zusammenhängen.

Aus meiner langjährigen Erfahrung heraus kann ich das allerdings nicht bestätigen. Die Nähte, die ich mit meiner Overlock nähe, sind sehr schön fest und sehen außerdem viel hübscher aus als Nahtzugaben, die mit Zickzack versäubert werden.

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Gerade bei Kleidung sind mir haltbare, nicht auftragende Nähte sehr wichtig. Deshalb bevorzuge ich bei Baumwoll-Kleidung wie Blusen oder Jacken definitiv Overlock-Nähte.

Aber auch das schlichte Versäubern von Baumwoll-Schnittteilen vor der Verarbeitung ist schnell und sieht sehr sauber aus:

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Eine gute Möglichkeit, saubere, flache Nähte zu erzeugen: Versäubere die Schnittteile vorab mit der Overlock und nähe die Schnittteile mit einem Geradstich der Nähmaschine zusammen.

Anschließend werden die Nahtzugaben auseinander gebügelt und zu beiden Seiten der Naht knappkantig mit einem Geradstich abgesteppt.

Steppnähte beim Baumwolle nähen

Baumwollstoff liebt Steppnähte. Verzeihung: saubere Steppnähte! 🙂

Gerade bei selbst genähter Kleidung oder schönen Taschen sind saubere Steppnähte das A und O. Und oft auch das Erste, das den Blick des Betrachters einfängt.

Baumwolle nähen

Ich empfehle für schöne Steppnähte neue, spitze Universal- oder Titan-Nadeln und einen etwas längere Geradstich. Aber auch Zierstiche, zum Beispiel solche mit der Zwillingsnadel sehen bei Baumwollstoffen sehr schön aus.

Geeignete Säume für Baumwollstoffe

Baumwollstoff lässt sich auf viele Arten säumen. Sehr gut eignen sich zum Beispiel diese Saumarten:

  • Einfach eingeschlagener Saum: Die Stoffkante wird versäubert, anschließend zur linken Stoffseite umgefaltet und festgesteppt
  • Rollsaum: Gerade Baumwolle lässt sich zu schönen, stabilen Rollsäumen verarbeiten. Wie das geht zeige ich dir in meiner separaten Anleitung zum Rollsaum nähen mit der Nähmaschine
  • Doppelt eingeschlagener Saum: Die unversäuberte Stoffkante wird zweimal zur linken Stoffseite umgebügelt und festgesteppt
  • Die Hong Kong-Naht, bei der die Nahtzugaben mit Stoffstreifen eingefasst werden oder
  • Die Französische Naht, bei der die unversäuberte und eingekürzte Naht in einer abgesteppten Nahtzugabe verschwindet
  • Bogenkanten: Bei dieser dekorativen Saumart wird der Bogenstich der Nähmaschine eingesetzt um eine hübsche Bogenkante zu erzeugen
Baumwollstoff nähen

Anleitungen für geeignete Säume findest du in meinem Beitrag Alles über Säume.

Näh-Ideen für Baumwollstoff

Baumwolle ist wunderbar für Taschen, Decken, Topflappen und vieles mehr geeignet. Besonders beliebt sind zum Beispiel kleine Taschen oder Kosmetiktäschchen.

Aus Baumwollstoff kannst du auch tolle Servietten oder Tischdecken nähen. Wenn du deine Stoffe mit Briefecke versäuberst, erhältst du einen stabilen und super sauberen Saum. In meinem YouTube-Video zeige ich dir, wie man eine einfache Briefecke nähen kann.

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Mehr Informationen

Bekleidung aus Baumwollstoff nähen

Eine schöne Näh-Idee aus Baumwolle sind Hosen, Blusen und Tuniken.

Ganz einfach und sehr variabel ist zum Beispiel mein Schnittmuster FAYE:

Außerdem eignet sich Baumwolle auch wunderbar für kurze Hosen oder Boxershorts:

Schrägband aus Baumwolle selber machen

Schrägband aus Baumwolle ist eine sehr gute Option, Kosmetiktaschen, Topflappen, Ofenhandschuhe, Tischsets, Halsauschnitte und vieles mehr sauber einzufassen.

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Neben dem optischen Akzent, den das Schrägband dabei setzt, gibt es der genähten Partie auch Stand und Stabilität.

Für meine Lieblingsmethode, Reißverschlüsse sauber einzufassen verwende ich ebenfalls meistens selbst gemachtes Baumwoll-Schrägband. In meiner ausführlichen Anleitung zeige ich dir, wie das funktioniert.

Baumwollstoff als Meterware kaufen

Ganz einfach, denkst du? Tja, nicht unbedingt.

Klar, man bekommt eigentlich an jeder Ecke Baumwollstoffe als Meterware oder fertige Zuschnitte.

Leider sind gerade die “supergünstigen” Baumwollstoffe oft tückisch. Meiner Erfahrung nach sind diese Stoffe so stark mit Appretur (einer Art Stärke) behandelt, dass sie vor dem Waschen einen robusten, griffigen Eindruck machen.

Das böse Erwachen kommt dann meist nach der ersten Wäsche: Die Stoffe geben ihre Appretur nämlich nicht immer direkt beim ersten Waschen ab.

Ergebnis: Der Stoff ist teils störrisch, teils lappig und verzogen. Und hat zu allem Überfluss vielleicht auch noch Knickfalten davon getragen, die sich nicht mehr entfernen lasseen.

Bei den Zuschnitten gibt’s eine weitere Tücke: Nicht immer stimmt die Größenangabe des Zuschnitts genau mit Fadenlauf/Webkante überein. Wenn du also für ein Projekt genau 1×1 Meter Stoff benötigst (zum Beispiel für die grandiose japanische Markttasche), dann solltest du Meterware vom Ballen kaufen und darauf achten, dass die Kanten wirklich gerade geschnitten sind.

Wenn du ganz sicher gehen möchtest: Kaufe lieber 10 cm mehr als dich hinterher zu ärgern. Warum? Weil Baumwolle beim Waschen einläuft. Dieses Schrumpfen (man nennt es auch Krumpf) solltest du beim Stoffkauf unbedingt einkalkulieren.

Ganz ehrlich: Ich habe keine Lust auf Nervereien und Enttäuschung nach der ersten Wäsche. Und kaufe deshalb meine Stoffe entweder im Stoffladen meines Vertrauens oder bei Hemmers.

Okay, dort kosten auch Baumwollstoffe mehr als 2,50 Euro. Aber wer nicht bereit ist, 7 – 9 Euro für einen Meter guten Baumwollstoff zu investieren, muss sich nicht wundern, wenn er seine Nähprojekte nach der ersten Wäsche am Liebsten in die Tonne kloppen möchte… 😉

Baumwollstoff-Reste verarbeiten

Viele Patchworker, Quilter oder Taschennäher kennen das Phänomen: Man näht etwas Tolles aus Baumwollstoff und kann sich einfach nicht von den übrig gebliebenen Schnipseln trennen.

Richtig so! Aus Resten von Baumwollstoff kann man ganz wundervolle Dinge nähen! Eine Zusammenfassung vieler Nähideen und kostenloser Anleitungen findest du in meinem Beitrag Nähen mit Stoffresten.

Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Ausprobieren deiner neu erworbenen Kenntnisse!

Happy simple sewing,

deine Sabine

Baumwolle nähen

Häufige Fragen

Kann ich Baumwolle mit der Overlock nähen?

Ja! Meiner Erfahrung nach sind diese Säume sehr haltbar und tragen besonders bei Kleidung aus Baumwollstoff nicht auf. Sehr gut eignet sich die Overlock auch, um Schnittteile vorab zu versäubern.

Mit welchem Garn kann ich Baumwolle nähen?

Ein Allesnäher-Garn ist perfekt für diese Aufgabe. Wenn du es nachhaltiger möchtest, kannst du auch ein biologisch abbaubares Baumwollgarn verwenden.

Mit welcher Nadel wird Baumwolle genäht?

Abhängig von der Stärke des verwendeten Stoffes empfehle ich zum Bespiel für Voile eine 70er Universalnadel, für Popeline eine 80er und für Canvas eine 90er oder eine Jeans-Nadel.

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14 Antworten zu „Baumwollstoff nähen: Alles was du wissen musst“

  1. Anne

    Tolle Erklärung. Hat mich weitergebracht.

    1. Vielen Dank, das freut mich sehr!

  2. Anna

    Vielen Dank für diesen super verständlichen Beitrag! Ich habe eine Frage und bin schon eine Weile online auf der Suche nach einer Antwort: ich habe einen Baumwollstretch mit nur 3% Elasthan. Kann ich ihn mit der normalen Nähmaschine mit Geradstichen etc. verarbeiten wie Webware ohne Stretch, oder muss ich auch bei so niedrigem Elasthananteil mit Stretchstichen arbeiten?

    Vielen Dank schonmal! Anna

    1. Hallo Anna, vermutlich wird beides funktionieren.
      Ich sage dir aber, wie ich es mache: Bei einem so geringen Stretchanteil steht die Baumwolle im Vordergrund.
      Ich weiß, das ist keine wirklich wissenschaftliche Erklärung. Aber für mich ist es dann eher Webware als Stretchstoff.
      Deshalb verwende ich dann Universalnadeln. Du kannst aber mal an einem Probestück austesten, mit welcher Nadel die Nähte besonders gut aussehen. 🙂

  3. Ulrike Mombert

    Hallo Sabine,
    ich habe bei Stoffe Hemmers nach den gelben Stoffen aus dem Beitrag (mit Text und mit Köpfen) gesucht, war aber leider nicht erfolgreich. Hast Du vielleicht einen Tipp für mich, wo ich suchen muß?
    Danke und viele Grüße,
    Ulrike

    1. Hallo Ulrike,
      ich habe diesen speziellen Jane-Austen-Stoff aus den USA.
      Manchmal hat man bei solchen speziellen Stoff-Wünschen Glück im Spoonflower-Shop

  4. Iris

    Vielen Dank für den informativen Text!
    Doch was mich immens stört:
    Baumwolle ist bloß das Material, aus dem ein Stoff besteht. Auch Jersey, Trikot, Stickstoff können rein aus Baumwolle bestehen.
    Ja, es gab auch zu Beginn des Artikels eine diesbezügliche Klarstellung.
    Dennoch sollten Baumwoll-Webstoffe nicht vereinfachend als ‘Baumwolle’ bezeichnet werden. Wenn man informieren möchte, sollte die Info korrekt sein. Gerade für Nähanfänger ist das ganz wichtig.

    1. Hallo Iris,
      ich finde es toll, dass du mir eine Rückmeldung zu diesem Blog-Beitrag gibst.
      Es ist mir wichtig, dass Erklärungen und Anleitungen leicht verständlich sind – auch von Menschen, die noch nicht so viel Kontakt mit der Materie hatten.
      Deshalb habe ich im Beitrag den Begriff “Baumwollstoff” gewählt und eingangs beschrieben, was genau gemeint ist. 🙂
      Liebe Grüße
      Sabine

  5. Delphine

    Hallo Sabine,
    ….und dabei hat mir die Freundin, mit der ich anfing zu nähen, gesagt, Jersey sei so einfach zu vernähen. Bis heute halte ich mich lieber an div. Baumwoll-Stoffe. Manches Mal gefallen mir genähte Stücke, die ein und denselben Schnitt haben, aus “fester” Baumwolle sogar viel besser, fallen schöner als die Jersey-Variante.
    Dein Gecko-Stoff ist der Knaller! Ich hatte mir aus dem Hopi-Reservat einen kleinen Silber-Gecko mitgebracht, den hüte ich wie einen Schatz. Leider ist das Corona-bedingt mit unserer USA-NP-Rundreise im August nichts geworden. Wir hoffen auf nächstes Jahr …. und dannnnnnn….fliege ich mit leeren Koffern und horte Stoff 😀 ^_*
    Danke wieder einmal für Deinen tollen Blog!
    LG Delphine

    1. Hallo Delphine, ich kann’s soooo gut nachfühlen!
      Hoffen wir auf nächstes Jahr…

  6. Hallo Sabine, danke für diesen tollen Beitrag! Ich schaue immer ganz gespannt, wann es hier wieder etwas Neues gibt. Deine Artikel sind immer so ausführlich, dass keine Fragen offen bleiben.

    Grüße
    Anne

    1. Das freut mich sehr, Anne! Dankeschön!

  7. Birgit

    Hallo Sabine,
    vielen herzlichen Dank für den wirklich sehr umfangreichen Beitrag zum Nähen von Baumwolle. Ich habe noch einiges neues dazugelernt. Mich würde zusätzlich interessieren, wo du die Stoffe her hast, die du in deinen Beispielen verwendet hast. Die sind unglaublich schön (besonders der mit den Geckos und der mit den Schmetterlingen).
    Vielen herzlichen Dank, Birgit

    1. Hallo Birgit,
      fast alle Stoffe kommen von Hemmers. Nur der Geckostoff und der mit den Schreibmaschinen nicht. Die habe ich aus den USA mitgebracht. 🙂

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